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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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heran.
»Weich?«, fragte sie.
Rasnor nickte eifrig. »Richtig. Das ist der Grund, warum es nur
bei uns Magie gibt und anderswo nicht. Nur in unserer Welt gibt
es Wolodit; die Drakken sagen, es wäre bei der Entstehung unserer Höhlen mit entstanden.«
Bei der Entstehung unserer Höhlen, echote es in ihrem Geist. So
weit hatte sie noch nie zurückgedacht. An eine Zeit, in der die
Welt entstanden war. Wie lange mochte das her sein?
Millionen von Jahren? Diese Zahl, die sie einst von Munuel gelernt hatte, gab ihr nach wie vor Rätsel auf, sie war etwas Ungreifbares, Jenseitiges. Nichts gab es in der Höhlenwelt, was man
in Millionen zählte. Munuel hatte einmal behauptet, dass es zu der
Zeit, da das Dunkle Zeitalter über die Welt hereingebrochen war,
Millionen von Toten gegeben hätte. Millionen von Jahren – wie
lange mochte das sein? Die Geschichte der Menschheit in dieser
Welt war nur etwa fünftausend Jahre alt, davor verloren sich alle
Spuren. Sie selbst hatte die Theorie geschmiedet, dass die Menschen zuvor auf der Oberfläche der Welt gelebt hätten, und vor
kurzem erst, in Hammagor, waren ihr höchst eigentümliche Dokumente in die Hände gefallen, uralte Blätter mit Bildern, die eine
lebendige Welt zeigten, welche keinen Felsenhimmel besaß. Zu
gern hätte sie Antworten auf all ihre Fragen gehört. Sie beschloss, ihren Stolz für den Moment außer Acht zu lassen und aus
Rasnor herauszuholen, was sie nur konnte. Wolodit. Das war wohl
das Wort der Stunde. Sie blickte in die Höhe zur Raumdecke, die
aus natürlichem Stein bestand wie fast alle Decken im Palast. Er
war in das natürliche Höhlensystem des Savalgorer Stützpfeilers
hineingearbeitet worden. Sie deutete hinauf. »Du… sprachst von…
Kalk! Das dort ist doch Kalk und kein Wolodit, oder?«
Rasnor strahlte. »Richtig. Das Wolodit bildete sich innerhalb anderer Gesteine. Es erstarrte sozusagen in ihnen und durchzieht
sie nun wie ein endloses Gespinst. Offenbar geschah das innerhalb von Augenblicken in der ganzen Welt. Es ist, als würde man
heißes, flüssiges Blei in einen Bottich mit kaltem Wasser gießen.«
»Und das hast du alles von den Drakken erfahren?« Er hob die
Schultern. »Sie wissen bestens Bescheid. Sie wissen zehnmal
mehr über unsere Welt als wir selbst.«
»Und was ist nun mit diesem Wolodit? Wollen sie solche Steine
mitnehmen, um ihre Kräfte selbst ausnutzen zu können?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Die Wirkung ist viel zu schwach.
Wolodit muss in gigantischen Mengen vorhanden sein – einfach
überall. Erst dann ist seine Wirkung auf das Trivocum groß genug, dass es – nun, wie ich schon sagte – weich wird. Wäre unsere ganze Welt nicht von Wolodit durchsetzt, gäbe es hier keine
Magie. Außerdem hat es noch einen Fehler. Es wirkt nicht bei ihnen. Ich meine: die Drakken – sie können die Wirkung des Wolodits gar nicht nutzen.«
»Sie können es nicht nutzen?«, fragte sie verblüfft. »Aber…
warum sind sie dann hier?« Rasnor setzte wieder sein überlegenes Lächeln auf. »Nun, das ist ihr großes Geheimnis, aber ich
kenne es. Sie haben es mir nicht gesagt, aber es ist nicht allzu
schwer, darauf zu kommen. Soll ich es dir verraten?«
Leandra erriet es auch ohne ihn. »Die Fabrik!«, sagte sie. »Das
ist es, nicht wahr? Du sprachst von einer Fabrik.«
»Du hast Recht. Genau das ist der Grund.« Leandra begann auf
der Unterlippe zu kauen. Was das bedeutete, konnte sie im Augenblick noch gar nicht überblicken. Sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken. Und ein Gespräch mit Victor oder dem Hochmeister, falls das irgendwie möglich war. »Wie kommt es, dass
sie dir gegenüber derartig mitteilsam sind?«, fragte sie herausfordernd. Er zuckte mit den Achseln. »Weiß ich auch nicht. Ich
habe immerhin diesen Rang – uCetu. Den hab ich ihrem uCuluu
abgetrotzt. Seither kann ich alles erfahren, was mir innerhalb
dieses Rangs zusteht – und uCetu ist ziemlich hoch. Gleich unter
uCuhiu.« Sie zog die Stirn kraus. »Das scheint dich trotzdem
nicht sehr glücklich zu machen« Er seufzte. »Dieses ganze Volk
ist mir ein Rätsel! Sie sind dumm! Die unteren Ränge, ich meine
die gemeinen Soldaten, sind wie Insekten. Sie haben scharfe Sinne, sind schnell und gefährlich, aber sie sind gleichzeitig zu blöde,
um eine Tasse Tee zu kochen. Es ist zum Auswachsen! Diese Wesen sind mir vollkommen unverständlich, ich…«
»Aber du hast dich mit ihnen verbündet!«, sagte Leandra. »Hast
dein eigenes Volk verraten,

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