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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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und die bohren sich durch die
Kruste hinein, bis sie ganz tief im Gestein sind. Dann beginnt diese Substanz zu wirken. Sie wird heiß, ganz furchtbar heiß. Es
dauert ungefähr eine Woche, danach glüht alles um sie herum –
in einem Umkreis von hunderten von Meilen – und wird zu Lava.
Und dadurch, dass der Rest unserer Welt noch kalt ist und nur an
einzelnen Stellen so eine unglaubliche Hitze herrscht, gerät alles
aus dem Gleichgewicht. Das Dunkle Zeitalter dürfte im Vergleich
dazu eine Kinderei gewesen sein. Manche Welten, sagte der uCuluu, verglühen vollständig, andere platzen auseinander, wieder
andere fallen in sich zusammen. Wie auch immer es ausgeht,
niemand bleibt mehr am Leben.«
»Das hat dieser uCutuu dir erklärt?«, fragte Munuel ungläubig.
Rasnor baute sich vor ihm auf. »Du hast mir vorhin unterschieben wollen, großer Magier, sie wären meine Freunde! Nein, das
sind sie nicht. Wir haben nur ein Abkommen. Und besonders der
uCuluu ist nicht mein Freund! Er droht mir ebenso, wie er dir drohen würde, und er hat mir so allerlei erzählt, was sie tun können
und tun werden, wenn hier irgendetwas nicht so läuft, wie er es
gern hätte!«
Munuel schwieg. Er hielt den Kopf gesenkt, die Stirn und das
linke Auge waren von einem weißen Verband bedeckt. Rasnor
wandte sich wieder Quendras zu. »Wenn du also etwas Kluges
tun willst, dann sag die Wahrheit und beruhige die Drakken, was
diesen Kryptus angeht. Kannst du es?«
Quendras sog tief die Luft ein und blickte kurz Leandra an, die
ihm verdrossen zunickte. Hochmeister Jockum folgte dem Nicken,
zuletzt auch Munuel.
Quendras seufzte. »Also gut«, sagte er. »Dieser Kryptus… ist
nichts als ein dummer Betrug.« Rasnor zog die Stirn kraus. »Ein…
Betrug?«
»Das Siegel enthält eine mächtige Aura, die eine gewaltige magische Macht vortäuscht, aber ich habe bisher nichts finden können, was an wahrer Macht dahinter steckt. Das gesamte Konstrukt erscheint mir wie eine Kulisse, eine groß angelegte Täuschung. Und wenn man es sich mal recht überlegt: Woher soll
denn eigentlich ein Stück Papier wissen, wann die Gegenseite
einer der Vertragsparteien ihre Leistung nicht erfüllt hat? Woher
soll ein Papier so etwas wissen?« Victor starrte Quendras entgeistert an. »Aber… das kann nicht sein! Früher waren solche Magien
gang und gäbe! Ich habe selbst in unzähligen alten Überlieferungen davon gelesen, dass man vor langer Zeit solche Mittel anwandte, um sich gegenseitig an Verträge zu binden…«
»Das ist wahr!«, bestätigte Rasnor. »Ich war dabei. Damals, als
wir beide noch Skriptoren waren, haben wir dies in den alten Bibliotheken von Torgard verfolgt und…«
Quendras maß sie beide mit zweifelnden Blicken. »In unzähligen
Überlieferungen?«, fragte er. »Danach habe ich in Torgard gesucht. Genau drei alte Bücher habe ich gefunden, in denen so
etwas behauptet wurde. Genau drei!«
»Drei?«, fragte Rasnor ungläubig.
»Ja, drei. Nicht unzählige.«
»Und… was waren das für Bücher?« Quendras verzog den
Mund. »Natürlich Bücher über magische Potenziale in Gegenständen und wie man sie auflädt. Norikelsteine, Pergamente, Siegel.
All dieses Zeug. Derlei Bücher gibt es hundertfach. Allerdings…
diese sahen sehr wichtig aus. Schwere Einbände, goldene Lettern
und so weiter.«
»Du meinst… es waren Fälschungen?«, fragte Rasnor bestürzt.
Quendras zuckte mit den Schultern. »Da wette ich.«
»Aber…«, Rasnor suchte Victors Blicke. »So ein Buch zu fälschen… Wer kommt denn auf den Gedanken? Dafür benötigt man
Monate.« Victor klatschte sich plötzlich mit der flachen Hand vor
die Stirn. »Aber ja! Natürlich – das passt nur zu gut zu allem, was
Sardin um seinen verfluchten Pakt herum aufzog!« Verständnislose Blicke trafen ihn. »Ganz Hammagor war eine einzige Fälschung!«, fuhr er fort. »Überall nur Kulisse und Blenderei, um
vom Wesentlichen abzulenken! Genau das habe ich dort dutzendfach mit eigenen Augen gesehen. Immer und immer wieder! Das
war Sardins Methode – alles und jedes vorzutäuschen und zu verschleiern!«
»Aber… was hat das mit diesen Büchern zu tun?«
»Versteht ihr denn nicht? Die Bücher sind ein Teil dieses
Schauspiels! Er erschuf ein magisches Siegel: den Kryptus, der
angeblich eine gewaltige Macht enthielt. Aber das war nur Täuschung. Er stattete Hammagor mit zahllosen Verwirrspielen, Fallen und Täuschungen aus, bis hin zu einem gewaltigen magischen
Labyrinth, in dem der

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