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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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ja gar nicht richtig gut werden. Ich will meine Energien richtig gut kontrollieren können, das stimmt. Aber ich will niemanden manipulieren. Nicht einmal meine Feinde. Es fühlt sich einfach nicht richtig an.«
    »D as verstehe ich.« Er setzte sich auf, verschränkte die Beine und sah mich an. »A ber zu lernen, deine Fähigkeiten einzusetzen, ist nichts Schlechtes.«
    »I ch bin stärker als Duncan, richtig?«
    Tove nickte. »J a natürlich.«
    »W arum passt Duncan dann auf mich auf, wenn ich so viel stärker bin?«, fragte ich.
    »W eil er entbehrlicher ist«, antwortete Tove schlicht. Ich musste ihn total entsetzt angesehen haben, denn er fügte schnell hinzu: »S o sieht es die Königin. Und so sieht es die Tryll-Gesellschaft. Und um ganz ehrlich zu sein… bin ich derselben Meinung.«
    »D u kannst doch unmöglich glauben, dass mein Leben einen größeren Wert hat, nur weil ich die Prinzessin bin?«, fragte ich. »D ie Tracker leben im Elend, und wir erwarten, dass sie ihr Leben für uns opfern?«
    »S ie leben nicht im Elend, aber du hast recht. Das System ist fehlerhaft«, räumte Tove ein. »T racker werden als Schuldner geboren, nur weil sie hier aufwachsen und nicht irgendwo in der Welt ein dickes Erbe einheimsen. Sie sind Schuldknechte, was nur ein höflicherer Ausdruck für Sklaven ist. Und das ist ganz und gar nicht in Ordnung.«
    Erst als Tove es aussprach, wurde mir klar, dass es genau so war. Die Tracker waren nicht viel mehr als Sklaven. Mir wurde schlecht.
    »A ber du brauchst Beschützer«, fuhr Tove fort. »J edes Staatsoberhaupt der freien Welt hat irgendwelche Bodyguards. Sogar Popstars haben welche. So schrecklich ist das gar nicht.«
    »J a, aber in der freien Welt werden Bodyguards engagiert. Sie haben ihren Beruf frei gewählt und wurden nicht dazu gezwungen.«
    »G laubst du, Duncan wurde gezwungen, dein Tracker zu werden? Oder Finn?«, fragte Tove. »B eide haben sich freiwillig für den Job gemeldet. Und alle anderen auch. Dich zu beschützen, ist eine große Ehre. Und obendrein gibt es noch Kost und Logis im Palast.«
    »I ch will aber nicht, dass jemand wegen mir verletzt wird«, sagte ich und schaute ihn an.
    »G ut.« Sein Mund verzog sich zu einem frechen Grinsen. »D ann lerne, dich selbst zu verteidigen. Beweg die Plane.«
    Ich stand auf und war fest entschlossen, der Plane ein für alle Mal zu zeigen, wer hier der Herr im Haus war, als das schrille Heulen einer Sirene uns aufschrecken ließ.
    »H örst du das auch?«, fragte Tove und legte den Kopf schief.
    »J a natürlich«, brüllte ich in den Höllenlärm.
    »I ch wollte mich nur vergewissern, dass nicht nur ich sie höre«, sagte Tove.
    Ich fragte mich, wie laut es in seinem Kopf wohl sein mochte. Ich wusste, dass er Dinge hörte, die außer ihm niemand wahrnahm, aber wenn darunter auch schrille Sirenen waren, wunderte es mich nicht mehr, dass er ständig so zerstreut wirkte.
    »W as ist das?«, fragte ich.
    »F eueralarm?« Achselzuckend stand Tove auf. »S ehen wir mal nach.«
    Ich drückte mir die Hände auf die Ohren und folgte ihm aus dem Ballsaal. Kaum waren wir im Flur angelangt, hörte der Alarm auf, aber meine Ohren klingelten immer noch. Wir befanden uns im Südflügel, dem offiziellen Teil des Palastes, und ein paar Berater der Königin standen auf dem Flur und schauten sich um.
    »W arum ist das verflixte Ding losgegangen?«, schrie Elora in der Eingangshalle. Ihre Worte hallten auch in meinem Kopf wider. Ich hasste es, dass sie jedes Mal Gedankenübertragung benutzte, wenn sie wütend war.
    Die Antwort auf ihre Frage hörte ich nicht, aber in der Halle spielte sich auf jeden Fall ein Kampf ab. Stöhnen, Schreie, Schläge. Irgendetwas ging da vor. Tove lief unbeirrt weiter, also beschleunigte auch ich meine Schritte.
    »W o habt ihr ihn aufgegriffen?«, fragte Elora, aber diesmal nicht in meinem Kopf. Wir waren schon so nahe an der Eingangshalle, dass ich sie laut und deutlich hörte.
    »E r schlich auf dem Grundstück herum«, sagte Duncan und ich legte einen Zahn zu, als ich seine Stimme hörte. Ich wusste nicht, wo er schon wieder hineingeraten war, aber es konnte nichts Gutes sein. »E r hatte gerade eine Wache außer Gefecht gesetzt, als ich ihn sah.«
    Ich kam in der Eingangshalle an und sah als Erstes Elora, die auf der geschwungenen Treppe stand. Sie trug einen langen Morgenmantel, also hatte sie vermutlich mal wieder eine Migräne gehabt und sich ausgeruht, als der Alarm losgegangen war. Sie rieb sich

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