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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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die Schläfen und musterte das Getümmel mit ihrer üblichen Missbilligung.
    Die Eingangstore standen noch weit offen und ließen die ersten Schneeflocken des Winters in die Halle. Ein paar Wachen waren im Zentrum der Halle in ein Handgemenge verwickelt, und der Wind blies herein und ließ den Kronleuchter wackeln. Duncan stand zu meiner Erleichterung ein wenig abseits, denn der Kampf schien nicht gut zu laufen.
    Mindestens fünf oder sechs Wachen versuchten, eine Person in der Mitte des Getümmels festzuhalten. Ein paar Wachen waren riesige Muskelpakete, aber sie konnten den Typen offenbar nicht in Schach halten. Ich sah nicht, um wen es sich handelte, weil er sich viel zu schnell bewegte.
    »G enug jetzt!«, brüllte Elora und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf.
    Tove legte sich die Hände an den Kopf und drückte fest zu, und so verharrte er auch noch, als der Schmerz in meinem Kopf längst aufgehört hatte.
    Die Wachen wichen zurück, wie Elora angeordnet hatte, und gaben dem Typ in der Mitte Raum. Endlich sah ich den Grund für all die Aufregung. Er drehte mir den Rücken zu, aber außer ihm hatte ich noch nie einen Troll mit blondem Haar gesehen.
    »L oki?«, fragte ich völlig überrascht und er drehte sich zu mir um.
    »P rinzessin.« Er zeigte mir sein schiefes Grinsen und seine Augen glitzerten.
    »D u kennst ihn?«, fragte Elora und Gift tropfte aus ihren Worten.
    »J a. Ich meine, nein«, sagte ich.
    »K omm schon, Prinzessin. Wir sind doch alte Freunde.« Loki zwinkerte mir zu. Dann wendete er sich an Elora, lächelte sie gewinnend an und breitete die Arme aus. »W ir sind doch alle Freunde hier, nicht wahr, Majestät?«
    Elora verengte die Augen und Loki brach plötzlich zusammen. Er gab ein schreckliches, gutturales Stöhnen von sich und hielt sich den Bauch.
    »A ufhören!«, schrie ich und rannte zu ihm. Im selben Augenblick knallte die Eingangstür zu und der Kronleuchter über uns wackelte heftig.
    Elora wandte ihren Blick von Loki ab und starrte mich wütend an, aber glücklicherweise fügte sie mir keine entsetzlichen Schmerzen zu. Kurz vor Loki blieb ich stehen. Er hatte sich zusammengekrümmt und die Stirn auf den Marmorboden gedrückt. Ich hörte ihn keuchend nach Atem ringen, und er wandte den Kopf zur Seite, damit ich nicht sah, welche Schmerzen er litt.
    »W arum sollte ich aufhören?«, fragte Elora. Sie umfasste mit einer Hand das Treppengeländer und drückte so fest zu, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »D ieser Troll hat versucht, hier einzubrechen. Richtig, Duncan?«
    »J a.« Duncan klang unsicher und warf mir einen Seitenblick zu. »Z umindest glaube ich das. Er wirkte… verdächtig.«
    »V erdächtiges Verhalten ist noch lange kein Freibrief für Folter!«, schrie ich Elora an. Ihre Miene wurde noch eisiger. Ich wusste, dass ich die Situation durch mein Verhalten noch verschlimmerte, aber ich konnte mich nicht zurückhalten.
    »E r ist doch ein Vittra, richtig?«, fragte Elora.
    »J a, das stimmt, aber…« Ich befeuchtete meine Lippen und schaute zu Loki. Er hatte sich wieder aufgerichtet und wirkte gefasst. Aber sein Gesicht war leichenblass. »E r war gut zu mir, als ich dort war. Er hat mir nichts getan, sondern sogar geholfen. Wir… wir sollten ihm zumindest den gleichen Respekt zollen.«
    »I st das wahr?«, fragte Elora.
    »J a, das ist es.« Loki lehnte sich auf den Fersen zurück und schaute zu ihr hoch. »M einer Erfahrung nach erreicht man mit Anstand meist mehr als mit unnötiger Grausamkeit.«
    »W ie heißt du?«, fragte Elora und ignorierte seine Spitze.
    »L oki Staad.« Er sagte den Namen mit hocherhobenem Kopf, als sei er stolz darauf.
    »I ch kannte deinen Vater.« Elora verzog den Mund zu einem Lächeln, aber keinem besonders freundlichen. So lächelte jemand, der einem kleinen Kind gerade den Lutscher geklaut hatte. »I ch habe ihn gehasst.«
    »D as überrascht mich, Euer Majestät.« Loki lächelte sie strahlend an und ließ nicht mehr erkennen, dass er vor ein paar Sekunden noch Höllenqualen ausgestanden hatte. »M ein Vater war ein eiskalter Mistkerl. Das entspricht doch eigentlich genau Eurem Geschmack.«
    »L ustig. Gerade wollte ich sagen, dass du mich extrem an ihn erinnerst.« Eloras eisiges Lächeln klebte in ihrem Gesicht, als sie die restlichen Stufen herabstieg. Loki schaffte es, einfach weiterzulächeln. Bewundernswert. »D u glaubst, dein Charme ist unwiderstehlich, was? Leider finde ich dich ganz und gar nicht charmant.«
    »D

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