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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
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Joelle.”
    “Ich weiß.”
    “Willst du dich weiterhin daran halten, oder hast du plötzlich andere Pläne?”
    “Versteh doch, Gabriel, ich kann momentan nur daran denken, dass mein Vater in kritischem Zustand im Krankenhaus liegt und mich sehen möchte.”
    Sichtlich frustriert wandte er den Blick ab. “Schon gut, du hast ja recht.”
    Als Joelle an Gabriel vorbeigehen wollte, packte er sie beim Arm. “Wann musst du los?”
    “Ein Taxi ist schon unterwegs, um mich hier abzuholen und zum Flughafen zu bringen.”
    “Verstehe.” Er ließ sie los und nahm die beiden Koffer. “Ich bringe dein Gepäck nach unten.”
    “Danke, Gabriel.”
    Er nickte nur und ging aus dem Zimmer.
    Als Joelle kurz danach nach unten kam, berichtete Sadie ihr, Gabriel sei schon wieder an die Arbeit gegangen.
    “Er hält nicht viel vom Abschiednehmen”, fügte Sadie hinzu und schüttelte bekümmert den Kopf. “Nicht mal, wenn es nur vorübergehend ist. Er hat mich gebeten, Ihnen Auf Wiedersehen zu sagen.”
    Joelle lächelte zaghaft. “Ja. Bitte sagen Sie ihm von mir auch Auf Wiedersehen.”
    Als das Taxi eintraf, war sie sich jedoch beinah sicher, dass sie nicht mehr nach Louisiana zurückkommen würde. Und während sie sich von Sadie verabschiedete, hatte sie das Gefühl, ihr Herz würde in tausend Stücke zerspringen.

10. KAPITEL
    S eltsamerweise kam San Diego Joelle völlig fremd vor, beinah so, als wäre sie jahrelang weg gewesen anstatt nur weniger Monate. Ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie sich in ihrer Heimatstadt nicht länger zu Hause fühlte. Plötzlich war es ihr hier zu laut, zu hektisch, und es gab zu viele Menschen. Sie vermisste das Landleben, die stillen, dunklen Nächte, und sie vermisste Sadie, die so gut kochen konnte und so weise Ratschläge gab.
    Und ganz besonders vermisste sie Gabriel und sehnte sich danach, wieder in seinen Armen zu liegen. Aber das würde niemals mehr geschehen. Sie wusste, dass er sie zurückerwartete, irgendwann, doch sie glaubte nicht, dass sie diesen Schritt würde machen können. Ihr war mittlerweile klar, dass es etwas in ihr – einen wichtigen Teil ihres Wesens – zerstören würde, wenn sie die Ehe fortführte. Nicht weil sie ihren Beruf vermisste, sondern weil sie auf Liebe verzichten musste. Und das hatte sie nicht verdient.
    Wenn Gabriel sie angerufen oder ihr einen Brief geschickt hätte, wäre es Joelle womöglich leichter gefallen, ihm die grausamen Worte zu verzeihen, dass er es täglich bedauere, sie zu sich geholt zu haben. Sie war jedoch bereits seit drei Wochen in Kalifornien, und nur Sadie rief sie gelegentlich an, um sich zu erkundigen, wie es ihr, dem Baby und ihrem Vater gehe. Sadie erwähnte Gabriel nicht, aber bestimmt berichtete sie ihm jeweils die jüngsten Neuigkeiten. Vielleicht rief sie sogar auf Gabriels Wunsch an, aber das war nicht dasselbe, wie mit ihm persönlich zu reden.
    Es wurde Joelle von Tag zu Tag klarer, dass Gabriel sich zwar sehnlich einen Erben wünschte, aber nichts dagegen hatte, dass sie fürs Erste aus seinem Leben verschwunden war.
    Einmal als Sadie anrief, meinte Joelle, ihn im Hintergrund reden zu hören, fragte aber nicht nach, ob es stimmte. Wahrscheinlich hatte sie sich geirrt. Es war nachmittags, und Gabriel war bestimmt draußen bei der Arbeit.
    Wahrscheinlich war der Wunsch der Vater des Gedankens, sagte Joelle sich.
    Ihr Vater erholte sich den Umständen entsprechend gut, eine vollständige Genesung war aber erst nach Monaten intensiver Rehabilitationsmaßnahmen zu erwarten. Sein Sprechvermögen hatte sich glücklicherweise schon wieder sehr gebessert, und die behandelnden Ärzte meinten, er könne innerhalb weniger Tage nach Hause.
    Am Abend bevor ihr Vater aus dem Krankenhaus entlassen werden sollte, blieb Joelle länger als üblich bei ihm und kam erst um halb neun Uhr zurück. Als sie die Tür aufschloss, hörte sie das Telefon läuten. Sie hatte keine Ahnung, wer am anderen Ende sein könnte, und eilte zum Apparat, bevor der Butler ihres Vaters den Anruf entgegennehmen konnte.
    “Hallo?”, sagte sie beklommen.
    “Joelle, ich bin’s. Gabriel.”
    “Oh!” Zugleich erleichtert und alarmiert, atmete sie tief durch. Jedes Mal, wenn in den vergangenen drei Wochen das Telefon geklingelt hatte, hatte sie gehofft, Gabriel zu hören, wenn sie abnahm. Und jetzt, da es so weit war, wusste sie nicht, was sie sagen sollte.
    “Wie geht es deinem Vater?”, erkundigte er sich. “Sadie hat mich über seine fortschreitende

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