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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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ein gigantisches Himmelbett gehabt, aber in meinem engen Bett fühlte ich mich viel wohler. Ich kuschelte mich unter meine Decke und seufzte erleichtert. Endlich war ich wieder in der Normalität angelangt.
    Trotz Matts liebevoller Zuneigung hatte ich schon immer gespürt, dass ich nicht wirklich zu meiner Familie gehörte. Meine Mutter hatte mich an meinem sechsten Geburtstag sogar beinahe getötet und behauptet, ich sei ein Monster und gewiss nicht ihre Tochter.
    Und wie sich herausgestellt hatte, lag sie damit vollkommen richtig.
    Vor vier Wochen hatte ich erfahren, dass ich ein Changeling bin– ein Kind, das insgeheim gegen ein anderes ausgetauscht wurde. Ich hatte kurz nach meiner Geburt Rhys’ Platz eingenommen, denn ich bin eine Tryll. Tryll sind im Grunde genommen glamouröse Trickbetrüger mit mittelmäßigen Superkräften.
    Tryll sind Trolle, aber keine kleinen grünen Monster, sondern normal groß und einigermaßen hübsch. In der Tryll-Kultur ist es schon seit Jahrhunderten Brauch, den eigenen Nachwuchs bei den Menschen aufwachsen zu lassen. Das soll sicherstellen, dass die Tryll-Kinder eine glückliche Kindheit mit möglichst großen materiellen Vorteilen genießen.
    In Förening– einer Tryll-Stadt in Minnesota– bin ich so eine Art Prinzessin. Meine leibliche Mutter ist Elora, die Königin der Tryll. Aber nachdem ich ein paar Wochen dort verbracht hatte, beschloss ich, wieder nach Hause zu fahren. Ich hatte mich mit Elora überworfen, da sie mir den Umgang mit dem Tracker Finn Holmes verboten hatte, nur weil er nicht adlig war.
    Ich flüchtete also und nahm Rhys mit. Rhys hatte mich in Förening mit echter Freundlichkeit und Güte aufgenommen, und meiner Meinung nach verdiente auch er ein bisschen familiäre Wärme. Deshalb wollte ich, dass er Matt kennenlernt, denn schließlich ist er in Wirklichkeit Rhys’ Bruder, nicht meiner.
    Natürlich konnte ich Matt nichts von alledem erzählen, denn er würde mich für vollkommen irrsinnig halten.
    Schläfrig dachte ich noch einmal, wie gut es sich anfühlte, wieder zu Hause zu sein. Aber dieses schöne Gefühl machte Rhys zehn Minuten später zunichte, als er sich leise in mein Zimmer schlich. Ich hörte, wie die Tür aufging, und war sofort wieder hellwach. Matt war nach unten gegangen und rief wahrscheinlich gerade Maggie an, wie ich ihm vorgeschlagen hatte. Wenn er merkte, dass Rhys in meinem Zimmer war, würde er uns beide umbringen.
    »W endy? Bist du wach?«, flüsterte Rhys und setzte sich vorsichtig auf mein Bett.
    »J a«, brummte ich.
    »S orry. Ich konnte nicht einschlafen«, sagte Rhys. »W ie schaffst du es, einfach abzuschalten?«
    »F ür mich ist es nicht sehr aufregend hier. Ich habe schließlich schon mal hier gewohnt.«
    »J a, aber…« Er verstummte, wahrscheinlich, weil ihm kein Gegenargument einfiel. Plötzlich erstarrte er und sog heftig die Luft ein. »H ast du das gehört?«
    »D ich? Ja, obwohl ich versuche…« Bevor ich meinen Satz beenden konnte, hörte ich es auch. Ein Rascheln vor meinem Schlafzimmerfenster.
    Da ich gerade erst eine schreckliche Begegnung mit ein paar sehr bösen Trollen, den Vittra, hinter mir hatte, war ich sofort beunruhigt. Ich rollte mich zur Seite und schaute zum Fenster, aber die Vorhänge versperrten mir die Sicht.
    Aus dem Rascheln wurde ein Klopfen und ich setzte mich mit pochendem Herzen auf. Wir hörten, wie das Fenster aufgeschoben wurde. Der Vorhang blähte sich im Luftzug.

2

    Unterbrechungen
    M it einer anmutigen Bewegung betrat er mein Zimmer, als sei es völlig normal für ihn, durch Schlafzimmerfenster zu steigen.
    Sein schwarzes Haar war tadellos frisiert, aber er war unrasiert, was ihn echt sexy aussehen ließ. Seine dunklen, fast schwarzen Augen warfen einen scharfen Blick auf Rhys und fanden dann mein Gesicht. Mein Herz hatte auf einmal ganz vergessen, dass es eigentlich schlagen sollte.
    Finn Holmes stand in meinem Zimmer.
    Sein Anblick raubte mir wie immer den Atem und ich freute mich so darüber, ihn zu sehen, dass ich beinahe vergaß, wie wütend ich auf ihn war.
    Das letzte Mal hatte ich Finn gesehen, als er aus meinem Schlafzimmer in Förening verschwand, denn er hatte eine Abmachung mit meiner Mutter getroffen. Elora hatte ihm erlaubt, eine Nacht mit mir zu verbringen, bevor er mich verlassen musste. Für immer.
    Wir hatten nur geknutscht, aber Finn hatte mir Eloras Plan verschwiegen. Er hatte sich nicht einmal von mir verabschiedet, sondern sich wortlos aus meinem Zimmer

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