Hochzeitsnacht in Acapulco
direkt zur Sache kommen: Ich war ein Dummkopf, ein Narr, ein Idiot und weiß, dass ich es nicht verdiene, dass du mir verzeihst. Wenn du mir jetzt sagst, ich solle verschwinden und nie mehr zurückkommen, dann verstehe ich das.”
Oh, mein dummes Herz, dachte Joelle. Es schlug immer noch wie verrückt, obwohl sie doch Ruhe bewahren wollte. Aber sie liebte Gabriel so sehr und würde es immer tun.
“Was versuchst du mir zu sagen?”, fragte sie, mühsam beherrscht, und verschränkte die Arme.
“Verdammt, Joelle, ich versuche dir zu sagen, dass ich dich liebe.” Er legte ihr die Hände auf die Schultern. “Ich weiß nicht, wann ich mich in dich verliebt habe oder wie es passiert ist, aber es ist nun mal geschehen, und jetzt bist du für mich so wichtig wie unser Baby. Und ich möchte mein Leben nicht ohne dich verbringen.”
Erstaunt sah sie ihn an. “Sadie hat dich dazu gebracht, das zu sagen.”
“Nein.” Er schüttelte den Kopf. “Sadie hat nichts damit zu tun, auch das Baby nicht. Nur deinetwegen bin ich hier. So einfach ist das. Ich brauche dich und möchte dich bei mir haben.”
Joelle war vorübergehend sprachlos.
Gabriel lächelte schalkhaft. “Und bei dem einen Baby soll es nicht bleiben. Ich möchte viele Kinder. Fünf, vielleicht.”
“Fünf?”, rief sie, und ihr wurde ganz warm ums Herz.
“Na ja, fünf sind vielleicht doch ein bisschen viel”, erwiderte er und lächelte strahlend.
Joelle neigte nachdenklich den Kopf. “Sadie wäre bestimmt begeistert über fünf ‘Enkelkinder’.”
Gabriel sah gerührt aus. “Was genau willst du damit sagen, Joelle? Verzeihst du mir?”
Tränen stiegen ihr in die Augen. “Ich will sagen: Wenn ich es mir überlege, sind fünf Kinder genau richtig für uns.”
“Ja!” Nun lächelte er wieder und sah hinreißend attraktiv aus. Er umfasste Joelle fester. “Ich liebe dich, Joelle.”
Sie strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen. “Und ich liebe dich. Schon seit Langem.”
Seine Augen leuchteten auf. “Du bringst mich fast um den Verstand, wenn du das tust”, bemerkte er heiser.
“Wenn ich was tue?”, hakte sie ohne Hintergedanken nach.
“Das!”, erwiderte er und strich ihr mit der Zungenspitze über die Lippen.
Heißes Begehren durchzuckte Joelle. “Ach so, das meinst du.”
Gabriel küsste sie zärtlich und fragte dann: “Wie geht es deinem Vater?”
“Erstaunlich gut.”
“Glaubst du, er wird irgendwann einmal unsere Ehe akzeptieren? Und die Tatsache, dass wir uns lieben?”
Joelle lächelte. “Ja, das glaube ich. Seit dem Schlaganfall ist er ein anderer Mensch geworden. Ihm scheint jetzt viel daran zu liegen, dass ich glücklich bin.”
Tief sah Gabriel ihr in die Augen. “Das freut mich.”
“Und mich erst!”
Er lächelte sie an. “Wenn man bedenkt, dass alles mit einigen Gläsern Tequila angefangen hat und der verrückten Idee, wir müssten unbedingt heiraten.”
“Die Idee hat sich letztlich als gar nicht so übel erwiesen, oder?” Sie erwiderte das Lächeln.
“Und der Sex in unserer ersten gemeinsamen Nacht war auch nicht übel”, meinte Gabriel, und seine Augen funkelten. Dann nahm er Joelle in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
Unvermittelt erkannte Joelle, dass sie endlich ihr wahres Ziel im Leben erreicht hatte. Sie hatte schon immer akzeptiert und geliebt werden wollen als der Mensch, der sie war, mit allen Fehlern und Mängeln. Um wenigstens Anerkennung zu erringen, hatte sie versucht, möglichst perfekt zu sein.
Und wenn Gabriel sie in den Armen hielt, fühlte sie sich geliebt, akzeptiert, anerkannt … und manchmal sogar perfekt.
Sie hatte Perfektion angestrebt und diese endlich in Gabriels Liebe gefunden.
EPILOG
G abriel kam ins Krankenhauszimmer und küsste Joelle auf die Lippen. Ihr neugeborener Sohn schlief friedlich in seinem Bettchen.
“Wie geht es meiner kleinen Chilischote?”, fragte Gabriel. Den Kosenamen hatte er ihr in den letzten Monaten gegeben, benutzte ihn aber nur, wenn sie allein waren. Es war natürlich eine Anspielung auf ihre Nacht heißer, unvergesslicher Leidenschaft in Acapulco.
Beinah verlegen brachte er ein in hübsches Geschenkpapier gewickeltes Päckchen zum Vorschein. “Das ist für dich”, erklärte Gabriel beiläufig und drückte es ihr in die Hand. “Ich wollte dir etwas ganz Besonderes schenken, und … na ja, das hier ist mir dann eingefallen.”
Joelle lächelte.
Er küsste sie noch mal. “Wickel es doch endlich aus”, forderte er
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