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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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mit eingezogenem Bauch vor dem Spiegel in meinem Schlafzimmer und versuchte verzweifelt, den Reißverschluss am Rücken zuzuziehen.
    »Verdammt. Im Geschäft ging es doch auch!«, rief ich ungeduldig und renkte mir fast die Arme aus. Doch endlich klappte es. Gut, dass ich durch all die Aufregung in den letzten Tagen nur sehr wenig gegessen hatte. Das Kleid saß zwar eng wie eine Wurstpelle um meine Taille und Hüften, aber es ging mir gar nicht darum, dass es perfekt aussah.
    Ich warf noch einen kritischen Blick in den Spiegel und war einigermaßen zufrieden, wenn ich mich nur auf meinen Kopf konzentrierte. Die Haare waren offen und schimmerten in einem hellen Goldton. Meine dunklen Augen leuchteten vor Aufregung.
    Rasch schlüpfte ich in die Schuhe und ging nach unten.
    »Fanny, du bleibst schön daheim.«
    Sie schien nichts dagegen zu haben. Müde gähnend lief sie in Richtung Wohnzimmer. Die letzten Tage waren auch für sie aufregend genug gewesen.
    Bevor ich mich auf den Weg machte, ging ich in den Obstgarten und schritt auf den Baum zu, den ich in den letzten Wochen stets gemieden hatte.
    Der Zwetschgenbaum trug in diesem Jahr viele Früchte, die jedoch noch nicht reif waren.
    »Berta. Ich weiß, dass du mich nicht leiden konntest. Aber wie wär’s, wenn wir heute Frieden schließen?«, fragte ich leise. »Ich glaube, du hast uns lange genug dafür bestraft, dass das Leben bei dir nicht so gelaufen ist, wie du es dir vorgestellt hattest. Okay, ich bin nicht wirklich deine Enkeltochter, aber das ist egal, weil Lorenz mich liebte und ich ihn. Ich bin seine Tochter, und er ist mein Vater! Ob dir das nun gefällt oder nicht! Und wenn das auch dort oben« – ich schaute hinauf in den blauen Himmel – »nicht in deinen Dickkopf geht, dann tut es mir leid.«
    Ich wartete kurz ab, aber es geschah nichts. Keine unreife Pflaume plumpste auf meinen Kopf, und auch kein plötzlicher Windstoß fuhr durch die Blätter am Baum.
    »Was hältst du von einem Deal? Wenn heute alles gut geht, dann geh ich davon aus, dass du mir geholfen hast. Und dann sind wir beide irgendwie quitt.«
    Ich legte meine Hand kurz an den Baumstamm und schloss für einen Moment die Augen. Dann machte ich mich auf den Weg zum Wagen.
    »Hannerl!«
    »Ja?« Ich drehte mich um.
    Willy kam auf mich zu. Er war ziemlich blass um die Nase.
    »Ich trau mich nicht alleine … Könntest du bitte …« Er sprach nicht weiter. Ich konnte ihn verstehen. Und auch wenn ich es nicht mehr erwarten konnte, zu Max zu kommen, wollte ich Willy in dieser Situation nicht auf den Abend vertrösten.
    »Ich komm mit«, sagte ich und ging mit ihm ins Büro.
    Willy saß auf dem Stuhl und startete mit zitternden Fingern die Videobotschaft. Ich stand hinter ihm – sitzen ging nicht gut in dem engen Kleid – und hatte meine Hand auf seine Schulter gelegt.
    Ich spürte, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, als er Lan sah. Auch an ihr war natürlich das Alter nicht spurlos vorüber gegangen. Die adrett geschnittenen dunklen Haare waren von weißen Strähnen durchzogen. Doch sie schaute sehr lebendig und gleichzeitig auch nervös in die Kamera.
    »Willy. Ich bin so glücklich, dass du nach mir gesucht hast.« Ihr Deutsch war erstaunlich gut. Aber wahrscheinlich hatte sie den Text aufgeschrieben und abgelesen. »Und ich bin so froh, dass es dir gut geht. Aber ich habe auch Angst, dass du mich hassen wirst. Deswegen habe ich mich damals nicht mehr bei dir gemeldet … Als ich bei meiner Mutter hier ankam, stellte ich fest, dass ich schwanger war. Ich freute mich so und wollte bald zu dir zurück. Aber dann gab es einen Unfall, und ich verlor das Baby.«
    Willy saß bewegungslos da und hörte mit starrem Gesicht zu. »Und dann bekam ich Fieber und wurde krank. Die Ärzte sagten, ich kann keine Kinder mehr bekommen. Doch du wolltest immer Kinder. Und deswegen gab ich dir deine Freiheit für eine andere Frau. Bitte hasse mich nicht, Willy. Ich hoffe, du hast dein Glück gefunden und eine Familie bekommen.«
    Dann sagte sie noch ein paar Worte des Abschieds, und das Video war zu Ende.
    Willy begann plötzlich zu schluchzen, und ich drückte ihn fest. Wir sprachen beide kein Wort. Denn es gab nichts dazu zu sagen. Nach einer Weile beruhigte er sich, und seine Tränen versiegten. Er putzte sich geräuschvoll die Nase. Dann schaute er mich an, und ein zaghaftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    »Denkst du, dass du eine Weile lang ohne mich auf dem Hof auskommen wirst?«, fragte

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