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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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des nördlichen Salmlandes. Hier!«
    Victor beugte sich über die Karte. Dort befand sich das Symbol für eine Stadt. Palimbaan stand daneben.
    »Palimbaan?«, Victor schluckte. »Ist das nicht ...?«
    Alle in der Runde nickten bedeutungsvoll.
    Ein heißer Schauer kroch Victor den Rücken hinauf. »Palimbaan!«, ächzte er. »Die ehemalige Hauptstadt des Landes Noor - und der sagenhafte Geburtsort Sardins! Während des Dunklen Zeitalters im Meer versunken! Niemand konnte bis heute herausfinden, wo dieses Palimbaan einst lag!«
    Chet nickte. »Ja. Es gibt allerdings diese eine Unstimmigkeit. Die Jahreszahlen in den Eintragungen sprechen vom Jahre 148 nach dem Dunklen Zeitalter. Zu dieser Zeit kann Palimbaan nicht mehr existiert haben. Es würde keinen Sinn machen, es auf einer Karte wie dieser einzutragen. Die Karte muss also von früher stammen. Und hier, sieh mal! Auch die Festung von Laarbon ist eingetragen und selbst Bor Akramoria. Beides Bauwerke, deren Lage man nach dem Dunklen Zeitalter nie wieder entdecken konnte. Diese Karte jedoch kennt sie. Unauffällig versteckt zwischen hunderten winziger Eintragungen. Und das alles, obwohl sie angeblich aus der Zeit nach dem Dunklen Zeitalter stammt. Die Karte ist ein komplettes Verwirrspiel.«
    »Aber ... wozu?«, rief Victor aus. »Wozu wurde sie gefälscht?«
    Chet verzog das Gesicht. »Das ist heute schwer zu sagen. Vielleicht wollte jemand einen Hinweis hinterlassen. Jemand, der dachte, dass es für die Cambrier noch einmal wichtig sein könnte, die Lage von Palimbaan, Laarbon oder Bor Akramoria zu erfahren.« Er lächelte grimmig. »Dass die Karte uns heute nützen würde, hatte er sich sicher nicht ausgemalt.«
    »Unglaublich!«, sagte Victor. »Palimbaan. Dass man das noch einmal entdecken würde ...!«
    »Sardin soll das Kind des Fürsten des Landes Noor gewesen sein«, berichtete Chet. »Ein tyrannischer, grausamer Herrscher, der mit finsterer Magie im Bunde stand. Seine Gattin betrog ihn mit irgendeinem Höfling und Sardin, der Sohn der beiden, und noch ein Kind sollen davon gewusst haben. Der Fürst erschlug seine Frau vor den Augen seines Sohnes. Sardin selbst sperrte er für Jahre in die Verliese des Palastes von Palimbaan, weil er ihn als Verräter und Ausgeburt des betrügerischen Weibes bezeichnete. Erst als Sardin erwachsen war, soll er frei gekommen sein. Er ermordete seinen Vater, riss die Quellen der Magie seines Vaters an sich und verließ dann Palimbaan, um die Bruderschaft zu gründen.«
    Victor sah seine Männer forschend an. »Und ... wo geschah das? Ich meine, an welchem Ort wurde die Bruderschaft gegründet?«
    Ratloses Schulterzucken war die allgemeine Antwort.
    Victor stieß einen leisen Pfiff aus. »Dann sucht nach diesem Ort!«, sagte er. »Wenn wir herausfinden, wo der Ursprungsort der Bruderschaft ist, dann haben wir vielleicht den Ansatzpunkt! Der Pakt muss sich irgendwo an einem der früheren Wirkungsorte von Sardin befinden! Wir müssen den Weg der Bruderschaft zurückverfolgen - ihre Entstehungsgeschichte!«
    Allgemeine Zustimmung erhob sich. Victor blickte in die Runde. Diese Sache mit Palimbaan hätte er allzu gern für sich behalten. Aber das war schlechterdings unmöglich. Er beschloss spontan, ein Wagnis einzugehen. Ein gewaltiges Wagnis.
    »Ihr habt hervorragend gearbeitet!«, lobte er seine Leute. »Ich verspreche euch, dass ich dafür sorgen werde, dass sich das für euch lohnen wird!« Er wandte sich an Roya. »Nimm Kontakt mit Quendras und dem Hohen Meister auf. Wir müssen das sofort weiterleiten.« Er wandte sich wieder um.
    »Und ihr - macht euch wieder an die Arbeit. Findet noch mehr Material! Wenn es uns gelingt, diese Sache weiter einzukreisen, dann werden wir eine Menge Lob einstecken!«
    Zustimmende Bemerkungen erhoben sich und man gratulierte sich gegenseitig. Gleich darauf zerstreuten sich die Brüder wieder in alle Richtungen, um weiteres Schriftwerk zutage zu fördern.
    Victor wandte sich um und gab Roya ein Einhalt gebietendes Zeichen. »Warte noch!«, flüsterte er. »Lass uns in mein Schreibzimmer gehen!«
    Mit einem Kloß in der Kehle wandte er sich um, nahm Roya bei den Schultern und marschierte mit ihr davon. Das, was er nun vorhatte, konnte seinen und Royas Tod bedeuten - oder eine gewaltige Wende im Verlauf der Dinge.

22 ♦ Wagnis
     
    Und wer soll dann die Aufsicht über deine Leute wahrnehmen?«, fragte Chast ziemlich scharf.
    »Das macht Martiel!«, sagte Victor eindringlich. »Er ist vollkommen

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