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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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wahrscheinlich dasselbe über dich«, murmelte Finn.
    »I ch denke, uns allen ist klar, was wir jetzt zu tun haben«, sagte der Kanzler und rieb sich die Hände.
    »W as denn?«, fragte ich. Ich hatte keine Ahnung, was wir jetzt zu tun hatten.
    »W ir müssen den Waffenstillstand ausnutzen, um sie anzugreifen«, sagte der Kanzler. Ihm lief der Schweiß in die Knopfaugen, und sein weißer Anzug hatte überall nasse Flecken.
    »A ber Sinn und Zweck des Waffenstillstands ist doch Frieden«, sagte ich zweifelnd. »W enn wir ihn übertreten, müssen sie sich auch nicht mehr daran halten. Dann haben wir wieder Krieg.«
    »W ir müssen sie angreifen, wenn sie es nicht erwarten«, beharrte der Kanzler mit zitternden Hängebacken. »D ies ist unsere einzige Chance, die Oberhand zu gewinnen!«
    »N ein, dies ist unsere Chance, alles wieder aufzubauen, was bei dem letzten Angriff der Vittra zerstört wurde. Und dafür, einen Weg zu finden, diesen Konflikt friedlich zu lösen«, sagte ich kopfschüttelnd. »W ir müssen daran arbeiten, die Tryll zu einigen und so stark zu machen wie möglich. Oder irgendetwas zu finden, was wir den Vittra anbieten können, um sie uns vom Hals zu halten.«
    »N un ja, was wir ihnen anbieten könnten, wissen wir ja schon.« Der Kanzler musterte mich pointiert.
    »W ir werden nicht mit ihnen verhandeln«, warf Finn ein.
    Der Kanzler starrte ihn verächtlich an. »D u wirst natürlich mit niemandem verhandeln.«
    »W ir sollten Verhandlungen nicht von vorneherein ausschließen«, sagte Tove, und bevor Finn protestieren konnte, fuhr er fort: »N atürlich werden wir ihnen niemals die Prinzessin übergeben, müssen uns aber alle anderen Optionen offenlassen. Es sind schon genügend Leute auf beiden Seiten gestorben. Und nach all diesen Jahren Krieg gibt es noch immer keinen Sieger, sondern nur Verlierer. Meiner Meinung nach ist es Zeit, etwas anderes zu versuchen.«
    »G enau«, stimmte ich ihm zu. »U nd wir sollten diese Zeit nutzen, um herauszufinden, was das sein könnte.«
    »I hr wollt einen neuen Tauschhandel vorschlagen?«, schnaufte der Kanzler. »D em Vittra-König kann man nicht trauen!«
    »N ur weil er unfair kämpft, müssen wir das noch lange nicht tun«, sagte ich.
    »W ir haben die letzte Schlacht nur wegen unseres Heimvorteils gewonnen und weil die Vittra ihre stärksten Krieger zu Hause gelassen hatten«, sagte Tove. »W enn wir sie auf ihrem Gebiet angreifen, liegt der Vorteil bei ihnen. Sie würden uns genauso vernichtend schlagen wie früher. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen.«
    »V on mir aus!« Der Kanzler hob die Hände. »M acht doch, was ihr wollt! Aber das Blut klebt an euren Händen, nicht an meinen!«
    Er stapfte geschlagen davon, und ich lächelte Tove an. »D anke für deine Unterstützung«, sagte ich.
    »D afür bin ich doch da«, erwiderte Tove bescheiden.

23

    Heiratsantrag
    N ach der Übergabe ging ich zu Elora, um ihr zu berichten, wie alles gelaufen war. Sie hatte sich in ihrem Salon hingelegt, und Garrett saß bei ihr. Ihr Teint war nicht mehr ganz so aschfahl, aber sie war noch längst nicht wieder die Alte.
    Ich fasste mich kurz, und die beiden wirkten stolz auf mich. Ich hatte meine erste offizielle Amtshandlung als Prinzessin offenbar nicht verhauen. Elora lobte mich sogar, und als ich die beiden verließ, fühlte ich mich überraschend gut.
    Auf dem Rückweg in mein Zimmer traf ich Tove, der gerade aus der Küche kam und eine Handvoll Trauben aß. Er bot mir eine an, aber ich hatte keinen Hunger und lehnte dankend ab.
    »F ühlst du dich schon wie eine richtige Prinzessin?«, fragte Tove und kaute auf einer Traube herum.
    »A ch, keine Ahnung.« Ich nahm die schwere Diamantkette ab, die Teil meines Prinzessinnenkostüms gewesen war. »I ch glaube nicht, dass ich mich in der Rolle jemals wohlfühlen werde. Wahrscheinlich werde ich mir immer wie eine Hochstaplerin vorkommen.«
    »D u siehst zumindest aus wie eine echte Prinzessin.«
    »D anke!« Ich lächelte ihm zu. »U nd du hast dich heute sehr gut geschlagen. Du warst konzentriert und sehr königlich.«
    »D anke.« Er warf sich eine Traube in den Mund und grinste. »I ch habe vor der Übergabe ziemlich lange die Möbel in meinem Zimmer verrückt. Das hat offenbar geholfen.«
    »D as hat es.«
    Wir gingen schweigend nebeneinanderher. Er aß sein Obst und ich spielte mit der Halskette. Das Schweigen war jedoch keineswegs unangenehm, und ich fühlte mich sehr wohl. Es war schön, dass es jemanden

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