Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
hat!«
Alina hatte die Stimme erhoben und ihn ziemlich angefahren,
und das schien das Echsenwesen nun doch zu stören. Eine beachtlich gefühlsbetonte Reaktion für einen Drakken! Er versteifte
sich, lehnte sich ein Stück vor und blaffte sie an: »Sei still! Halte
den Mund!«
Das war Benni eine Winzigkeit zu viel.
Schlagartig erwachte sein Beschützerinstinkt und er bleckte die
Zähne. Wieder war das tiefe Knurren aus seiner Kehle zu hören,
und abermals reagierte der schwarzgrüne Drakken, bekanntermaßen ein Kriegerwesen, seltsam gefühlsmäßig. Es schien ihn zu
ärgern, dass ihm ein einfaches Tier der Höhlenwelt drohte, und er
reckte sich vor und knurrte zurück. Es war kein wirkliches Knurren, sondern eine Mischung aus Fauchen und Zischen bei geöffnetem Maul, aber die Botschaft war unmissverständlich. Benni quittierte sie mit einem noch lautern Knurren und dann, wie schon
Tage zuvor, mit einem einzelnen, schmetternden Bellen.
Der Drakken zuckte erschrocken, allein von der Lautstärke zurückgetrieben, dann aber erwachte das Raubtier in ihm erneut. Er
hob die krallenartigen Hände und öffnete seinen Rachen abermals, um Benni anzufauchen.
Aber er kam nicht mehr weit.
Anstelle des Fauchens entrang sich ein ersticktes Röcheln seiner
Kehle. Sein gepanzerter Brustkorb begann plötzlich zu pumpen.
Er versuchte sich in die Höhe zu stemmen, sackte aber wieder
zurück und stieß einen hilflos-erstickten Laut aus. Er begann mit
den Armen herumzufuchteln, und da wusste Alina schon, was
passieren würde. Sie zog Benni mit aller Kraft zu sich und versuchte, sich vor dem Drakken wegzudrücken.
Das Echsenwesen begann wild um sich zu schlagen und an seiner Rüstung zu zerren. Im Inneren des Drakkenschiffs war es eng
– Alina lief Gefahr, ernstlich von den scharfen Knochengraten des
Drakken verletzt zu werden. Als der Arm des Wesens knapp vor
ihrem Gesicht vorbeifuhr, schrie sie auf und ließ Benni vor
Schreck los. Das war der Anfang vom Ende.
Benni verstand die heftigen Bewegungen des Drakken als Angriff und stürzte sich sofort auf ihn. Während die beiden zu einem
tobenden Bündel verschmolzen, versuchte Alina verzweifelt, sich
aus der Gefahrenzone zu retten. In der Ecke hinter dem Sitz war
ein wenig Platz. Da sie Benni ohnehin nicht mehr halten konnte,
ließ sie sich voller Angst dort hineinrutschen. Im nächsten Moment wurde der Hund von einer heftigen Armbewegung des
Drakken zur Seite geschleudert und landete auf dem zweiten
Echsenwesen, das auf der anderen Seite saß und sich gerade erheben wollte. Benni verbiss sich auf der Stelle in ihn.
Dann brach in dem kleinen Drakkenschiff die Hölle los.
Während sich der andere Drakken zu wehren begann, seine
Waffe aber in der Enge des Raums nicht einsetzen konnte, verfiel
der erste in völlige Raserei. Er tobte durch den winzigen Raum,
kreischte, zischte und versuchte sich seinen Panzer vom Leib zu
reißen. Dann kam schon einer der beiden Piloten nach hinten,
wurde aber nur in ein Chaos von fliegenden Armen und Beinen
gerissen. Benni war außer Rand und Band, er kläffte, grollte und
biss nur so um sich, während Alina vor Angst wimmerte und sich
noch tiefer in ihre Nische zu verkriechen suchte. Plötzlich verfiel
auch noch der zweite Drakken in Atemnot. Binnen Sekunden
herrschte im Inneren des kleinen Schiffs die Raserei eines Tollhauses. Eine zischende Dampfwolke stob auf, als der erste Drakken es schaffte, seinen Panzer zu zerfetzen; kurz darauf sackte er
schon gurgelnd in sich zusammen. Während der zweite Drakken
immer mehr in das gleiche Verhalten abglitt, Benni noch immer
kläffend und beißend umhertobte und der dritte Drakken kreischend den Hund zu fassen versuchte, begann das Schiff seitlich
abzudriften. Alina bekam kaum noch etwas mit. Im Innern des
Schiffs wallte Dampf wie in den Quellen von Quantar. Der vierte
Drakken, der es zu steuern versuchte, kreischte irgendwelche
panischen Laute nach hinten; ein zufälliger Blick zeigte Alina,
dass nun auch der dritte Drakken von der seltsamen Krankheit
gepackt worden war, die von Bennis Bellen zu stammen schien.
Er begann zu röcheln und zu keuchen – da stob schon wieder eine
Dampfwolke auf. Das Schiff trudelte noch mehr. Alina wurde von
irgendetwas getroffen und verlor für Sekunden den Überblick. Als
sie wieder zu sich kam, sah sie, dass sich Benni bereits bis ganz
nach vorn durchgearbeitet hatte und sich in den rechten Arm des
Piloten verbissen hatte. Hinten bei Alina herrschte schon

Weitere Kostenlose Bücher