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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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beschützt uns, die wir
die Steuern zahlen müssen? Keiner! Die Drecksäcke hauen gleich
wieder ab und lassen uns allein, wenn sie erst ihr Geld haben.
Und danach kommen die Ganoven und nehmen uns den Rest.
Die Stadt geht zugrunde an all dem Verdruss. Wenn nicht bald
was passiert, können wir hier zumachen. Dann bleibt uns nur
noch der Weg hinaus aus der Stadt, aufs Land. Aber wovon sollen
wir da leben?«
»Wie könnte man finden, was im Palast gewesen ist?«, fragte
Laura zögernd.
Die beiden Wirtsleute sahen sie mit hochgezogenen Brauen an.
Dass sie nicht fehlerfrei und mit Akzent sprach, war nicht zu
überhören gewesen.
»Sie kommt aus Chjant«, erklärte Ullrik. »Vom südlichsten Ende. Sozusagen schon aus Veldoor. Stimmt’s, Laura?«
Laura nickte eifrig.
»Chjant? Veldoor? Auf Veldoor leben Leute?«
»Na klar! Wusstest du das nicht?«
Der Wirt schüttelte den Kopf. »Ich dachte, da kann keiner leben. Weil alles stygisch verseucht ist.«
»Es gibt ein paar Ecken«, meinte Ullrik schulterzuckend und
setzte ein Lächeln auf, während er zu Laura sah. »Riesige Bauwerke haben sie dort. Und die schönsten Mädchen der Welt. Deswegen war ich dort.«
Laura kicherte leise.
Die Wirtsfrau quittierte seine Bemerkung mit einem Lächeln,
doch die Miene des Wirts versteinerte sich.
Plötzlich gab er sich wieder betont steif. »Was kümmert euch
dann, was aus unserer Shaba geworden ist? Ist es in Veldoor
nicht besser? Warum seid ihr nicht dort geblieben?«
Von einem Augenblick auf den anderen war die Stimmung abgekühlt. Ullrik kämpfte mit seiner Verwunderung über die plötzliche Feindseligkeit des Mannes. Offenbar hatte der Wirt sich durch
die ulkhafte Erklärung bezüglich Lauras Herkunft auf den Arm
genommen gefühlt. Er setzte denn auch gleich nach: »Am besten,
ihr esst schnell auf und verschwindet dann wieder. Ich will zusperren.«
»Zusperren?
Jetzt, um die Mittagszeit?«
»Das ist wohl meine Sache, oder?«
Ullrik sah Laura verwirrt an, aber bevor er sich für weiteren
Streit wappnen konnte, packte die Wirtsfrau ihren Mann am Arm,
murrte ihm zu, dass er wohl seine Manieren vergessen habe, und
zog ihn mit sich. Der Mann grummelte, sie aber warf Ullrik und
Laura einen entschuldigenden Blick zu.
Laura schnitt eine Grimasse und rollte mit den Augen. »Das mit
Veldoor«, meinte sie, »… hat ihm nicht gefallen?«
Ullrik nickte verstimmt. »Da siehst du’s. Selbst rechtschaffene
Leute werden von diesem Gift des Misstrauens durchdrungen.
Man kann ihm eigentlich gar nicht böse sein.« Er zog einen der
beiden Teller heran und langte nach dem Brot. »Bald wird die
ganze Stadt so sein.«
Laura seufzte. »Ich wünschte, ich könnte etwas sagen dazu.
Etwas… wie heißt es? Kluges?«
Er nickte lächelnd. Laura benötigte selten mehr als ein paar
Atemzüge, um seine Seele aus der tiefsten Verdrossenheit zurück
ins Licht der Sonne zu holen.
»Wir müssen herausfinden, wo Alina steckt«, meinte sie.
»Ja. Das tun wir, sobald wir hier fertig sind. Allerdings… ich
weiß nicht, ob sie dich mit hineinlassen. In die Rekrutierungsstube, meine ich. Vielleicht bringe ich dich besser vorher zurück
ins…« Er unterbrach sich, als sich aus einer dunklen Ecke ganz in
der Nähe plötzlich ein Schemen löste und sich auf sie zu bewegte.
Es war ein Fremder, und er näherte sich mit raschen Schritten
ihrem Tisch – ein kräftig gebauter Mann, mehr konnte man nicht
sagen. Er trug eine Art Waidmannskapuze über dem Kopf, seine
Kleidung war dunkel, seine Haltung verriet Heimlichkeit und…
Gefahr. Ullrik hatte sich innerlich bereits so sehr auf seine Beschützerrolle für Laura eingestellt, dass er instinktiv in die Höhe
fuhr. Mit einem entschlossenen Willensakt öffnete er sein Inneres
Auge, nahm das Trivocum in den Blick und riss es auf. Grauschwarze, stygische Energien leckten ins Diesseits, bereit, in
Form einer Magie entfesselt zu werden, um den Fremden aufzuhalten, ihn zu verjagen oder nötigenfalls zu töten.
»Halt! Bleib stehen!«, zischte er mit warnend erhobener Hand
dem vermummten Kerl zu, noch ehe dieser ihren Tisch erreicht
hatte.
Der Fremde erstarrte, offenbar überrascht über die schnelle
Reaktion Ullriks. Auch Laura hatte sich erhoben, das Messer lag in
ihrer Hand, ein leichter Schrecken war ihrem Gesicht abzulesen.
Sie umrundete den Tisch, um sich neben Ullrik zu stellen.
»Wer bist du? Was willst du von uns?«
Der Fremde hob beschwichtigend beide Hände, streifte sich
dann die Kapuze Gesicht vom

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