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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu den Quellen zu gelangen - oder dass sie wenigstens auf diesem Weg zurückkam. Durch den Haupteingang zu gehen verbot sich von selbst - weder gestern noch heute konnte sie unbemerkt so ihre Sachen wieder herausbringen. Hier hingegen musste sie durch, wollte sie ihre Ausrüstung herausschmuggeln.
    Deshalb wartete er seit gestern hier.
    Und sie war gekommen. Er hatte sie zwar noch nicht genauer in Augenschein nehmen können, aber welche junge Frau sollte es sonst sein, die hier mit einem Trupp von Leuten und Magie einfiel! Und das war seine Gelegenheit! Karras beabsichtigte, diese Adeptin qualvoll zu Tode zu bringen, um als derjenige in die Geschichte der Bruderschaft einzugehen, der die Bezwingerin Sardins bezwungen hatte. Das würde ihm endlich Chasts Respekt einbringen und diesen Emporkömmling lehren, ihn noch einmal in einer solch herablassenden Weise zu behandeln!
    Er lauschte angestrengt, aber außer dem Kampflärm unten in der Schankstube konnte er keine Geräusche ausmachen.
    Karras malte sich aus, dass er Chast gleichgestellt sein würde und dann alles haben konnte, was er nur wollte. Wie verletzend war Chasts spöttische Behauptung gewesen, er besitze keinen Sinn für die Reize schöner Frauen! Die vier kleinen, süßen Gören, von denen er sich gestern und heute Nacht hatte verwöhnen lassen, würde er gleich von hier mitnehmen und Chast als Erstes vorführen! Sie waren ganz nach seinem Geschmack, und es bereitete ihm unerhörtes Vergnügen, ihren lächerlichen, weibischen Widerstand mit Hilfe seiner Magie auf listige Weise zu brechen.
    Voller triumphierender Gedanken über seinen unaufhaltsamen Aufstieg und in der ständigen Bereitschaft, seine Chaos-Faust einzusetzen, strich er vorsichtig den Vorhang beiseite und spähte hinab in die Schankstube. Dort unten fochten fünf oder sechs Männer mit Schwertern, und da er sie ohnehin jetzt nur schwer auseinanderhalten konnte, beschloss er darauf zu verzichten, sich in den Kampf einzumischen. Er musste die Adeptin erwischen, danach war es völlig egal, wie der Kampf da unten ausging. War die Adeptin erst einmal besiegt, dann war der Kampf für ihn gewonnen!
    Er untersuchte die Balustrade, die nach Norden hin völlig weggesprengt war. Keine schlechte Magie, die diese Leandra da gewirkt hatte, aber wie gesagt: nichts, womit sie ihn hätte beeindrucken können. Er selbst wäre mit nur mäßiger Anstrengung in der Lage gewesen, das ganze Dach des Hauses wegzupusten.
    Er blickte in die andere Richtung - auch dort vernahm er keinerlei Bewegung. Die Adeptin hatte sich offenbar irgendwohin zurückgezogen. Wahrscheinlich in den Gang, der nach hinten führte.
    Von einer kampflustigen Erregung gepackt, schlüpfte er hinter dem Vorhang hervor und schlich langsam in Richtung des Ganges. Er hielt ständigen Kontakt zum Trivocum, jederzeit bereit, seine Chaos-Faust zu entfesseln.
    Dann stand er vor dem Durchgang und blickte den Gang hinab. Es gab fünf Türen, zwei nach links, zwei nach rechts; die letzte führte am Ende des Ganges hinaus auf die kleine Brücke über den Hinterhof. Die rechte, hintere Tür hingegen war die zu seinem Privatgemach, in dem seine vier Gespielinnen auf ihn warteten.
    Er spürte plötzlich ein heißes Verlangen in seinen Lenden, sich eben jetzt an ihnen zu vergreifen. Aber das war keine gute Idee. Zuerst musste er diese Leandra erledigen. Dann überlegte er erregt, ob es ihm vielleicht gelang, sie so übel niederzukämpfen, dass sie zu keiner Magie mehr fähig war! Er wusste, dass die Art seiner Chaos-Faust dies vielleicht sogar erlaubte. Er würde ihr den Verstand aus dem Hirn blasen und sie dann mit Gewalt nehmen. Ja - das wäre ein Spaß! Wenn nur Chast, dieser überhebliche Mistkerl, das mitbekäme!
    Langsam schlich er den Gang hinab. Die Kampfgeräusche hinter ihm wurden leiser und er konnte sich ganz und gar auf seine Gegnerin konzentrieren. Er bedauerte, dass er sie momentan nicht auf magischem Wege aufspüren konnte - die Tatsache, dass er seine Chaos-Faust in ständiger Bereitschaft hielt, erlaubte ihm das nicht. Aber das machte nichts. Er wusste, dass er augenblicklich würde losschlagen können, wenn er sie auch nur sah, und so schnell war sie mit Sicherheit nicht. Sie verfügte ja nur über Elementarmagie.
    Er erreichte die erste Tür und wurde plötzlich ein wenig unsicher. Wenn er sie öffnete, würde sie ihn zuerst sehen, und das mochte einen Nachteil für ihn bedeuten. Er überlegte, ob sie sich vielleicht im Zimmer der Mädchen

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