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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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fragte mich wieder einmal, ob meine Entscheidung richtig gewesen war.
    »P rinzessin?«, rief Aurora auf dem Flur.
    Ich saß lesend auf dem Boden und sie hätte bestimmt etwas daran auszusetzen gehabt, also sprang ich auf und legte die Dokumente auf den Tisch. Auf eine Lektion in Sachen damenhaftes Verhalten hatte ich gerade wirklich keine Lust.
    »P rinzessin?«, wiederholte Aurora und streckte den Kopf ins Zimmer. »A h, da bist du ja. Und Tove auch. Perfekt. Wir müssen eure Verlobungsfeier besprechen.«
    »O h. Richtig.« Tove legte das Buch weg und lächelte mich verlegen an. »H ochzeitskram. Darum müssen wir uns ja auch noch kümmern.«
    »J a«, stimmte ich zu.
    Tove und ich folgten Aurora, die bereits auflistete, was wir noch alles zu tun hatten. An der Tür warf ich Finn noch einen Blick zu. Seine Miene hatte sich verhärtet, aber er blickte stur zu Boden.
    Aurora hielt Tove und mich viel zu lange in Geiselhaft, und selbst Willa konnte mich nicht mehr aufheitern. Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn Aurora einfach Willa geheiratet hätte. Als Toves Mutter uns endlich freigab, war sogar Willa erleichtert, dass es vorbei war.
    Duncan wartete auf mich und wir aßen gemeinsam in der Küche zu Abend. Tove ging zurück in die Einsatzzentrale, und Willa entschuldigte sich, da sie etwas vorhatte. Eigentlich hätte ich Tove helfen müssen, aber ich war am Verhungern und musste zuerst etwas essen.
    Ich erzählte Duncan, wonach Tove und Finn suchten und dass die betreffenden Dokumente in Tryllisch geschrieben waren. Duncan meinte, er habe oben in Rhys’ Wohnzimmer ein Tryllisch-Lehrbuch gefunden, was Sinn ergab, weil viele Mänks irgendwann versuchten, diese Sprache zu erlernen.
    Ich musste natürlich nicht sofort fließend Tryllisch sprechen, aber ich wollte mir einen ersten Eindruck verschaffen, also gingen wir nach dem Essen ins obere Wohnzimmer hinauf. Die Tür war geschlossen, aber da im Palast nur selten Türen offen standen, öffnete ich sie, ohne anzuklopfen.
    Ich war nicht bewusst leise gewesen, aber da Matt und Willa mich nicht hörten, hatte ich wohl nicht viel Lärm gemacht. Vielleicht waren sie auch einfach zu abgelenkt.
    Willa lag auf dem Rücken auf der Couch, und Matt lag auf ihr. Seine Hand strich über ihre Hüfte, und er schob den Saum ihres kurzen Kleides hoch. Sie hatte ein Bein um seine Hüften geschlungen und die Hände in seinem blonden Haar vergraben. Sie küssten sich.
    »O h mein Gott!«, keuchte ich unwillkürlich.
    »W endy!«, kreischte Willa und Matt sprang sofort auf.
    »W as ist los?«, fragte Duncan hinter mir und versuchte, sich an mir vorbeizudrängeln, um mich, falls nötig, zu beschützen.
    »R uhe!«, zischte Willa und zog ihr Kleid hastig wieder herunter. »M ach die Tür zu!«
    »O h, Entschuldigung.« Ich schloss die Tür, schaute Matt und Willa aber nicht direkt an.
    Die beiden waren angezogen gewesen, aber ich hatte Matt noch nie in flagranti erwischt, und das Ganze war mir entsetzlich unangenehm. Er traf sich nur selten mit Mädchen und hatte eigentlich nie jemanden mit nach Hause gebracht. Die Vorstellung, dass mein Bruder mit jemandem rummachte, kam mir total bizarr vor.
    Als ich schließlich wagte, Matt anzusehen, war er knallrot im Gesicht und ließ den Kopf hängen. Sein Haar war zerzaust und er versuchte vergeblich, sein Hemd glatt zu streichen. Um seinen Mund und im Gesicht trug er Spuren von Willas Lippenstift, aber ich traute mich nicht, ihn darauf hinzuweisen.
    »W ow. Ihr zwei?« Duncan grinste. »B ravo, Matt. Ich hätte nie gedacht, dass Willa den Mut hätte, sich mit einem Menschen einzulassen.«
    »H alt die Klappe, Duncan«, sagte Willa mit einem bösen Blick und rückte ihr Fußkettchen zurecht.
    »S ei nicht so ordinär«, knurrte Matt, und Duncan wich einen Schritt zurück, als erwarte er eine Ohrfeige.
    »D u darfst absolut niemandem davon erzählen«, warnte Willa ihn. »D u weißt, was passieren wird, wenn das herauskommt.«
    Willa war eine Marksinna. Ihre Fähigkeiten waren zwar längst nicht so stark wie meine, aber sie gehörte trotzdem zu den mächtigsten Tryll. Matt war ein Mensch aus einer Wirtsfamilie, und damit stand er in der Tryll-Hierarchie noch unter Trackern und Mänks. Wenn sie dabei erwischt wurden, dass sie Willas wichtige Blutlinie schändeten, würden sie verbannt werden.
    Da die beiden mir sehr nahestanden, wollte ich das natürlich vermeiden. Nicht nur, weil ich sie schrecklich vermissen würde, sondern auch, weil die Vittra

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