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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
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vergingen erstaunlich schnell. Das Baby nahm an Gewicht zu, Joelle ebenfalls. Sie sah, wie Sadie meinte, strahlend aus, und manchmal fühlte sie sich tatsächlich so. Es war gar nicht so schlimm, schwanger zu sein. Wie vieles im Leben war es ein Lernprozess, und sie hatte schon immer gut gelernt – mit einer Ausnahme: Kochen. Sadie hatte sie bereits als hoffnungslos abgeschrieben.
    Allmählich wurde es draußen immer wärmer, und Gabriels Zuckerrohrfelder waren fast alle bepflanzt. Trotzdem arbeitete er von morgens bis abends, und Joelle sah ihn tagsüber nur selten.
    Als sich das Baby zum ersten Mal bewegte, kam das für sie völlig unerwartet. Es geschah abends beim Essen, als sie, Sadie und Gabriel am Tisch saßen. Joelle ließ das Besteck fallen und atmete überrascht scharf ein. Unwillkürlich presste sie die Hände auf den Bauch.
    “Was ist denn?”, fragte Gabriel besorgt.
    Joelle lachte. “Das Baby!”, rief sie aufgeregt. “Es hat mich gerade getreten.”
    Erstaunt sah er sie an. “Getreten? Das gibt es doch nicht.”
    “Oh doch, das gibt es! Oh, jetzt hat er es wieder getan.”
    Wie unter einem Zauberbann stehend, stand Gabriel auf und kam zu ihr. Ohne nachzudenken, nahm sie seine Hand und legte sie sich auf den Bauch. Schweigend warteten sie.
    Einige Sekunden verstrichen, dann bewegte sich das Baby wieder.
    “Da! Hast du es auch gespürt?”, fragte Joelle und blickte zu Gabriel auf.
    Er sah ehrfürchtig aus. “Ja, ich habe es gefühlt.” Dann kniete er sich hin und presste das Ohr an ihren Bauch. Nach einem Moment sagte er: “Sadie, komm mal her! Du kannst fühlen, wie sich mein Baby bewegt.”
    Sein Baby! Warum sagt er nicht mehr “unser Baby”, oder wenigstens “das Baby”? dachte Joelle. Warum klang er so, als hätte sie überhaupt nichts damit zu tun? Bedeutete sie ihm so wenig? Sie sollte endlich die Hoffnung aufgeben, dass er sie eines Tages lieben würde!
    Nachts weinte Joelle sich in den Schlaf.
    Endlich kam der Frühling ins Land. Die Bäume grünten, Azaleen blühten, und schließlich bekamen auch die Pecanbäume neue Blätter, laut Gabriel ein untrügliches Zeichen, dass die kühle Jahreszeit endgültig überstanden war.
    Sobald die Ärztin Joelle für vollständig genesen erklärt hatte, liebten Joelle und Gabriel sich wieder jede Nacht. Er war nun sehr behutsam – aus Rücksicht auf die fortschreitende Schwangerschaft –, und das gefiel Joelle. Jeden Abend freute sie sich auf das Zusammensein mit Gabriel.
    Eines Morgens wachte sie auf und erinnerte sich, dass sie von ihrem Vater geträumt hatte. Sie beschloss, ihren Stolz als Erste aufzugeben, und rief in San Diego an. Als sie erfuhr, dass ihr Vater sich auf einer Geschäftsreise befand, war sie enttäuscht. Sie bat, ihm auszurichten, dass er sich bei ihr melden solle, aber er tat es nicht. Dass er sie so einfach aus seinem Leben streichen konnte, bereitete ihr Kummer, und ihr war ohnehin schon schwer ums Herz, denn nur Sadie schien sie gernzuhaben. Ohne sie wäre das Leben unerträglich einsam gewesen.
    Aber auch Sadie war jetzt meistens anderweitig beschäftigt. Ihre Schwester, die in Alabama lebte, war zu Besuch, und die beiden Frauen verbrachten viel Zeit zusammen. Eines Nachmittags verkündete Sadie, dass sie abends mit ihrer Schwester in ein Restaurant gehen würde, deshalb müsse Joelle die vorbereitete Pastete fürs Abendessen in den Ofen schieben.
    Joelle hatte zwar die Hoffnung aufgegeben, jemals eine akzeptable Köchin zu werden, aber sie versprach Sadie, die Pastete ins Backrohr zu stellen und perfekt zu garen.
    Sadie gab ihr noch ungezählte Anweisungen, während sie in der Küche herumwerkelte, dann verließ sie gemeinsam mit ihrer Schwester das Haus.
    Pünktlich um halb sechs Uhr schaltete Joelle das Backrohr ein und stellte es auf die von Sadie genannte Temperatur. Als der Ofen vorgeheizt war, schob sie die Pastete hinein und ging nach oben, um ein Bad zu nehmen.
    Erfrischt kam sie eine halbe Stunde später wieder nach unten. Die Pastete brauchte noch ungefähr zehn Minuten.
    Ziellos schlenderte Joelle durchs Haus und suchte etwas, womit sie sich die Zeit vertreiben konnte. Gedankenlos betrat sie Gabriels Arbeitszimmer, das offen stand, und schob, ohne es zu merken, mit dem Fuß den Türstopper beiseite. Die Tür fiel zu. Joelle wandte sich um und entdeckte dabei zufällig einen Stapel Fotos auf dem Regal.
    Sie fand sich nicht unverschämt, als sie die Schnappschüsse nahm und einen nach dem anderen ansah, denn

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