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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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besser. Außerdem wartete Professor Dorsey auf ihre Arbeit.
    Sie war gerade fertig, als sie hörte, wie ein Schlüssel in die Wohnungstür gesteckt wurde. Einen Moment später klang Vanitas glockenhelle Stimme durch den Flur.
    „Ich hab sie bekommen.“
    Quinn ging ihr entgegen. „Klasse. Ich freue mich.“ Sie hatte sowieso fest damit gerechnet, dass ihre Freundin die Karten für die Samstagabendvorstellung von Abduction ergattern würde, immerhin würde der größte Anstrum heute bei der Filmpremiere sein. Vanita mit ihrer übergroßen Besorgnis hatte sich nicht auf Quinns Überzeugung verlassen wollen, die Karten locker auch morgen an der Abendkasse zu erhalten. Quinn wäre es egal gewesen. Wenn nicht, wären sie eben in eine andere Vorstellung gegangen. Actionthriller waren ohnehin nicht ihr Ding, sie hätte lieber Dolphin Tale gesehen, doch Vanita war an der Reihe, den Film zu bestimmen.
    „Ich habe Sally und Tom getroffen. Sie haben ebenfalls Karten gekauft und lassen fragen, ob wir Lust haben, nach dem Film mit ins Circus zu gehen.“
    Die Circus Disco Arena galt als angesagter Club, immer gut besucht und bot ein attraktives Rahmenprogramm. Freitags traten die Machoman Dancers auf, eine heiße Truppe von Latin Go-go-Boys.
    „Da waren wir schon eine Weile nicht mehr. Also klar, warum nicht?“
    „Super!“ Van hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
    Vanitas Spontanität wunderte sie und Quinn verkniff sich ein Grinsen. Sie gingen nicht jedes Wochenende auf die Piste, eigentlich nur einmal im Monat, und während Vanita das am liebsten für ein halbes Jahr im Voraus geplant hätte, war es Quinn lieber, aus dem Bauch heraus zu entscheiden, wozu sie Lust hatte. Sie hatten sich auf ein Mittelding geeinigt. Dennoch ging die Arbeit vor. Quinn ging zurück an ihren Computer.
    „Viel Spaß mit deinen Enten“, rief Vanita ihr hinterher.
     
    Im Circus schäumte die Stimmung, als sie am späten Abend eintrafen. Einige Bekannte winkten ihnen aus der tanzenden Menge zu und an den Mundbewegungen las Quinn fröhliche „Hallos“ ab. Sie lächelte, winkte zurück und bahnte sich hinter Vanita einen Weg an die Bar.
    „Einen Tequila Sunrise“, rief sie dem Barkeeper über die Theke hinweg zu und wartete, bis er ihr den Longdrink zuschob. Sie zog den Strohhalm halb aus dem Glas und nippte erst einmal nur an dem oben schwimmenden Orangensaft.
    „Die Show geht gleich los, wir sind gerade zur rechten Zeit gekommen.“
    Quinn folgte der Richtung von Vanitas ausgestrecktem Zeigefinger und betrachtete die acht Jungs, die breit lächelnd nacheinander auf die Bühne tänzelten. Ihre Zähne leuchteten im flackernden Laserlicht. Spotlights hoben die gebräunte Haut ihrer muskelbepackten Oberkörper hervor.
    „Was hältst du von dem mit dem kurzen Haar? Der Dritte von rechts.“
    Quinn betrachtete das Model, einer Skulptur aus Meisterhand gleich. Er war ihr zu schön. Zu ebenmäßig, zu perfekt. Nicht nur die Gesichtszüge wirkten wie gemeißelt, auch jede seiner Muskelfasern, die sich unter der glänzenden Haut abzeichneten, wirkte künstlich. Das würde sie Vanita aber nicht sagen. Immerhin war sie – was ihre Handlungen betraf, und nicht die Gespräche unter ihnen beiden – eines der schüchternsten Mädchen, das sie kannte. Was ihre Freundin allerdings nicht daran hinderte, Quinn gegenüber in den höchsten Tönen von Männern zu schwärmen. In deren Gegenwart versank sie dann jedoch im Boden, als täte sich jedes Mal von allein ein abgrundtiefes Loch unter ihren Füßen auf, das sie verschluckte und für jeden potenziellen Kandidaten, den kennenzulernen es sich vielleicht lohnte, unsichtbar machte.
    „Ganz nett“, erwide r te sie vage und fing sich einen Knuff in die Seite ein.
    „Sei ehrlich. Adonis wäre gegen ihn ein runzliger Hutzelzwerg.“
    Quinn lachte. „Was hast du davon, die Männer anzuhimmeln, wenn du ohnehin jedem Näherkommen aus dem Weg gehst?“
    „Es war eben noch nicht mein Märchenprinz dabei.“
    „Noch märchenhafter als dieses Wunderwerk der Natur?“
    „Biest! Du willst mich auf den Arm nehmen. Außerdem …“, Vanita zupfte ihr am Ärmel, „musst gerade du die Klappe aufreißen. Ich habe gehört, manche munkeln bereits, wir beide wären …“
    „Lesbisch!“, vollendete Quinn den Satz für Vanita, der dieses Wort niemals über die Lippen gekommen wäre.
    „Komm!“ Vanita zog sie mit zur Tanzfläche.
    Obwohl ihre Freundin die Schüchternere von ihnen war, fühlte sie sich wohl in der

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