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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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stieg langsam aus der Tiefe auf. Bei aller magischen Gewalt, zu der die Drachen fähig waren - dieses Ding war einfach zu groß, als dass sie es hätten vernichten können. Sie sah, dass sich auf seiner Oberfläche einzelne Objekte bewegten. Es fiel ihr nicht schwer zu erraten, dass es sich um Waffen handelte. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis das Schiff eine gewaltige Salve nach oben abschießen würde, die alles vernichtete. Die Drachen, womöglich auch die letzten eigenen Schiffe, Leandras Freunde - und den Pakt .
    Nein! Das durfte nicht sein! Aus ihrem verzweifelten inneren Aufschrei heraus entwickelte sich plötzlich ein äußert seltsames Gefühl. Es war wie ein Schwindel, und gleichzeitig brandete eine kolossale Hitze in ihr auf, größer noch als die Tiraos, vulkanisch geradezu. Leandra stieß ein entsetztes Röcheln aus, sie fühlte sich, als würde sie sich innerhalb von Sekunden in ein riesiges Fass voller Sprengpulver verwandeln. Die lähmende und befremdliche Gewissheit stieg in ihr auf, dass sie allein in der Lage war, dieses Drakkenschiff zu vernichten.
    Das körperliche Gefühl dabei war entsetzlich. Es war wie würgendes Gift, das sie erbrechen wollte; wie ein ekelhafter Auswurf der allerschlimmsten Sorte, der nach einer durchsoffenen Nacht den Körper beutelte und üble Ausdünstungen verursachte. Sie fühlte sich wie das dreckigste Stück Abfall, das nichts dringender brauchte als eine vollkommene innerliche und äußere Reinigung - sie musste dieses Etwas loswerden. Was war das nur? Er grenzte ans Unerträgliche.
    »Tirao!«, krächzte sie. »Näher. Näher an das große Schiff!«
    Tirao zögerte, dann hielt er auf das große Drakkenschiff zu. D ÖS wirst du nicht schaffen, Leandra, sagte er dumpf. Es ist riesig!
    Aber da geschah es schon.
    Es war in der Tat wie ein Erbrechen, ein groteskes Auskotzen einer unglaublichen magischen Gewalt, die sich aus Dingen zusammensetzte, die sie selbst nicht kannte. Sie setzte kein Aurikel, tastete nicht nach den Trivocum, benutzte nicht ihr Inneres Auge. Es war eine hässliche Magie, geradezu eine magische Dreckbrühe, die sie da ausstieß, und während sie es tat, fühlte sie sich, als musste ihr Körper platzen.
    Dann war das Zeug aus ihr heraus, waberte wie ein Hitzeflirren über heißem Stein auf das Drakkenschiff zu und hüllte es ein. Sie schnappte nach Luft und fühlte sich schon Augenblicke später von einer unglaublichen Last befreit.
    Das Drakkenschiff indes löste sich auf, dampfend, wie in scharfe Säure getaucht. Es blitzte, funkte, krachte und knirschte und das riesige Ding zerfiel in tausend knisternde Einzelteile.
    »Ich... Tirao...«, stöhnte sie.
    Der Drache schwebte in der Luft, mit den Schwingen rudernd, sah dem sterbenden Drakkenschiff hinterher und sagte nichts.
    »Bei den Kräften... ich... ich weiß nicht, was das war«, keuchte sie. »Bitte glaub mir. Ich weiß es wirklich nicht...«
    Schon gut, Leandra, sagte Tirao. Es war ihm anzumerken, dass er ebenso wie sie gespürt hatte, dass diese Magie von einer Art gewesen war, die man nur noch als roh, primitiv, gefährlich und hässlich bezeichnen konnte. Roh, echote es in Leandras Kopf und ihre Verwirrung stieg nur noch mehr.
    Es scheint, als hättest du uns damit gerettet, sagte Tirao.
    Er ließ sich nach unten sinken, nahm dabei Fahrt auf und glitt dann in einer Aufwärtskurve hinauf zu ihrem Lagerplatz am Stützpfeiler. Der Kampf dort oben schien ebenfalls vorbei zu sein.
    »Tirao...?«
    Ja, Leandra?
    Sie suchte nach Worten, war noch immer von dem Entsetzen um die eigene Tat gebeutelt. »Bitte... ich bitte dich, erzähl niemandem davon. Ich muss erst herausfinden, was das war.«
    Mach dir keine Sorgen. Ich behalte es für mich.
    Sie flogen weiter und nach kurzer Zeit erreichten sie den Sims. Es waren nur noch drei der kleinen Drakkenschiffe da, sie trudelten brennend in der Luft, und es war klar, dass sie zu keiner Gegenwehr mehr fähig waren. Binnen kurzem würden sie abstürzen. Ein Dutzend Drachen umkreiste sie wachsam.
    Tirao landete und Leandra ließ sich erschöpft von seinem Rücken gleiten. Roya kam ihr entgegen gerannt. Sie hatte eine Decke dabei.
    Leandra ließ sich auf den Hintern fallen und schlang die Arme um den Leib. Roya kniete sich zu ihr und warf ihr die Decke um die Schultern. Ihr Gesicht war voller Begeisterung.
    »Wir haben keinen einzigen Drachen verloren!«, sagte sie jubelnd und umarmte Leandra. »Ein paar kleine Verletzungen, sonst nichts. Und auch

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