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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Bemerken tat sie davon nichts, ihre Bewegungen fühlten sich schwerfällig an, ihr Geist wie ausgelaugt.
    Die Hoffnung, die am Anfang noch geflüstert hatte ‚ Das kann doch alles nicht wahr sein. So etwas passiert nur anderen, nicht mir‘ , war längst einer bitteren Erkenntnis gewichen. Sie würde aus diesem Albtraum nicht erwachen und alles wäre gut.
    Quinn war heilfroh, dass sich wenigstens die Mütter und ihre Kinder nicht mehr im Flugzeug befanden. Ihre Tortur hatte lang genug angedauert.
    Ein bedrückendes Gefühl von Schuld nagte dennoch unaufhörlich an ihr.
    Nur hin und wieder schaffte sie es, sich von der Realität zu lösen und sich für die Dauer eines tiefen Atemzuges mit der Erinnerung an Virges Nähe abzulenken. Die Minuten, die sie an seine Brust geschmiegt seine Ruhe und Kraft in sich aufgenommen hatte. Der Augenblick, in dem sie ihn spontan an sich herangezogen und ihre Stirn an seine gelegt hatte.
    In jenem Moment hatte sie es nicht gedacht, doch im Nachhinein erwachte der Wunsch, er hätte sie fest in seine Arme gezogen. Und sie geküsst. Zum wiederholten Mal stellte sie sich vor, wie es sich angefühlt hätte. Lägen seine Lippen warm und weich auf ihren oder fühlten sie sich fest an? Sie malte sich aus, unter ihren Fingerspitzen das Spiel seiner Muskeln zu spüren. Bei jeder Bewegung zeichneten sie sich imposant unter seinem engen T-Shirt ab.
    Kaum erlaubte sie sich, ihre Fantasie bis zu diesem Punkt abschweifen zu lassen, rief sie sich energisch wieder zur Ordnung. Sie war wohl nicht mehr bei Sinnen. Befand sich in einer lebensbedrohlichen Situation, zog hundertfünfzig Unschuldige mit in den Schlamassel und versank in lasterhaften, schamlosen Vorstellungen. Ihr stieg Hitze in den Kopf. Rasch lenkte sie ihre Gedanken in eine andere Richtung.
    Das letzte Gespräch mit Virgin am Vormittag ging ihr durch den Sinn.
    „Vanita hat von einer Intrige gesprochen, der ihr aufgesessen seid. Magst du mir mehr darüber erzählen?“
    Sie hatte in seinen Augen nicht nur die unausgesprochene Frage gelesen, ob und was ihre Antwort möglicherweise an hilfreichen Informationen bergen konnte. Vielmehr strahlte sein Ausdruck persönliches Interesse aus – an ihr.
    Ein warmes Gefühl vertrieb ihr Zittern, das sich von Zeit zu Zeit immer wieder in ihre Glieder schlich, ohne dass sie es kontrollieren oder verhindern konnte.
    Ein Wort hatte zum nächsten geführt, und schließlich berichtete sie Virgin die ganze Geschichte, angefangen von dem Tag, als der Sheikh die Täuschung entdeckt hatte und die Tarnung aufgeflogen war bis hin zu Hiobs Erscheinen in Vanitas und ihrer Wohnung.
    „Dieser Privatdetektiv heißt nicht tatsächlich Hiob, oder?“, hatte Virge gefragt.
    „Nein, er hat uns keinen Namen genannt.“
    „Dachte ich mir.“
    Als er nichts weiter hinzufügte, sprach sie die Frage aus, die ihr auf der Seele lag, seit sie hier festsaßen und von dem Erpresser erfahren hatten. „Er hat uns vom Taxi bis zum Schalter begleitet. Glaubst du, dass der Vorfall im Terminal mit ihm zu tun haben könnte? Hast du gesehen, wer da umgefallen ist?“
    „Nein“, hatte Virgin ruhig erwidert, „aber es sah aus, als wäre es nicht ganz zufällig geschehen.“
    „Wie meinst du das?“
    Er hatte gezögert, doch schließlich erzählt, dass er glaubte, einen Mordanschlag beobachtet zu haben.
    Quinn zog sich bei dem Gedanken das Herz zusammen, als quetschte sich eine Faust darum. Noch jemand, dessen Wohl und Wehe auf ihr Konto ging. Für einen Moment blitzte die am Strand vorbeiziehende Jacht vor ihrem inneren Auge auf. Wie tief zogen sich die Verstrickungen dieser Geschichte?
    Sie mochte nicht glauben, dass es Hiob tatsächlich erwischt hatte und betete, dass sich Virgin irrte – oder dass der Privatdetektiv den Anschlag überlebt hatte.
    Die zweite Nacht an Bord brach herein, in Kürze würde die Sonne untergehen und sie würden die Fensterklappen schließen. Solange es hell war, konnte niemand hineinsehen, aber wenn das Licht in der Kabine brannte und es draußen dunkel wurde, würde sie sich fühlen wie ein Affe im Käfig.
    Quinn sehnte sich nach einer Dusche. Unbehaglich wand sie sich in ihrem Sitz und versuchte, eine bequemere Position zu finden, was ihr nicht mehr gelingen wollte.
    Ihr Blick glitt wie so oft aus dem Fenster und blieb an der schwarzen Limousine hängen. Ein Mal hatte sie das Rollfeld verlassen, war aber nach knapp zwei Stunden zurückgekommen und stand seither an der gleichen Stelle, ohne dass

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