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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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nicht wirklich mit einem Einbruch gerechnet«, erwiderte Loki. Er betonte seine Worte so überdeutlich, als habe er Schmerzen oder rede mit einem kleinen Kind, aber er versuchte nicht, sich aus Finns Griff zu befreien.
    »T ja, das war ziemlich dumm.« Duncan lachte. »I ch meine, sie ist schließlich die Prinzessin. Ihr hättet euch doch denken können, dass wir sie wiederhaben wollen.«
    »T ja, das hätten wir wohl«, sagte Loki spitz.
    »I ch verstehe das System nicht«, stöhnte ich, als ich eine Weile an dem Türmechanismus herumgedreht hatte. Ein so verwirrendes Schloss hatte ich noch nie gesehen. Ich schaute Loki an. »M achst du es mir auf?«
    Loki seufzte und Finn riss ihn am Arm. Sowohl Loki als auch ich starrten ihn streng an, aber Finn achtete nur auf mich.
    »H ilf ihr einfach«, sagte er und ließ Loki widerstrebend los. Wortlos ging Loki zur Tür und begann, sie aufzuschließen. Ich beobachtete ihn dabei und verstand trotzdem noch nicht, was genau er da machte. Die Bolzen klickten laut und ich hörte, wie Rhys in der Zelle irgendetwas rief. Finn beobachtete Loki mit Argusaugen und Duncan schaute sich um und machte Bemerkungen darüber, wie dunkel es hier sei.
    Sobald die Tür sich geöffnet hatte, schossen Matt und Rhys aus der Zelle und warfen Loki dabei beinahe um. Rhys umarmte mich begeistert. Ich konnte zwar nicht sehen, ob Finn ihn deswegen wütend ansah, aber ich bemerkte, wie Matt Finn anstarrte.
    Es würde gleich eine Menge Ärger geben, und dafür hatten wir nun wirklich keine Zeit.
    »D u hattest etwas damit zu tun, richtig?«, fragte Matt, Finn fest im Blick.
    »H ör auf, Matt«, sagte ich und befreite mich aus Rhys’ Umarmung. »E r ist hier, um uns zu retten, und wir müssen uns beeilen. Also sei still. Los geht’s.«
    »I rgendjemand wird uns doch sicher gleich verfolgen«, sagte Duncan verwirrt. Bisher hatte es noch keinerlei Gegenangriff gegeben.
    »L ass uns einfach abhauen«, sagte Matt.
    Tove gab den Kobold frei und die Tryll rannten los und setzten sich an die Spitze unseres Ausbrechertrupps.
    Ich blieb kurz stehen und schaute zu Loki zurück. Er stand vor der Zellentür und wirkte seltsam verlassen. Von seiner draufgängerischen Art war nichts übrig geblieben. Seine goldenen Augen fanden meine.
    »W arte ein paar Minuten, bevor du Oren sagst, dass wir weg sind, okay?«, bat ich.
    »W ie du möchtest«, sagte Loki schlicht. Etwas an der Art, mit der er mich ansah, ließ mich wieder so flattrig werden wie in der Eingangshalle.
    »D anke, dass du uns gehen lässt«, sagte ich, aber er reagierte nicht darauf. Ich dachte daran, was er vorher gesagt hatte, und überlegte kurz, ob ich ihm anbieten sollte, mitzukommen. Ich machte gerade den Mund auf, da unterbrach Finn mich.
    »W endy!«, rief er.
    Ich rannte zu ihm, und er nahm meine Hand. Durch diese kleine Berührung fühlte ich mich plötzlich stark und sicher, und ein warmes Kribbeln breitete sich in mir aus. Wir rasten die Treppe hinauf, und seine Hand zu halten, ließ mich beinahe vergessen, wie sehr er mich verletzt hatte und dass wir gerade aus einem feindlichen Kerker flüchteten.
    Die kalte Nachtluft traf mich wie ein Schlag. Duncan lief voraus, hinter ihm stolperte Rhys durch die Dunkelheit. Tove und Matt blieben immer wieder stehen, um zu überprüfen, dass Finn und ich Schritt hielten, wobei Matts Blick besonders misstrauisch ausfiel.
    Der Boden war eiskalt, und die Zweige und Steine stachen mir in die nackten Füße. Aber immer wenn ich langsamer wurde, drückte Finn meine Hand, und das gab mir neue Kraft. Es roch nach Winter, nach Eis und Kiefern, und in der Ferne hörte ich ein Käuzchen rufen.
    Ich schaute mich einmal um, aber da der Palast keine Fenster hatte, aus denen Licht hätte nach draußen dringen können, erkannte ich seinen dunklen Umriss hinter uns kaum noch.
    Finns silberner Cadillac wartete am Waldrand auf uns. Mondlicht fiel durch die Äste und glitzerte auf dem Auto, und ich beschleunigte meine Schritte. Ich hatte schon gefürchtet, wir müssten bis nach Förening laufen, und dafür hätte mir entschieden die Ausdauer gefehlt.
    Als wir beim Auto ankamen, saß Duncan schon auf dem Rücksitz, und Matt stand neben der offenen Autotür und wartete auf mich. Rhys trat neben ihm von einem Bein aufs andere und wirkte sehr ängstlich.
    »S teigt ein! Los geht’s!«, befahl Finn und schaute sie an, als seien sie Idioten. Tove war der Einzige, der gehorchte und auf den Beifahrersitz kletterte.
    »W endy«,

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