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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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gehören uns nicht. Mir gehört eigentlich gar nichts.«
    »N icht mal deine Kleider?«, fragte ich, eigentlich nur, um ihn zu ärgern. Wahrscheinlich gehörten die ihm schon, aber ich wollte mich gerne mit ihm streiten.
    »H ast du die Hütte dahinten gesehen, Wendy?« Finn blieb stehen und deutete auf das Haus seiner Familie. Wir waren schon zu weit gelaufen, um es noch sehen zu können, aber ich schaute auf die Bäume, die mir die Sicht verstellten. »I n diesem Haus bin ich aufgewachsen, in diesem Haus lebe ich und in diesem Haus werde ich wahrscheinlich sterben. Das ist alles, was ich besitze. Sonst nichts.«
    »M ir gehört eigentlich auch nichts«, sagte ich und er lachte freudlos.
    »D u kapierst es immer noch nicht, Wendy.« Er ließ seinen Blick auf mir ruhen und sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. »I ch bin nur ein Tracker. Du musst damit aufhören. Sei eine Prinzessin, tue das, was für dich am besten ist, und lass mich meine Arbeit machen.«
    »I ch wollte dich wirklich nicht belästigen und du musst mich auch nicht nach Hause begleiten.« Ich lief wieder los, und zwar schneller, als es meinem Fuß gefiel.
    »I ch sorge nur dafür, dass du sicher ankommst«, sagte Finn und folgte mir.
    »W enn du deinen Job machen willst, dann bitte sehr!« Ich blieb stehen und wirbelte herum. »A ber ich bin nicht mehr dein Job, weißt du noch?«
    »N ein, das bist du nicht!«, brüllte Finn und baute sich vor mir auf. »W arum bist du heute zu mir gekommen? Was wolltest du damit erreichen?«
    »I ch weiß es nicht!«, schrie ich. »A ber du hast dich nicht einmal von mir verabschiedet!«
    »U nd was hätte das genützt?« Er schüttelte den Kopf. »G ar nichts!«
    »D as ist nicht wahr!«, beharrte ich. »D u kannst mich doch nicht einfach so verlassen!«
    »I ch muss aber!« Seine dunklen Augen loderten und mein Herz schlug einen Salto. »D u musst die Prinzessin sein, und das kann ich dir nicht kaputt machen. Das werde ich einfach nicht tun.«
    »D as verstehe ich ja, aber…« Tränen stiegen mir in die Augen. »D u kannst nicht einfach ohne ein Wort verschwinden. Du musst dich zumindest von mir verabschieden.«
    Finn kam noch einen Schritt näher. Seine Augen glühten auf diese unnachahmliche Weise, und der Frost schien aus der Luft um uns herum zu verschwinden. Ich beugte mich zu ihm vor, obwohl ich Angst hatte, er könne hören, wie mein Herz in meiner Brust hämmerte.
    Ich starrte zu ihm hinauf und wünschte mir nur, dass er mich berührte, aber das tat er nicht. Er stand bewegungslos vor mir.
    »L eb wohl, Wendy«, sagte er so leise, dass ich ihn fast nicht hörte.
    »P rinzessin!«, schrie Duncan.
    Ich riss meinen Blick von Finn los und sah Duncan, der in einiger Entfernung auf der Straße stand und wie ein Verrückter mit den Armen fuchtelte. Der Palast befand sich direkt hinter ihm, und überrascht registrierte ich, wie weit wir gelaufen waren. Als ich zu Finn zurückblickte, war er bereits einige Schritte von mir weg in Richtung seines Zuhauses gegangen.
    »E r kann dich von hier aus begleiten.« Finn gab Duncan ein Zeichen und ging noch einen Schritt weiter. Ich schwieg und er blieb stehen. »W illst du mir nicht Lebewohl sagen?«
    »N ein.« Ich schüttelte den Kopf.
    »P rinzessin!«, schrie Duncan wieder und ich hörte seine schnellen Schritte. »P rinzessin. Matt hat gemerkt, dass Ihr nicht da wart, und wollte gleich die Wachen alarmieren. Ich muss Euch zurückbringen, bevor er es tut.«
    »I ch komme.«
    Ich ging mit Duncan zum Palast zurück und schaute mich kein einziges Mal nach Finn um. Meiner Meinung nach hatte ich mich wacker geschlagen. Ich hatte ihn nicht zur Rede gestellt, weil er mir verschwiegen hatte, wer mein Vater war, aber ich war einiges losgeworden, was mir auf der Seele gebrannt hatte.
    »Z um Glück hat Matt Euer Verschwinden entdeckt und nicht die Königin«, sagte Duncan, als wir die Einfahrt zum Palast erreichten. Die Asphaltstraße wurde von Kopfsteinpflaster abgelöst, das sich an meinen Fußsohlen viel besser anfühlte.
    »D uncan, lebst du auch so?«, fragte ich.
    »W ie?«
    »F inns Elternhaus.« Ich deutete mit dem Daumen in die Richtung. »L ebst du auch in einem so kleinen Häuschen, wenn du nicht als Tracker arbeitest?«
    »J a, ziemlich ähnlich.« Duncan nickte. »U nseres ist ein bisschen größer, aber ich wohne bei meinem Onkel, und der war ein ziemlich guter Tracker. Jetzt ist er Lehrer an der Mänks-Schule, und das ist auch kein schlechter

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