Höhepunkte
ihr euch allerdings schenken. Hier gibt’s keine versteckte Kamera - no maquina -, also wird auch kein Regisseur heute abend euer verborgenes Talent entdecken.« Er warf einen Blick auf seine Patek Phillipe. »Es ist jetzt kurz nach sieben. Um acht will ich zu Abend essen. Ich bin ein alter Mann und brauche meinen Schlaf.« Er setzte sich in den Ledersessel und sah noch einmal auf die Uhr. »Achtung, fertig, los!«
Der erste Junge kam auf sie zu und zog eilig den Reißverschluß seiner Jeans auf. Erleichtert stellte sie fest, daß er bereits eine Erektion hatte, die zum Glück keine beängstigenden Ausmaße aufwies. Die Vorstellung, einen dieser Fremden erst noch stimulieren zu müssen und dann womöglich mit einem Riesenpenis konfrontiert zu sein, hatte sie insgeheim schon mit Gruseln erfüllt. Der Junge war hübsch, aber nicht auf die Art, die ihr gefiel; zu glatt, zu jung.
Er stieg auf das Bett, kniete sich über sie und beugte sich hinunter, um sie zu küssen. Ihre Zähne stießen mit peinlichem Klicken aneinander, und sie wandte verlegen den Kopf zur Seite. Pope war an die Bettkante getreten und blickte mit verschränkten Armen auf sie hinab. »Schluß mit dem Kitsch!
Zur Sache!« bellte er ungehalten, wie ein gestrenger Schiedsrichter.
Der Junge richtete sich auf und streifte sich das Kondom über. Susan ließ ergeben den Kopf auf die Kissen sinken und schloß die Augen. Er schob ihr die Schenkel auseinander und rutschte auf den Knien weiter vor, faßte unter ihren Rock und zog ihr mit schnellem Griff die Unterhose aus. Als er ihr den Rock hochschob, schienen alle Anwesenden sich wie auf Kommando neugierig vorzubeugen: wie Fachleute beim Begutachten einer neuen Ware, aber auch wie geile Gaffer bei einem Unfall.
Sieben Augenpaare waren auf ihre entblößte Vagina gerichtet. Vor lauter Peinlichkeit wäre sie am liebsten unters Bett gekrochen, doch gleichzeitig machte es sie auch mordsmäßig scharf.
Der Junge fummelte prüfend an ihrer Öffnung, brachte sich in die richtige Stellung und stieß in sie hinein. Instinktiv spannte sie die Muskeln an, und er stöhnte lustvoll auf. Ein leiser Seufzer der Erregung ging durch die Warteschlange, und Susan öffnete die Augen. Pope hatte ihr den Rücken zugekehrt und blickte ihr direkt zwischen die Beine hinab. Maria stand auf den Zehenspitzen und hatte die Hände auf Rosanas Schultern gestützt. Die Jungen starrten gebannt auf das Bett und spannten in ihren Levis um die Wette. Nur Thalia hatte ein abfälliges Grinsen aufgesetzt und klopfte gelangweilt mit ihrem Stilettoabsatz auf den Boden. Susan legte die Arme fest um den schmalen Jungenrücken, der sich rhythmisch auf und ab bewegte. Er war so jung und eifrig, roch nicht unangenehm, erdrückte sie nicht mit seinem Gewicht und war der Macht der Yankee-Dollar ebenso wehrlos ausgeliefert wie ein Mädchen: Mochte er also ruhig seinen Spaß haben. Wie leicht es im Grunde doch war, mit einem Fremden zu vögeln. Viel leichter, als ihn zu küssen oder gar mit ihm zu reden. Sie fing gerade an, die ersten pulsierenden Lustempfindungen zu spüren, als er sich plötzlich aufbäumte und schwer atmend wie ein erschöpfter Sprinter auf ihr zusammensank.
Tobias Pope machte seinem Unmut mit einem schrillen Pfeifen Luft. »Jämmerlich! Der nächste!«
Nummer zwei kletterte auf das Bett und wälzte seinen Freund gutmütig zur Seite. Er hatte das Kondom schon im Gehen übergestreift und glitt wie ein gut geölter Bolzen in sie hinein. Er war etwas älter und viel größer als sein Vorgänger; sie war gefährlich nah daran, auf den Geschmack zu kommen, genauer gesagt, nah dran zu kommen. Sie schloß die Augen und schlang ihm die Arme um den Hals.
Er lachte ihr leise ins Ohr - Ola! - und begann, sanft und kraftvoll zuzustoßen. Jeder neue Stoß fühlte sich an wie ein fleischgewordenes Fragezeichen.
»LAHM!« entschied Pope laut und ungeduldig. Sie hätte ihn erschlagen können. »Mach doch mal was, Junge! Mach irgendwas mit ihr! Würg sie, beiß sie, schlag sie, pfeif meinetwegen ein Lied, wenn’s sein muß - aber sorg endlich für Abwechslung!« Der Junge setzte sich auf, faßte sie bei den Knöcheln und legte sich ihre Beine über die Schultern. Sie schob sich dichter an ihn heran und ächzte, als er noch tiefer in sie eindrang. Sie kam sich vor wie ein weiches rotes Plüschsofa, das den Jungen für immer und ewig in seinen schwelgerischen, samtenen Tiefen begrub. Die dunkle Mähne über das Kopfkissen gebreitet, bog sie den
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