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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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doch obwohl nun diese letzte, große Hoffnung ebenfalls
zerstört war, konnte Rasnor sehen, dass sie alle noch immer einen Funken davon im Herzen trugen. Sie hofften, ihre kleine
Shaba möge ihm und den Drakken entkommen und vielleicht ein
Wunder wahrmachen. Es war geradezu Mitleid erregend. Rasnor
hätte es sich sogar leisten können, sie einfach zu vergessen. Ohne diese sieben hier war sie ein Nichts. Er sah Quendras an. »Was
ist nun mit dem Kryptus? Hattest du ihn tatsächlich entschlüsselt?
Wenn du noch etwas mehr Zeit gehabt hättest?« Quendras erwiderte seinen Blick, antwortete aber nicht.
Rasnor stöhnte. »Nun komm schon, großer Magister!«, rief er.
»Segne mich mit deiner Weisheit! Glaubst du, dir kann jetzt noch
eine Überraschung gelingen? Indem du dich auf diesen Tisch
stürzt, den Kryptus in einer Wundertat in Sekunden entschlüsselst und ihn rasch aussprichst?«
»Warum sollte ich dir überhaupt irgendetwas erzählen?«, knurrte Quendras.
Rasnor sprang auf. »Weil wir jetzt alle in einem Boot sitzen! Begreift ihr das immer noch nicht? Ich bin der Einzige von euch, der
intelligent genug war, aus dieser Sache etwas für sich herauszuholen. Ich habe mich mit ihnen geeinigt!« Mit diesen Worten deutete er auf die Drakken. »Das hättet ihr auch tun sollen, jeder
hätte es tun sollen! Jeder verdammte Dummkopf da draußen in
Savalgor, der jetzt mit einem dieser Bänder um den Hals herumläuft und sein Leben riskiert, wenn er auch nur eine falsche Bewegung macht!« Nun war zum ersten Mal Munuels Stimme zu
vernehmen und sie klang brüchig. Inzwischen hatte er sich auf
dem Stuhl niedergelassen, den ihm ein Drakken hingestellt hatte.
»Du täuschst dich, Rasnor«, sagte er mit einem bitteren Unterton. »Deine… Freunde haben nie versucht, mit uns über das zu
reden, was sie wollten: die Magie. Nicht damals, vor zweitausend
Jahren, und auch nicht heute, als sie einen erneuten Versuch begannen, der Höhlenwelt die Magie zu entreißen. Sie haben sich
von vornherein für die Gewalt und die Zusammenarbeit mit einer
Gruppe von Geächteten entschieden!«
Rasnor starrte Munuel nur mit blitzenden Augen an. Munuel
wies in Richtung der Drakken, die hinter Rasnors Sessel aufgereiht standen. Es waren reine Soldaten, das konnte jeder hier
sehen, und sie hatten Waffen in den Händen. »Warum haben sie
das getan, Rasnor? Du hast uns erklärt, dass sie einen Krieg führen und ein Problem mit der Übermittlung ihrer Nachrichten haben. Ich weiß nichts über diesen Krieg, ob er gut oder böse ist.
Aber es erscheint mir für uns hier, in der Höhlenwelt, nicht unbedingt bedenklich, einem fremden Volk einen Weg zu eröffnen,
sich schneller zu verständigen. Besonders nicht, da wir die wahren Hintergründe ohnehin nie nachprüfen könnten. Sie hätten uns
die wildesten Lügenmärchen auftischen können, um uns so weit
zu bringen, ihnen diese Magie freiwillig zu geben. Sie hätten es
wenigstens versuchen können! Stimmt das etwa nicht? Sie hätten
es zuerst auf diese Weise versuchen können, bevor sie mit Gewalt
über uns herfielen.« Er legte eine Pause ein und holte Luft. »Aber
sie haben es nie getan. Sie wollten nie einen friedlichen Weg mit
uns gehen. Warum nicht? Hast du sie das einmal gefragt?« Rasnor starrte Munuel eine Weile an, dann wandte er den Kopf und
musterte die reglos dastehenden Drakken. Für lange Sekunden
herrschte unschlüssiges Schweigen im Raum. Selbst Rasnor war
nicht ignorant genug, den Sinn von Munuels Rede zu verwerfen.
Er dachte bei sich, dass er den Drakken diese Frage tatsächlich
einmal stellen sollte. Allerdings… nicht diesen hier. Sie würden
ihm nicht einmal antworten. Er wandte sich um. »Ich mache euch
einen Vorschlag. Schließen wir… einen kleinen Frieden. Nur zum
Zwecke dessen, uns gegenseitig über verschiedene Dinge aufzuklären, ja? Ich bin nämlich ebenfalls an einigen Antworten interessiert.«
»Einen kleinen Frieden?«, wiederholte Victor verächtlich. »Du
bist ein Verräter, großer Shabib! Was sollte uns dazu bringen,
irgendwie mit dir zusammenzuarbeiten?«
Rasnor drohte Victor lächelnd mit dem Finger. »Vergiss nicht,
mein Lieber, ich brauche dich nicht! Das nächste Mal, wenn mich
jemand in der Art beleidigt wie du oder eure süße Hellami hier,
befehle ich vielleicht einem meiner Leibwächter zu schießen! Also
überlege dir gut, wie sehr du mich herausforderst, ja? Denk an
Meister Fujima, wenn du glaubst, ich wäre zu so etwas nicht fähig!«
»Das

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