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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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gab, mit dem ich ohne Zwang, merkwürdige Gefühle oder qualvolle Selbstbeherrschung Zeit verbringen konnte.
    Ich verstand allmählich auch, was Elora und Finn gemeint hatten. Tove war stark, intelligent und anständig, aber seine Fähigkeiten machten ihn zu zerstreut für eine Führungsrolle. Er unterstützte und förderte mich wunderbar, und ich wusste, dass er mir in jeder Situation zur Seite stehen würde.
    »O kay.« Tove schluckte die letzte Traube runter und blieb stehen. Er starrte auf den Boden und strich sich das wirre Haar hinters Ohr. »S icher hat die Königin dir schon von der Vereinbarung zwischen ihr und meiner Mutter erzählt.« Er legte eine Pause ein. »D u weißt schon, von unserer Hochzeit.«
    »J a.« Es machte mich merkwürdig nervös, dass er das Thema anschnitt.
    »I ch finde es nicht gut, dass sie hinter unserem Rücken Intrigen spinnen, als seien wir Schachfiguren statt Personen.« Tove kaute auf seiner Backe herum und schaute in den Flur. »D as ist falsch, und das habe ich Aurora auch gesagt.«
    »J a«, sagte ich und nickte weiter.
    »S ie versucht ständig, mich zu kontrollieren, und ich weiß, dass deine Mutter das bei dir auch tut.« Er seufzte. »D ie beiden hatten offenbar genaue Vorstellungen von uns, bevor wir nach Hause kamen. Und sie weigern sich, diese Vorstellungen der Realität anzupassen, obwohl sie doch sehen müssten, dass wir anders sind, als sie erwartet haben.«
    »D as stimmt.«
    »I ch weiß von deiner Vergangenheit.« Er warf mir einen schnellen Seitenblick zu und schaute dann wieder weg. »A urora hat mir von deinem Vater erzählt und dass du Gefahr läufst, wegen ihm, wegen den Fehlern deiner Eltern die Krone zu verlieren. Das wäre Blödsinn. Ich weiß, wie stark und wie mitfühlend du bist.«
    »D anke?«, sagte ich unsicher.
    »D u musst Königin werden. Jeder, der nur einen Funken Verstand hat, weiß das. Aber die meisten Leute haben nicht einmal das, und das ist ein echtes Problem.« Er kratzte sich am Hinterkopf und verlagerte sein Gewicht. »I ch würde dir das niemals wegnehmen. Egal, was passiert, ich würde dir niemals die Krone nehmen, und ich würde dich gegen jeden verteidigen, der das versucht.«
    Ich schwieg. Ich hatte Tove noch nie so viel reden hören, und ich wusste nicht, worauf er hinauswollte.
    »I ch weiß, dass du in… na ja, nicht in mich verliebt bist«, sagte er langsam. »U nd ich bin auch nicht in dich verliebt. Aber ich respektiere dich, und ich mag dich sehr.«
    »G eht mir genauso«, erwiderte ich, und er lächelte mich an.
    »E s gibt gleichzeitig viele Gründe und keinen.« Er atmete aus. »D as war Unsinn. Ich meine, du brauchst jemanden, der dir hilft, den Thron zu halten. Jemanden, der auf deiner Seite steht. Dieser Jemand kann ich sein. Aber… ich glaube, der Grund ist, dass ich… will.«
    »W as?«, fragte ich, und er schaute mich tatsächlich direkt an und ließ seine moosgrünen Augen auf meinem Gesicht ruhen.
    »W illst du… ich meine… sollen wir heiraten?«, fragte Tove.
    »I ch, äh…« Es hatte mir die Sprache verschlagen.
    »W enn du nicht willst, ändert sich nichts zwischen uns«, sagte Tove schnell. »I ch habe nur gefragt, weil ich es für eine gute Idee halte.«
    »J a«, antwortete ich, und ich wusste erst, was ich sagen würde, als die Worte meinen Mund verließen. »I ch meine, ja. Ich will. Ich werde. Ich… ich werde dich heiraten.«
    »J a?« Tove lächelte.
    »J a.« Ich schluckte mühsam und versuchte zurückzulächeln.
    »G ut.« Er atmete tief durch und schaute wieder in den Flur. »D as ist gut, richtig?«
    »J a, ich glaube schon«, sagte ich aufrichtig.
    »J a.« Er nickte. »A ber mir ist trotzdem kotzübel.«
    »I ch glaube, das ist normal.«
    »G ut.« Er nickte wieder und schaute mich an. »D ann lasse ich dich mal… dein Ding machen. Und ich gehe mal mein Ding machen.«
    »O kay.« Ich grinste ihn an.
    »O kay.« Er klopfte mir abwesend auf die Schulter, nickte dann noch einmal und lief davon.
    Ich hatte keine Ahnung, was ich da gerade getan hatte. Ich war nicht in Tove verliebt, und ich glaubte auch wirklich nicht, dass er in mich verliebt war.
    Tove und ich verstanden und respektierten uns, und das war zumindest etwas. Aber das Wichtigste war, dass das Königreich diese Verbindung brauchte. Elora war überzeugt davon, dass es für mich und die Tryll das Beste war, Tove zu heiraten.
    Ich musste das Beste für unser Volk tun, und wenn das bedeutete, dass ich Tove heiraten musste, dann war

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