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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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niemandem, wo ich bin.«
    »D ie drehen durch, wenn sie nicht wissen, wo Ihr steckt.«
    »H m…« Ich sah mich um und überlegte. »B leib hier. Wenn jemand nach mir sucht, dann sag einfach, ich sei in der Badewanne und dürfe nicht gestört werden. Wir decken uns gegenseitig.«
    »S icher?« Er hob eine Augenbraue.
    »K lar«, log ich. »J etzt muss ich gehen. Und… danke.«
    Duncan wirkte immer noch nicht überzeugt davon, dass alles klappen würde, aber er hatte keine Wahl. Ich eilte so unauffällig wie möglich aus dem Palast. Elora hatte ein paar Tracker als Wachen eingestellt, die durch den Palast patrouillierten, aber ich schaffte es, mich an ihnen vorbeizustehlen.
    Als ich das Eingangstor aufschob, wurde mir klar, dass ich gar nicht wusste, warum ich es so eilig hatte, Finn zu treffen. Was wollte ich denn tun, wenn ich ihm gegenüberstand? Ihn davon überzeugen, mit mir zu flüchten? Wollte ich das überhaupt? Die Situation zwischen uns war so verfahren, dass ich gar nicht mehr wusste, was ich von ihm wollte.
    Aber das war jetzt egal. Ich musste ihn sehen, das wusste ich. Also eilte ich die kurvige Straße nach Süden hinunter und versuchte, mich an Duncans Wegbeschreibung zu erinnern.

12

    Verwandtschaft
    D er Kiesweg führte steil bergab, und hätte ich nicht das Meckern der Ziegen gehört, hätte ich keine Ahnung gehabt, ob ich in die richtige Richtung lief.
    Hinter einer Wegbiegung sah ich das Häuschen, das direkt oberhalb der Klippe gebaut war. Weinreben und Büsche verdeckten es so gut, dass ich es nur an dem Rauch erkannte, der aus dem Kamin drang. Die Weide der Ziegen war ein bisschen weniger abschüssig als der Rest des Hügels und bildete eine Art Plateau, das von einem Holzzaun begrenzt wurde. Die Ziegen hatten langes, schmutzig weißes Fell.
    Aber unter dem bewölkten Himmel und in der Kälte wirkten alle Farben irgendwie schmutzig. Sogar das rot-goldene Herbstlaub, das den Boden um Finns Häuschen herum bedeckte, wirkte irgendwie blass.
    Jetzt, da ich hier war, wusste ich nicht recht, was ich tun sollte. Ich schlang die Arme um mich und schluckte heftig. Sollte ich an die Tür klopfen? Was wollte ich ihm denn eigentlich sagen? Er hatte seine Wahl bereits getroffen und war gegangen, und das wusste ich.
    Ich schaute zurück zum Palast und überlegte, ob es besser wäre, gleich wieder zu gehen, ohne mit Finn gesprochen zu haben.
    »I hr habt euer Futter schon bekommen«, hörte ich da eine Frau zu den Ziegen sagen.
    Sie kam aus Richtung der kleinen Scheune am Rande des Grundstücks über die Weide auf mich zu. Ihr abgetragenes Kleid schleifte auf dem Boden, der Saum war schmutzig. Sie war in einen dunklen Umhang gehüllt und ihr braunes Haar war zu zwei straffen Knoten gedreht. Die Ziegen umringten sie und bettelten um Leckereien, und sie war so sehr damit beschäftigt, sie sanft zur Seite zu schieben, dass sie mich bisher nicht bemerkt hatte.
    Als sie mich sah, verlangsamte sie ihre Schritte, bis sie beinahe stehen blieb. Ihre Augen waren so dunkel wie Finns, und obwohl sie sehr hübsch war, wirkte ihr Gesicht älter als alle anderen, die ich bisher hier gesehen hatte. Sie war sicherlich nicht älter als vierzig, aber ihre Haut war so wettergegerbt, als hätte sie ihr ganzes Leben lang harte Arbeit im Freien verrichtet.
    »K ann ich dir helfen?«, fragte sie, beschleunigte ihre Schritte wieder und kam auf mich zu.
    »Ä h…« Ich schlang die Arme fester um mich und schaute die Straße hinauf. »I ch glaube nicht.«
    Sie öffnete das Tor und gab den Ziegen mit einem Zungenschnalzen zu verstehen, dass sie zurückbleiben sollten. Dann verließ sie die Weide und blieb ein paar Meter vor mir stehen. Sie musterte mich gründlich und missbilligend und wischte sich dabei die schmutzigen Hände an ihrem Kleid sauber.
    Dann nickte sie und holte tief Luft.
    »E s wird kalt«, sagte sie. »K omm doch rein.«
    »D anke, aber ich…«, wollte ich ablehnen, aber sie schnitt mir das Wort ab.
    »D u solltest lieber reinkommen.«
    Sie drehte sich um und ging auf das Häuschen zu. Ich blieb noch eine Weile stehen und überlegte, ob ich die Flucht ergreifen sollte, aber sie hatte die Tür des Hauses offen gelassen. Warme Luft, die köstlich nach Gemüseeintopf duftete, drang heraus. Der herzhafte Eintopf roch würzig und so einladend, wie Essen für mich fast noch nie gerochen hatte.
    Als ich das Häuschen betrat, hatte sie ihren Umhang bereits aufgehängt und stand vor dem großen Eisenherd in der Ecke. Auf ihm

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