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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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weiter zu diskutieren.
    Mit sehr unterschiedlichen Gefühlen harrten Leandra, Vendar, Meister Fujima und Gildenmeister Xarbas dem, was sich unten, in der großen Halle des Pumpwerks, ergeben würde.
    Sie hatten an einem Punkt Posten bezogen, von dem aus sie rasch in die Halle vordringen konnten, und jeder von ihnen hatte sich bereits einen Gegner herausgesucht. Vor einigen Minuten waren Yo und Meisterin Gablina losmarschiert, ausgelassen miteinander plaudernd und mitunter auch ein Lachen ausstoßend. Die in der Halle anwesenden Männer hatten die beiden zwar interessiert beobachtet, niemand jedoch hielt sie in irgendeiner Form auf. Dann waren sie irgendwo aus dem Sichtfeld verschwunden. Leandra wartete jeden Augenblick auf Kampfeslärm oder eine magische Entladung. Aber nichts geschah.
    Dann, nach einer Weile, kam Yo wieder.
    Gablina war nicht bei ihr, dafür hatte Yo sich bei einem Soldaten untergehakt - die beiden kamen gemütlich auf das Versteck der Gefährten zugeschlendert und sie scherzte offenbar sogar mit ihm. Leandra hielt die Luft an; sie machte sich bereit, aufzuspringen und dem Mann irgendeine Magie entgegenzuschleudern. Aber der Soldat sah weder wachsam noch sonderlich gefährlich aus, und Leandra ahnte, dass dies womöglich ein Trick von Yo war.
    Dann blieb Yo mit ihrem Soldaten zwanzig Schritte vor dem Versteck der Gefährten stehen und hob die Hand. Leandra schnappte nach Luft, als sie freundlich winkte und rief, dass man herauskommen solle. Sie zögerte. War das etwa eine Falle? Stand Yo in Wahrheit auf der Seite der Bruderschaft?
    Die Antwort lieferte Vendar, der Yo offenbar gut genug kannte, um dies ausschließen zu können. Langsam erhob er sich, aber der Soldat tat nichts, was auf plötzliche Kampfbereitschaft schließen ließ. Leandra sah plötzlich, dass Meisterin Gablina im Hintergrund mit weiteren Männern zusammenstand und herüberblickte. Sie ächzte. Schließlich erhob sie sich auch - sehr im Unklaren darüber, was nun geschehen würde. Bald darauf standen sie alle bei Yo und ihrem Soldaten, bei dem sie noch immer untergehakt war.
    »Es war ein schrecklicher Kampf!«, erklärte Yo und zeigte eine Miene, als habe sie gerade eine furchtbare Schlacht hinter sich. »Berge von Leichen. Blut und Tote überall. Das hier ist Hamas, Unteroffizier der Stadtwache.«
    Leandra trat einen Schritt vor. Sie war gereizt, bemühte sich aber um Beherrschung. »Was ist los? Was soll das alles?«, verlangte sie zu wissen.
    Yo schenkte ihr ein giftiges Lächeln. »Du hast mir doch befohlen, Zuckerpüppchen, ich solle keinen umbringen. Also - ich hab's nicht getan!« Damit wies sie großmütig auf den Unteroffizier, der in bester Gesundheit neben ihr stand und Leandra breit angrinste.
    »Du bist also diese ... Leandra?«, fragte er freundlich.
    Nun schritt Vendar ein. Auch er war ungehalten. »Hör auf mit dem Mist, Yo! Was ist los?«
    Inzwischen hatte sich auch Meisterin Gablina aus dem Hintergrund genähert. Sie trat hinzu und ergriff das Wort. »Es wäre schön«, sagte sie, »wenn es auf diese Art weiterginge. Das hier ist Jungmagier Fer-doin«, sagte sie und wies auf den jungen Mann, der mit ihr gekommen war. »Einer meiner ehemaligen Schüler. Zum Glück hat sich jeglicher Kampf erübrigt, als wir uns erkannten. Er steht im Dienst der Bruderschaft, allerdings nicht freiwillig. Oder sagen wir besser: Er stand im Dienst der Bruderschaft. Dieses Pumpwerk ist bereits in unserer Hand. Ferdoin hat die hier Anwesenden überzeugt, die Seiten zu wechseln.«
    »Ja«, sagte Ferdoin mit einem strahlenden Lächeln. »Das war nicht weiter schwer. Niemand von diesen Leuten ist gern hier. Als die Berichte über die Kämpfe in der Stadt kamen ...«
    Beide, der Unteroffizier wie auch Ferdoin, warfen ein großes Lächeln in die Runde. Leandra wusste, dass es vielleicht angemessen wäre, nun ebenfalls erleichtert zu lächeln, aber sie brachte es nicht fertig. Sie hatte sich innerlich zu sehr auf einen Kampf eingestellt. Vendar half ihr aus der schwierigen Lage. Er trat zu Hamas. »Du und deine Männer - ihr seid wirklich auf unserer Seite?«
    Hamas nickte.
    »Und wir können euch vertrauen?«, fragte Vendar ernst.
    Hamas streckte die Hand nach Vendar aus. »Mein Wort darauf! Diese Kerle behandeln uns wie Vieh - ein richtiger Aufstand, das ist die Gelegenheit, hier herauszukommen. Sag mal ... bist du nicht Offizier? Von der Stadtwache? Ich hab dich doch schon mal gesehen!«
    Vendar nahm Hamas' Hand, hielt sie bedächtig,

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