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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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erkennen waren. Leandra
hatte den Eindruck, als obläge ihnen die Ordnung und Kontrolle.
Dann gab es große, bullige Wesen, die nicht mehr viel mit Echsen
gemein hatten – sie schienen für den Transport schwerer Lasten
zuständig zu sein –, sowie kleinere Vierbeiner, ebenfalls nur noch
entfernt echsenartig und sehr kräftig gebaut. Außerdem fielen ihr
noch seltsame, niedere und wurmartige Wesen auf, die aber nur
sehr vereinzelt auftauchten. Sie watschelten demütig am Rande
der Gänge entlang und hatten offenbar kaum etwas anderes im
Sinn, als anderen Drakken aus dem Weg zu gehen und sich zu
verdrücken. Rasnor erklärte ihr, dass es gar keine Drakken wären, sondern Muuni. Sie hätten eine bestimmte geistige Aura und
wären ein sicheres Zeichen dafür, dass sich ein hoher Offizier in
der Nähe befand. Leandra blickte sich um, wann immer sie einen
solchen Muuni sah, konnte aber keinen hohen Drakken entdecken. Möglicherweise fehlte es ihr nur an Unterscheidungsvermögen für die verschiedenen Ränge.
    Rasnor zeigte ihr zahllose erstaunliche Dinge. Zuerst fuhren sie
mit einer schwebenden Plattform umher, von denen es hier etliche gab. Das Schiff war so groß, dass man ohne Fahrzeug sonst
nicht recht vorwärts kam. Viele andere Drakken benutzten ebenfalls diese Schwebeuntersätze, ließen sie dann einfach irgendwo
stehen, und andere stiegen auf und fuhren damit weiter.
    Dann begaben sie sich in eine seltsame Röhre, in der ebenfalls
jenes bläuliche Licht herrschte, in dem man offenbar schweben
konnte. Es ging in rasender Geschwindigkeit in einen anderen
Bereich des Schiffs. Man befand sich dabei in einer seltsam milchigen Blase, die aber ganz von selbst entstand und wieder verschwand. Man betrat nur eine Transporterbucht, wie Rasnor es
nannte, berührte ein in der Luft schwebendes, leuchtendes Gebilde, und wurde dann förmlich an einen anderen Ort »geschossen«.
Nach mehreren Versuchen begriff Leandra, dass das leuchtende
Gebilde ein Abbild des Schiffsinneren war oder wenigstens eines
Teils davon. Man musste nur einen anderen Teil berühren, in den
man wollte, und schon wurde man von der Blase eingehüllt und
dorthin befördert. Anfangs hatte sie mit der Fülle der fremdartigen Eindrücke zu kämpfen. Sie kannte nichts als Wälder, Berge,
Stützpfeiler und Sonnenfenster. Hier gab es überhaupt nichts davon, nur völlig andersartige Dinge. Immerhin waren ihre Wahrnehmungen nicht mehr durch den Anblick dieser irrsinnigen Weite
belastet, die dort draußen im All herrschte. Je länger sie sich in
dem Schiff aufhielten, desto mehr gewöhnte sie sich an all das
Fremde und desto ruhiger wurde sie. Dafür aber wünschte sie
sich langsam, hier nackt herumlaufen zu können. Sie waren inzwischen vollkommen nassgeschwitzt; die Wärme, die Luftfeuchtigkeit und der süßliche Geschmack auf den Lippen machten ihr
zu schaffen. Rasnor hingegen schien das alles nicht zu stören. Er
war ein blutleerer Typ, der niemals schwitzte, egal wie heiß es
war. Als Nächstes fuhren sie zur Brücke, wie Rasnor es nannte.
Leandra wusste, dass man den Ort, wo ein gewöhnlicher Schiffskapitän stand, ebenfalls so nannte. Vermutlich war es nur eine
Übersetzung aus der Drakkensprache. Aber sie behielt Recht: es
war tatsächlich der Ort, von dem aus das Drakkenschiff gesteuert
wurde. Allerdings hätte sie sich niemals selbst einen Begriff davon
machen können, wie das bei diesen Wesen aussah. Die Brücke
war eine Halle von so gigantischen Ausmaßen, dass es wohl in
der ganzen Höhlenwelt keinen Raum von vergleichbarer Größe
gab. Sie vermutete, dass er eine Drittelmeile hoch war und ebenso lang und breit. Es herrschte gedämpftes Licht und ein vielstimmiges Summen und Brummen erfüllte die Luft. Der Raum hatte in etwa die Form des Inneren einer Kugel, mit seitlich ansteigenden Rängen, die zahllose Balkone und Vorsprünge aufwiesen.
Nur nach vorn hin befand sich eine schräge Wand, und Leandra
stockte der Atem, als sie sah, um was es sich dabei handelte: Es
war ein gigantisches Fenster, aus einem Gespinst von Trägerteilen bestehend, zwischen denen riesige Scheiben verankert waren.
Und der Blick ging hinaus ins All – genau auf die Höhlenwelt. Wie
eine gewaltige Kugel in den unterschiedlichsten Brauntönen hing
sie im All, die größere, rechte Seite ins gleißende Tageslicht der
Sonne getaucht. Nun sah Leandra auch wieder die funkelnden
Sonnenfester; allerdings waren sie von hier aus tatsächlich nichts
als Punkte

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