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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zusammengesunken und wieder eingeschlafen. Sie hatte das Glück, ein trockenes Fleckchen unter Büschen, Bäumen und Farnen erwischt zu haben, und der Hund, der
eigentlich grässlich stank, hatte sich wieder wärmend an sie geschmiegt. Sie war ihm dankbar dafür. Die einfache Freundlichkeit,
die er ihr entgegenbrachte, tat ihr wohl. Er hatte ein braunweißes, struppiges Fell, wahrscheinlich irgendeine HirtenhundRasse, und er gehörte offenbar jemandem, denn er trug ein ledernes Halsband. Irgendwann entdeckte sie, dass sich ein kleines
Holzschildchen daran befand. Es stand der Name Benni darauf.
    Sie schlief bis weit in den Tag hinein, und als sie gegen Mittag
endlich aufwachte, blieb sie noch lange unbewegt liegen. Ein seltsamer innerer Friede hatte sie ergriffen, eine Art heilsamer Lähmung ihres Geistes und ihres Körpers. Der Hund war nach wie vor
bei ihr, im Augenblick schlief er. Sein Fell war inzwischen wieder
trocken. Auch der Regen hatte aufgehört.
    Vorsichtig und langsam hatte sie ihre Gelenke und Glieder überprüft und war zu dem Schluss gekommen, dass sie sich nichts
gebrochen hatte. Ihre Kleider waren zwar zerrissen und sie hatte
etliche Schürfwunden und Prellungen, aber offenbar keinen Knochenbruch. Wie war das möglich? Erst später am Tag kam sie
dahinter. Als sie ihre Mattigkeit überwunden hatte und sich irgendwann aufrichten konnte, wagte sie es, ein paar Schritte umherzutappen. Sie trat an den Waldrand und betrachtete trübsinnig
den Monolithen, der fünfzig Schritt entfernt von ihr in den Himmel
ragte. Die Felswand war kolossal und sie musste das Bäumchen
eine Weile suchen, ehe sie es fand. Es war unerhört weit oben
und sie konnte gar nicht glauben, dass sie den ganzen Weg geklettert war. Nein, nicht den ganzen Weg, korrigierte sie sich. Das
Bäumchen befand sich ein gutes Stück nördlich von ihr. Beim Hinunterklettern musste sie nach Süden gelangt sein. Dort, wo sie
jetzt stand und wo sie am vergangenen Abend auch abgestürzt
sein musste, befand sich auf dem rötlich grauen Fels die dunkel
verfärbte Rinne eines Wasserablaufs. Alinas Blicke liefen die
Wand hinauf. Jetzt war dort kein Wasser mehr zu sehen, aber es
war zu erkennen, dass sich bei jedem Regenguss das Wasser, das
den Felsen herabströmte, an bestimmten Stellen zu Rinnsalen
sammelte. Weiter südlich befand sich eine weitere, dunkle und
senkrechte Linie auf dem Fels, an anderen Stellen ebenfalls. Dieses Rinnsal, über das sie den schrägen Fels herabgerutscht sein
musste, hatte ganz unten, am Fuß der Felswand, im Laufe der
Zeiten eine Schräge ausgewaschen; ein kurzes Stück, das in einer
sanften Kurve in den Boden überging und in einem flachen, morastigen Tümpel endete. Es war die Sorte Tümpel, die im Sommer
rasch austrocknete – aber in der letzten Woche war es regnerisch
gewesen, und so stand dort jetzt eine ausgedehnte Wasserpfütze,
um die herum der Boden schlammig und aufgeweicht war. Das
hatte ihr offenbar das Leben gerettet.
    Alina seufzte. Hier waren alle nur denkbaren glücklichen Umstände aufeinander getroffen, sonst wäre sie unweigerlich umgekommen. Sie ließ sich zusammensinken und schlug die Hände
vors Gesicht. Wenn jemand so unglaublich viel Glück hatte, dachte sie, dann musste es etwas zu bedeuten haben. Trotz all ihres
Elends war sie von einem seltsamen, überwältigenden Glücksgefühl ergriffen. Als dann der Hund noch zu ihr kam und ein erlegtes Kaninchen vor ihr fallen ließ, hätte sie ihn am liebsten umarmt
und geküsst.
    Im Laufe der folgenden Stunden kam sie wieder etwas zu Kräften. Sämtliche Gelenke und Muskeln taten ihr weh, aber sie genoss das Gefühl, ihren Körper zu spüren und mitzubekommen,
wie die Schmerzen und Prellungen langsam wieder zurückgingen.
Das Kaninchen rührte sie nicht an. Sie hatte Hunger, aber sie
wusste nicht, wie man ein totes Tier häutete und ausnahm. Abgesehen davon fehlte ihr die Möglichkeit, ein Feuer zu entfachen,
und rohes Fleisch mochte sie nicht essen.
    Im Laufe des voranschreitenden Nachmittags bewegte sie sich
mehr und mehr. Irgendwann fühlte sie sich leidlich wieder imstande, etwas zu tun. Zum Glück besaß sie noch ihr kleines Messer, das Matz ihr zurückgegeben hatte, und vor allem das Drakkenhalsband. Aber ihre Kleider waren völlig verschlissen. Sie
musste sich irgendwo neue beschaffen, wenn sie nicht auffallen
wollte. Sie stank, denn sie hatte den Geruch des durchnässten
Hundes angenommen. Für einen Blick in einen Spiegel hätte

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