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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Kopf. Das eines jungen Mannes
kam darunter zum Vorschein. »Nur ruhig. Ich will euch nichts tun.
Mein Name ist Marko.«
»Marko?«
»Ja. Sagt dir der Name etwas?«
Ullrik bemühte sich ruhig zu atmen. Seine Blicke suchten kurz
nach den Wirtsleuten, die jedoch nicht zu sehen waren. Eine Szene wie diese mochte den Wirt noch feindseliger stimmen. »Ich
kenne keinen Marko«, sagte er. »Ich fragte nicht, ob du mich
kennst, sondern ob dir mein Name etwas sagt.« Die Stimme des
jungen Mannes klang nicht im Mindesten unsicher.
Ullrik ließ sich Zeit, musterte den Burschen genau. Schließlich
nickte er. »Kann sein, dass ich einmal von einem Marko gehört
habe. Und?«
Der junge Mann lächelte. Er hatte ein ausnehmend hübsches
Gesicht, und sein Lächeln war einnehmend. Ullrik blieb wachsam.
»Vielleicht hast du auch schon einmal von einem Mädchen namens Roya gehört?« Der angebliche Marko legte keck den Kopf
schief. »Dieser Marko bin ich.«
»Was?«, zischte Ullrik und versuchte dahinter zu kommen, was
hier gespielt wurde.
»Du müsstest Ullrik heißen«, meinte Marko mit einem halben
Augenzwinkern. »Victor sagt das jedenfalls. Wer allerdings die
Kleine da ist…?«
»Victor sagt das?«, schnappte Ullrik. »Victor ist hier?«
Marko hob die Brauen und nickte mit einem leisen Lächeln – auf
eine Weise, die in Ullrik sogleich Neid erweckte. Der junge Kerl
besaß eine Art sich zu geben, bei der eine Frau einfach dahinschmelzen musste. Er warf einen Seitenblick auf Laura. Sie lächelte – in Richtung Marko.
»Wo ist Victor?«, knurrte Ullrik. Noch immer hielt er seine Rechte warnend in Richtung Marko erhoben. »Draußen.
Er hat mich geschickt, um nachzusehen, ob hier die Luft rein ist.
Wenn du mir jetzt noch sagst, wer dieses hübsche, junge Fräulein
ist…?« Nun grinste Laura breit, und Ullrik überlegte, ob er den
verfluchten Kerl auf der Stelle mit einem magischen Blitz in zwei
Teile spalten sollte. Dann geschah das Unfassbare: Trotz der Bedrohung durch Ullriks Magie, von der dieser Marko zumindest
etwas ahnen musste, und trotz des Messers in Lauras Hand näherte sich der dreiste Bursche in geduckter Haltung dem Tisch,
der sie trennte. Mit einem gewinnenden Lächeln beugte er sich
darüber, die Hände noch immer in einer Art Abwehr erhoben,
nahm Laura sachte das Messer aus der Hand, küsste ihren Handrücken, gab ihr das Messer zurück und entfernte sich rückwärts
gehend. Zuletzt stand er wieder so da wie zuvor: leicht nach vorn
gebeugt, die Hände beschwichtigend erhoben, mit einem unverschämten Grinsen auf dem Gesicht. Ullrik kam sich angesichts der
spielerischen Galanterie dieses Marko vor wie ein Ochse. »Ich
glaube, du musst mir nicht sagen, wer sie ist«, erklärte Marko in
melodischem Tonfall, die Blicke unverwandt auf Laura geheftet.
»Ein Mädchen so wunderschön und mit einem Blick so voller
Wärme – da sterb ich gern im Angesicht meines Irrtums, sollte
ich mich in ihr getäuscht haben.«
Laura wandte den Kopf zu Ullrik, sie sah ihn an – und strahlte.
Ullrik stieß ein raues Stöhnen aus, eine Mischung aus Ärger und
Erleichterung. Er ließ die Hände sinken. »Bist du jetzt fertig…
Marko?«, knurrte er und stemmte fordernd die Fäuste in die Hüften. »Wo ist Victor?«
»Gemach!«, erwiderte Marko und hob die Hände. »Ich hole
ihn.« Er drohte Ullrik lächelnd mit dem Zeigefinger. »Und du
passt derweil hübsch auf die junge Dame auf, Dickerchen, ja?
Damit ihr nichts zustößt.«
Ullrik stieß ein Grollen aus, machte einen Schritt vorwärts, aber
da eilte der vermaledeite Marko schon mit hurtigen Schritten auf
die Tür zu.
Laura hielt Ullrik fest. Sie lachte. »Hör auf, um Himmels willen!
Bist du etwa eifersüchtig?« Kichernd schmiegte sie sich an ihn,
küsste seine Wange und sein Kinn. »Glaubst du, ich falle auf diesen Mann herein?«
»Du hast ihn angehimmelt«, brummte er aufgebracht.
»Er ist sehr spaßig«, meinte Laura. »Aber das bist du auch. Und
ich liebe nur dich.«
Ullrik sah sie an und las in ihrem Gesicht, dass es nichts Unehrliches in ihren Worten gab.
Erleichtert seufzte er und schalt sich einen Narren, so eingeschnappt reagiert zu haben.
Sie setzten sich wieder, dieses Mal nebeneinander, und aßen
zögernd, während sie erwartungsvoll die Eingangstür im Blick
behielten.
»Victor ist der Ehemann der Shaba«, flüsterte Ullrik.
»Ja, ich weiß. Du hast schon von ihm gesagt.«
»Gesprochen, mein Schatz. Gesprochen heißt es.« Er deutete in
Richtung der Tür.

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