Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
Vom Netzwerk:
Kontrolle, mehr Land und mehr Leute zu erkämpfen.«
    »U nd du dachtest also, Oren zu heiraten, würde diese jahrhundertealte Fehde beenden?«
    »M eine Eltern glaubten es. Sie hatten die Ehe schon arrangiert, als ich noch gar nicht nach Förening zurückgekehrt war.« Genau wie ich war auch Elora ein Changeling gewesen, aber sie sprach nur selten davon. »I ch hätte mich natürlich dagegen wehren können, so wie du dich gegen deinen neuen Namen gewehrt hast.«
    Den letzten Satz sagte sie ein bisschen verbittert. Als heimgekehrte Tryll hätte ich eigentlich in einer feierlichen Taufzeremonie meinen Namen ablegen und einen Tryll-konformen annehmen müssen. Ich hatte mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, und dank des Überfalls der Vittra kurz vor der Zeremonie war mir die Namensänderung erspart geblieben. Elora hatte nachgegeben und mir erlaubt, meinen alten Namen zu behalten. Ich war die erste Prinzessin unserer Geschichte, die das getan hatte.
    »A ber du hast dich nicht dagegen gewehrt«, sagte ich und ignorierte ihre kleine Spitze.
    »N ein. Ich musste meine eigenen Wünsche dem Wohl des Volkes opfern. Das musst du auch noch lernen.« Eloras Haar leuchtete im Licht wie ein Heiligenschein. Als sie sich wieder zum Fenster drehte, verschwand er.
    »W enn eine simple Hochzeit all dem Gräuel ein Ende bereiten konnte, musste ich Oren heiraten«, fuhr sie fort. »I ch musste daran denken, wie viele Leben und wie viel Energie die Tryll und Vittra durch ihren sinnlosen Krieg verschwendet hatten.«
    »D u hast ihn also geheiratet«, brachte ich die Sache auf den Punkt. »U nd was passierte dann?«
    »N icht viel. Wir waren nicht sehr lange verheiratet.« Sie rieb sich den Arm, als fröstele sie. »V or der Hochzeit hatte ich ihn nur ein paarmal gesehen, und bei diesen Gelegenheiten zeigte er sich von seiner besten Seite. Ich liebte ihn zwar nicht, aber…«
    Sie ließ den Satz unvollendet und ihr versonnener Blick sagte mir, dass sie ihn immerhin gemocht haben musste.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Elora jemanden wirklich mochte. Wenn sie mit Garrett Strom flirtete, wirkte es wie eine Theatervorstellung. Ich wusste nicht, ob die beiden tatsächlich zusammen waren oder nicht, aber er schien sie sehr zu mögen und war ziemlich oft bei ihr. Außerdem war er ein Markis, also konnte sie ihn heiraten, falls sie wollte.
    Sowohl Finn als auch Rhys hatten mir von der langen, geheimen Affäre erzählt, die Elora mit Finns Vater gehabt hatte, als das mit meinem Vater vorbei war. Er war ein Tracker und– wie auch heute noch– mit Finns Mutter verheiratet gewesen, deshalb hatten sie ihre Beziehung nie öffentlich gemacht. Aber Rhys behauptete, sie habe ihn aufrichtig geliebt.
    »W as passierte nach der Hochzeit?«, fragte ich.
    Elora hatte gedankenverloren ins Leere gestarrt. Als ich sie ansprach, schien sie aufzuwachen und schüttelte den Kopf.
    »E s ging nicht gut«, sagte sie einfach. »E r war nicht grausam zu mir, was alles nur noch schwieriger machte, denn ohne triftigen Grund konnte ich ihn nicht verlassen. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.«
    »W arum hast du es dann doch getan?«
    »A ls ich mit dir schwanger wurde…« Sie hielt inne und suchte nach Worten. »I ch konnte ihn nicht länger ertragen. Kurz vor deiner Geburt verließ ich ihn und versteckte dich. Ich wollte, dass du beschützt und behütet in einer starken Familie aufwächst, falls er nach dir suchen würde.«
    »H at Finn deshalb so früh meine Spur aufgenommen?«, fragte ich.
    Tracker holten die Changelings üblicherweise erst nach Hause, wenn sie schon volljährig waren und Zugang zu ihren Treuhandfonds hatten. Finn war mir seit Beginn meines letzten Schuljahrs gefolgt, und damit gehörte ich zu den jüngsten Changelings, die jemals nach Förening zurückgekehrt waren.
    Er hatte behauptet, wir seien so oft umgezogen, dass Elora Angst hatte, mich aus den Augen zu verlieren. Aber inzwischen vermutete ich, sie hatten einfach vermeiden wollen, dass die Vittra mich zuerst erwischten.
    »J a.« Elora nickte. »G ott sei Dank war ich noch nicht gekrönt, als wir uns trennten, also hatte Oren keinen Anspruch auf das Königreich. Sonst wäre sicherlich so einiges anders gelaufen.«
    »W ann bist du Königin geworden?«, fragte ich, gegen meinen Willen neugierig geworden.
    Ich konnte mir Elora nicht als Prinzessin vorstellen. Ich wusste, dass sie irgendwann einmal jung und unerfahren gewesen sein musste, aber sie wirkte so majestätisch, als habe

Weitere Kostenlose Bücher