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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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konnten.
    Leandra hoffte es. Nein, sie hoffte nicht, dass die Drakken noch schlimmer waren, sondern dass die Menschen weniger schlimm waren, als sie es befürchtete. Es war kein angenehmes Gefühl, einer Rasse anzugehören, die brutal, kaltblütig und böse war, auch wenn man sich zu den Guten zählen konnte.
    Die Drachen von Faionas Sippe hingegen erwiesen sich als sehr höfliche und verantwortungsvolle Freunde. Sie versprachen schließlich zu helfen, und Victor geriet in maßloses Staunen, als viele Drachen ihm ihr Mitgefühl ausdrückten, dass er Faiona verloren hatte. Sie betrachteten Faiona als seine ganz persönliche Freundin und trauerten mit ihm um ihren Tod. Befangen bedankte sich Victor.
    Es wurde Nachmittag und Leandra drängte darauf, wieder aufzubrechen. Sie erklärte den Drachen, dass ein Gerücht besagte, die fremden Wesen könnten bald mit ihren Flugschiffen die Höhlenwelt angreifen. Während sie noch darüber sprachen, kehrten zwei junge Drachen von ihren Meldeflügen zu zwei benachbarten Sippen zurück. Sie brachten schlechte Nachrichten mit.
    Es wurden bereits Flugschiffe gesichtet, erklärte einer der jungen Drachen. Vom Norden und über das Meer kommen sie.
    Und es sind viele, fügte der andere hinzu. Lanhaian und Oelhad erzählten, dass sie von einem Schiff verfolgt wurden, aber sie konnten es in den Bergen abschütteln. Und zwei Junge werden vermisst!
    Diese Nachricht war alarmierend.
    »Wir müssen los!«, forderte Leandra. »Wenn sie aus dem Norden und übers Meer kommen, dann haben wir Glück im Unglück. Wir müssen nach Südosten.«
    Gut, entschied Nerolaan. Dann lasst uns sofort aufbrechen. Wir werden euch in einer großen Gruppe begleiten. Euer Pakt scheint unsere einzige Hoffnung gegen diese Fremden zu sein, und wir müssen dafür sorgen, dass er sicher in eure Hauptstadt gelangt.
    Leandra atmete auf. Sie war während der langen Unterhaltung immer nervöser geworden. Nerolaan wählte eine Gruppe von siebzehn erwachsenen Felsdrachen aus. Das war eine beruhigend große Streitmacht, und wenn Tirao, wie auch Faiona, allein mit einem Schiff fertig geworden war, dann würden die Drakken schon mit einer ganzen Flotte anrücken müssen, um sie besiegen zu können.
    Bald darauf brachen sie auf. Jeder der fünf Menschen flog auf einem eigenen Drachen, sodass keiner von ihnen schwer zu tragen hatte und sie auf diese Weise auch schneller voran kamen. Tirao trug vorerst niemanden, er hatte eine Pause mehr als verdient. Aber er ließ es sich nicht nehmen, mit Nerolaan, der selbst mitflog, die Drachengruppe anzuführen.
    Es war auffällig, wie sehr sich Roya zu den Drachen hingezogen fühlte. Sie flog auf dem Rücken eines Drachenmädchens namens Majana. Sie war schon ausgewachsen, doch noch jung und von eher zierlicher Gestalt. Sie war, wie man schnell erkennen konnte, sehr temperamentvoll wie auch voller Wärme und Neugier. Roya und sie passten gut zusammen. Während die übrigen vier Menschen eher froh waren, wenn der Flug nicht allzu lange dauerte, konnte Roya offenbar gar nicht genug bekommen. Aber dass Roya die Drachen auf besondere Weise mochte, hatte sich ja schon damals abgezeichnet, als sie Faiona gerettet hatte.
    Sie flogen Richtung Osten direkt in die Berge hinein, denn die hohen Gipfel boten den besten Schutz. Und sie kamen wirklich schnell voran; noch bevor die Nacht hereinbrach, sahen sie in der Ferne am Horizont den Hauptkamm des Ramakorums auftauchen. Immer wieder hatten einzelne Drachen die Gruppe verlassen, um nahe Drachensippen aufzusuchen und ihnen die Neuigkeiten mitzuteilen. Sie schlössen dann aber schnell wieder auf.
    Leandra bekam langsam das Gefühl, dass sie etwas wirklich Mächtiges in Gang gesetzt hatten.
    Es wurde dunkler und sie beschlossen, die hohen Gipfel heute nicht mehr zu überfliegen, es war einfach zu gefährlich. Sie mussten bis auf sechs oder sieben Meilen hinauf und dort war es kalt. Wenn einer von ihnen müde würde, fänden sie womöglich in der Dunkelheit keinen tauglichen Landeplatz.
    Nerolaan sandte ein paar seiner Artgenossen aus und bald darauf kam einer von ihnen mit der Nachricht zurück, dass er einen guten Platz für ein Nachtlager gefunden hätte. An einem Stützpfeiler gab es einen breiten Sims und an einer Stelle sogar einen Spalt, der in die Tiefe des Felsens führte und gut geschützt lag. Nerolaan war einverstanden und die gesamte Sippe vollführte einen Schwenk nach Norden. Eine Viertelstunde später landeten sie in etwa drei Meilen Höhe

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