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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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denen weitere Rohre führten. Viele davon waren von nur geringem Durchmesser.
    »Das sind Kesselhäuser«, erklärte Meister Fujima leise. »Seht ihr die großen Feuer, die darunter brennen? Da wird heißer Dampf erzeugt, und mit dem Druck betreibt man die Pumpen. Durch die großen Steigleitungen ... da, da und dort ... wird das Wasser nach oben befördert. Ha! Das ist wirklich eine Entdeckung!«
    Lange Zeit blickten sie hinab, betrachteten die riesigen Maschinen und all die verwirrenden Rohrleitungen, die in sämtliche Richtungen führten.
    »Was tun die Mulloohs da unten?«, fragte Vendar und deutete hinab.
    Leandra zählte die Tiere. Es waren acht, die ein riesiges, waagrecht liegendes Rad antrieben, indem sie, daran festgebunden, immerzu im Kreis liefen.
    Meister Fujima rieb sich das Kinn. »Genau kann ich das nicht sagen«, antwortete er. »Seht ihr die riesigen Schwungräder da? Es kann sein, dass sie damit die Pumpen in ständiger Bewegung halten, sodass die Dampfkessel mit ihrem Druck richtig greifen können.«
    »Es sind elf Mann dort unten«, stellte Vendar mit seinem militärisch geschulten Auge fest. »Sechs, soweit ich sehen kann, die die Anlage bedienen, und fünf Soldaten.«
    »Und ein Magier«, fügte Leandra hinzu. »Er kontrolliert ein Aurikel, aber nur ein sehr schwaches. Trotzdem ist es zu spüren.«
    Meister Fujima nickte. »Ja. Er steuert damit die Mulloohs. Dass sie schön gleichmäßig marschieren. Ohne Unterlass.«
    »Keine Rohe Magie, Meister Fujima. Das ist Elementarmagie - oder etwa nicht?«, fragte Leandra.
    »Doch, ja, durchaus. Aber das muss nicht heißen, dass er auf unserer Seite steht. Mag sein, dass die Rohe Magie für eine solche Aufgabe zu unreine Energien bereitstellen würde.«
    Leandra lachte leise auf. Doch dann fragte sie sich, wem ihr Spott eigentlich galt. Den Leuten, die Rohe Magie anwendeten, oder sich selbst? Schließlich hatte auch sie sich schon vom Pfad der Tugend entfernt. Sie warf Meister Fujima einen Seitenblick zu und machte sich klar, dass er, wüsste er davon, sie wohl erzürnter als irgendjemand sonst maßregeln würde. Meister Fujima galt als der Hüter des Kodex und als wohl ehrenwertester Verfechter der Elementarmagie.
    Sie schnaufte unhörbar. Mit Sicherheit stand ihr noch sein Zorn bevor. Denn ihre stärksten Waffen, mit denen sie sich gegen Chast wehren konnte, entstammten Munuels Stygischer Magie - dem kleinen Büchlein, das sie in seiner Hinterlassenschaft gefunden hatte. Munuel hatte diese Magieform selbst angewandt. Sie fragte sich, ob Meister Fujima das ahnte.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Gildenmeister Xarbas.
    Leandra studierte wieder ihre Karte. »Hier«, sagte sie und deutete auf eine Stelle. »Wenn wir dieses Stück zurückgehen, können wir vielleicht durch diese Gänge hier ... nach weiter westlich gelangen und die Halle umgehen.«
    Vendar schüttelte nachdenklich den Kopf. »Schlecht für den Rückzug. Wir werden uns später schnell zurückziehen müssen. Es ist es immer problematisch, wenn der Rückzug nicht wirklich frei ist.«
    »Denkst du, wir sollen versuchen, die Halle einzunehmen?«
    Vendar nickte. »Ja. Das wäre sinnvoll.«
    Leandra blickte hinab. »Und wenn der Magier da unten einen Hilferuf übers Trivocum absenden kann? Dann wissen sie über uns Bescheid, noch bevor wir kommen.«
    »Ich mache das«, sagte Yo.
    Alle starrten sie an.
    »Ist es sicher nur ein Magier?«, wollte sie wissen.
    Die Magier der Gruppe sahen sich gegenseitig an und nickten schließlich.
    »Und wo finde ich ihn?«
    Meisterin Gablina erhob sich und lächelte Yo an. »Ich gehe mit dir«, gab sie bekannt. »Wir werden ihn ein bisschen überraschen.«
    Leandra schluckte. Sie hatte irgendwie gehofft, den Beginn des eigentlichen Kampfes noch für eine Weile hinausschieben zu können.
    »Haltet euch bereit«, sagte Gablina leise. »Wenn wir ihn erwischt haben, geben wir euch ein Zeichen. Ihr müsst dann die Soldaten ausschalten - möglichst rasch.«
    »Augenblick noch!«, sagte Vendar. »Ich muss erst einen Mann durch die Seitengänge vorausschicken. Wir müssen sichergehen, dass nicht hinter der nächsten Ecke schon wieder ein Posten steht. Ihr wisst ja, wie weit Geräusche hier unten tragen. Wenn da einer steht, könnte er Alarm schlagen.«
    Leandra atmete wieder ein wenig auf. Vendar war unverkennbar ein fähiger Mann. Es war gut, von einer Gruppe solcher Leute umgeben zu sein.
    Vendar wandte sich um und verschwand. Der Rest der Gruppe ließ sich zu einer

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