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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
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ihre gekränkten Gefühle zu beschwichtigen – und er versuchte es nicht einmal. Als es Zeit wurde, ins Bett zu gehen, zog er sich in das Zimmer zurück, in dem Joelle anfangs gewohnt hatte. Das ist mir nur recht, dachte sie trotzig.
    Als sie am folgenden Morgen aufwachte, sah sie Gabriel neben dem Bett stehen. Sie stützte sich auf die Ellbogen und sah ihn fragend an.
    “Joelle, ich möchte dir etwas sagen”, begann er. “Es tut mir leid wegen gestern. Ich habe mich wie ein Idiot aufgeführt.”
    “Ist schon gut”, erwiderte sie ausdruckslos.
    “Das meine ich ehrlich.”
    “Okay. Ich akzeptiere die Entschuldigung.”
    Gabriel sah sie einige Sekunden lang an. Dann nickte er und verließ das Zimmer.
    Joelle legte sich wieder hin, und Tränen stiegen ihr in die Augen. Gabriel bedauerte ja nur, seine Gedanken offen ausgesprochen zu haben! Wirklich leid tat ihm hingegen, dass er Joelle in sein Haus geholt hatte. Er wollte sie nicht bei sich haben, und das hatte sie schon seit Langem gespürt. Jetzt wusste sie es.
    Würde sie es schaffen, mit diesem Wissen zu leben und trotzdem dem Baby zuliebe bei Gabriel zu bleiben?
    Zwei Tage vergingen. Gabriel und Joelle waren höflich zueinander, und in der zweiten Nacht kam er wieder zu ihr und schlief mit ihr. Das war alles.
    Am Morgen danach klingelte das Telefon. Sadie hob ab und reichte Joelle kurz darauf den Hörer mit dem Hinweis, es handle sich um ein Ferngespräch.
    Joelles Herz klopfte wie wild. Bestimmt rief ihr Vater endlich an. Es war jedoch seine Sekretärin, und sie hatte schlechte Nachrichten: Sylvan Ames hatte nachts einen schweren Schlaganfall erlitten und lag auf der Intensivstation eines Krankenhauses in San Diego. Er ließ Joelle bitten, zu ihm zu kommen.
    Wie benommen versicherte Joelle der Sekretärin, sich sofort um einen Flug nach San Diego zu kümmern. Dann berichtete sie Sadie, was passiert war, und rief anschließend beim Flughafen in New Orleans an. Sie buchte einen Platz in der nächsten Maschine nach San Diego, die vier Stunden später starten würde.
    Das ließ Joelle nicht viel Zeit. Sie bestellte telefonisch ein Taxi und eilte nach oben, um ihre Koffer zu packen. Sadie folgte ihr auf dem Fuß.
    “Ach du meine Güte! Ich frage mich, was Gabriel dazu sagen wird, dass Sie so plötzlich wegmussten!”
    Joelle antwortete nicht. Sie hatte jetzt wirklich andere Sorgen. Gabriel hatte hinreichend bewiesen, dass er sich allein zu helfen wusste. Ihre überstürzte Abreise würde ihn nicht sehr betroffen machen – und er würde schnell darüber hinwegkommen, dessen war sie sich sicher.
    Sadie faltete sorgfältig die Sachen, die Joelle aus dem Schrank zog und aufs Bett warf. “Vielleicht sollte ich zu Gabriel gehen und ihm sagen, was passiert ist”, meinte die Haushälterin nachdenklich.
    “Nicht nötig”, erwiderte Joelle. “Ich lasse mir ein Taxi kommen, das mich zum Flughafen bringt.”
    “Trotzdem sollte Gabriel Bescheid wissen”, beharrte Sadie.
    Kurz darauf verließ sie das Zimmer und ging nach unten.
    Joelle fiel es gar nicht auf, weil sie mit ihren Gedanken beschäftigt war.
    Sie dachte jetzt nur an eins: Zum ersten Mal in ihrem Leben brauchte ihr Vater sie.
    Nachdem sie den einen Koffer gepackt und geschlossen hatte, ging sie zum Schrank, um sich noch einige Sachen zu holen, und sah Gabriel ins Zimmer kommen.
    Er schob die Baseballmütze aus der Stirn und stemmte die Hände in die Hüften. “Was machst du da?”, fragte er finster.
    “Ich packe”, antwortete Joelle sachlich, obwohl ihr Herz wie wild pochte. “Mein Vater liegt nach einem Schlaganfall im Krankenhaus, und ich muss sofort zu ihm.”
    Gabriels Miene wurde noch finsterer. “Du wolltest einfach so abreisen.” Er kam zu ihr. “Ohne dir die Mühe zu machen, mir Bescheid zu geben.”
    Joelle zuckte die Schultern. “Ich wusste doch, dass Sadie es dir sagen würde.”
    “Aber du hast es nicht für nötig gehalten.” Seine Stimme klang scharf.
    “Richtig.” Joelle vermied es, ihn anzusehen, und legte Sachen in den zweiten Koffer. “Ich dachte mir, es sei dir ohnehin gleichgültig.”
    “Nein, es ist mir nicht egal”, entgegnete Gabriel schroff. “Du bist immerhin meine Frau.”
    Heftig warf sie den Kofferdeckel zu und ließ die Schlösser zuschnappen, dann stellte sie den Koffer vors Bett. “Darüber ließe sich streiten”, erwiderte sie kühl und sah Gabriel nun doch an. Mit einem Mal war ihr die Kehle wie zugeschnürt.
    “Wir haben ein Abkommen getroffen,

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