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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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bedeutete, dass ich eine Pause einlegen durfte.
    Elora betrachtete den Thronsaal angewidert, aber ich wusste nicht genau, warum. Sie hatte ihn doch sicherlich mit entworfen. Sie kam herein und ihr langes Kleid umfloss ihre Statur. Tove blieb liegen, wo er war, und betrachtete sie interessiert.
    »I ch würde gerne unter vier Augen mit der Prinzessin sprechen«, sagte Elora, ohne uns anzusehen. Sie hatte es irgendwie geschafft, uns allen den Rücken zuzukehren.
    Duncan murmelte eine Entschuldigung und eilte so schnell aus dem Saal, dass er über seine eigenen Füße stolperte. Tove ging langsamer, da er sich grundsätzlich nicht hetzen ließ. Er fuhr sich durch das wirre Haar und sagte, er werde wiederkommen, wenn ich fertig sei.
    »M ir hat dieser Saal noch nie gefallen«, sagte Elora, als wir allein waren. »H ier sieht es aus wie in einem Gewächshaus, nicht wie in einem Thronsaal. Ich weiß, dass das geplant war, um uns an unsere Wurzeln in der Natur zu erinnern, aber irgendwie kam es mir immer unpassend vor.«
    »I ch finde ihn schön.« Ich verstand, was sie meinte, aber der Raum war dennoch wundervoll. All das Glas verlieh ihm gleichzeitig Schlichtheit und Opulenz.
    »D ein ›Freund‹ wohnt also jetzt bei uns.« Elora hatte ihre Worte mit Bedacht gewählt und ging zum Thron. Sie fuhr genau wie ich vorher mit der Hand über die Armlehne und ließ ihre schwarz lackierten Fingernägel auf den Verzierungen ruhen.
    »M ein Freund?«
    »J a. Der… junge Mann. Matt, richtig?« Elora hob den Kopf und sah mich fragend an.
    »D u meinst meinen Bruder«, sagte ich entschieden.
    »N enn ihn nicht so. Betrachte ihn ruhig weiter als deinen Bruder, aber wenn dich jemand hören sollte…« Sie verstummte. »W ie lange wird er bei uns bleiben?«
    »S o lange, bis ich der Ansicht bin, dass er gefahrlos gehen kann.« Ich richtete mich auf und wappnete mich für einen Streit, aber meine Mutter sagte nichts, sondern nickte nur einmal und schaute aus dem Fenster. »W illst du mich nicht daran hindern?«
    »I ch bin schon lange Königin, Prinzessin«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. »I ch weiß, wann es sich lohnt, zu kämpfen. In diesem Punkt würde ich sicherlich verlieren, also lasse ich es.«
    »D u bist einverstanden?«, fragte ich geschockt.
    »M an lernt, die Dinge zu tolerieren, die man nicht ändern kann«, sagte Elora schlicht.
    »W illst du ihn kennenlernen?« Ich wusste nicht, was sie von mir erwartete.
    Sonst suchte sie nur das Gespräch mit mir, um mich an etwas zu hindern oder mir vorzuwerfen, was ich falsch gemacht hatte.
    »I ch werde ihn sicher bald zu Gesicht bekommen.« Elora strich sich das schwarze Haar zurück und machte ein paar Schritte auf mich zu. »W ie läuft das Training?«
    »G ut«, sagte ich achselzuckend. »I ch verstehe zwar nicht alles, aber es läuft ganz gut.«
    »V erstehst du dich gut mit Tove?« Ihre dunklen Augen sahen mich forschend an.
    »J a. Er ist okay.«
    Offenbar hatte sie in mir etwas gesehen, was sie freute, denn sie nickte lächelnd. Elora plauderte noch ein paar Minuten mit mir über das Training, verlor aber dann schnell das Interesse an mir. Sie entschuldigte sich und sagte, sie habe dringende Geschäfte zu erledigen.
    Als sie gegangen war, kam Tove zurück und wollte das Training fortsetzen. Aber ich überredete ihn, eine Mittagspause einzulegen. Wir gingen in die Küche, wo wir Matt vorfanden, der sich und Willa gerade etwas kochte. Rhys war in der Schule, also waren die beiden allein.
    Willa warf eine Traube nach Matt und kicherte, als er sie zurückwarf. Falls Tove etwas Ungewöhnliches an ihrem Verhalten auffiel, ließ er es sich nicht anmerken. Aber er sah ohnehin kaum von seinem Teller auf und aß schweigend. Ich beobachtete Matt und Willa mit verwirrter Faszination.
    Ich aß schnell fertig, dann nahmen Tove und ich unser Training wieder auf und ließen Matt und Willa in der Küche zurück. Aber das schien ihnen nichts auszumachen. Ehrlich gesagt, schienen sie unseren Aufbruch gar nicht richtig zu bemerken.
    Bis zum Abend hatte ich dann kaum noch Zeit, mir über Matt und Willas schräges Verhalten Gedanken zu machen. Wir trainierten im Thronsaal genauso weiter wie am Vormittag. Irgendwann wurde ich sehr müde, aber ich kämpfte weiter, bis Tove das Training für beendet erklärte.
    Als wir allein waren, folgte Duncan mir nach oben. Ich schaffte es einfach nicht, ihn abzuschütteln. Ich wollte zwar allein sein, aber ich ließ Duncan in mein Zimmer, weil es mir

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