Höhepunkte
dem bloßen Körper trug, halb aufgeknöpft hatte, konnte Emmanuelle einen Ausruf des Staunens nicht unterdrücken: Bees Brust glich der eines Knaben.
»Sie sehen ja, wie flach ich bin«, sagte das Mädchen.
Sie schien sich dessen aber überhaupt nicht zu schämen, vielmehr genoß sie Emmanuelles Überraschung, die sich die rosigen Spitzen, die so klein und blaß waren, daß es aussah, als seien sie noch nicht voll entwickelt, genau betrachtete.
»Finden Sie sie häßlich?« erkundigte sich Bee, ohne diese Frage ernst zu meinen.
»O nein! Ganz im Gegenteil, sie sind wunderschön!« rief Emmanuelle in so inbrünstigem Ton, daß die andere gerührt lächelte. »Dabei hätten Sie alles Recht, kritisch zu sein, bei den herrlich schönen Brüsten, die Sie haben«, bemerkte Bee. »Ein starker Gegensatz zwischen uns beiden, nicht wahr?«
Emmanuelle erwiderte mit dem Fanatismus einer Konvertierten: »Was ist schon Besonderes an großen Brüsten? Die Illustrierten sind voll davon. Aber bei Ihnen ist es so ganz anders als bei den anderen Frauen, und das ist hübsch!« Ihre Stimme verdunkelte sich ein wenig: »Sie müssen wissen, noch nie habe ich etwas gesehen, das mich so erregt hat. Und das sage ich in vollem Ernst.«
»Ich gebe zu, auch ich habe Freude an ihnen«, sagte Bee, die ihren Rock auf den Boden gleiten ließ. »Sicher wäre es mir nicht recht, wenn ich eine zu kleine Brust hätte, aber überhaupt keine Brust, das hat Esprit, finden Sie nicht auch?« (Plötzlich schien sie gesprächiger zu werden. So lange hatte Emmanuelle sie noch nicht reden hören.) »Ich habe sogar lange gefürchtet, meine Brüste könnten zu wachsen anfangen. Dann wäre ich mir vorgekommen, als verlöre ich meine Persönlichkeit. Und ich habe damals jeden Abend gebetet: >Mein Gott, mach, daß ich niemals richtige Brüste bekommet Ich bin offenbar so brav gewesen, daß der liebe Gott mich erhört hat!«
»Welch ein Glück!« rief Emmanuelle. »Wie schrecklich, wenn Ihre Brüste größer geworden wären. Ich mag sie so, wie sie jetzt sind!«
Auch Bees Beine fand sie bewundernswürdig, sie waren so lang und ihre Linien so vollendet, daß sie fast unwirklich schienen, so als entstammten sie den Modellzeichnungen eines Modeschöpfers. Zu diesem Eindruck von Eleganz und Rasse trugen auch die schmalen Hüften bei und die biegsame Schlankheit der Taille.
Was aber Emmanuelle am meisten auffiel, als Bee ihr Höschen ausgezogen hatte, war der ungewöhnlich stark vorgewölbte, glattrasierte Venusberg. Noch nie hatte sie gesehen, daß er sich derartig von der flachen Ebene des Bauches abhob und vor Geschlechtlichkeit förmlich zu bersten schien. Sie meinte, nie etwas Edleres und zugleich Aufregenderes gesehen zu haben. Durch das Fehlen der Haare lag der hoch hinauf reichende Einschnitt des Geschlechts, das sich tief und scharf umrissen furchte, bloß und war dem Blick ganz offen preisgegeben. Der Kontrast zwischen dieser einladenden Weiblichkeit und der ephebenhaften Gestalt, verbunden mit der gleichmäßigen Bräunung von Bees Körper (es drängte sich der Gedanke auf, daß er der Sonne ganz ausgesetzt gewesen war und andere sich an dieser hermaphroditischen Nacktheit hatten erfreuen können) wirkten wie eine Herausforderung. Und die glatte und gespaltene Schwellung von Bees Schoß war ihrer unnahbaren Anmut zum Trotz von solcher Sinnlichkeit, warf sich mit einer derart einladenden Bewegung nach vorn, daß es Emmanuelle war, als wühle eine Hand in ihrem eigenen Schoß. Sie wußte plötzlich, daß Bee ihr auf der Stelle gehören, daß sich ihr diese Furche, diese Spalte der Wollust öffnen müsse... diese Spalte, bei deren Anblick sie erbebte. Dieser Rosenmund von unvergleichlicher Schönheit! Diese schönste Stelle an dem herrlichsten Körper, der je erschaffen worden war! Dieses Meisterwerk, vom Leben selbst geformt. Nichts, nirgendwo auf Erden, war es mehr wert, geliebt zu werden!... Sie öffnete den Mund, um Bee zu sagen, wonach sie verlangte, aber im gleichen Augenblick drehte sich die junge Frau nach dem Badezimmer um: »Und wie steht’s mit dem Duschen?« fragte sie.
Jetzt schien Emmanuelle jede List überflüssig. Um Bee daran zu hindern, weiterzugehen, befahl sie: »Kommen Sie aufs Bett.«
Die Besucherin, die mit zögernder Miene an der Tür stehengeblieben war, entschied sich zu lachen.
»Ich möchte mich aber frisch machen und nicht schlafen«, sagte sie.
Emmanuelle fragte sich, ob Bee wirklich glaubte, daß sie sie zur Siesta
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