Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:

Sie traf, aber es war mit der Hand des gebrochenen Armes, und
der Schmerz, der sie daraufhin wie ein Blitz durchzuckte, schickte
sie gnädig ins Reich der Träume.
*
    Abermals war es ein Geruch, von dem sie erwachte – dieses Mal
aber war er ungleich angenehmer.
Irgendein Tee, riet sie. Oder es sind Blumen in der Nähe. Blumen?
Sie schlug die Augen auf.
Ihr Blick war immer noch unscharf, vielleicht wieder ein wenig
deutlicher als zuvor. Sie war bequem in Decken gehüllt und ruhte
mit erhöhtem Kopf in einer Art Sandkuhle, die offenbar jemand
für sie gegraben hatte. Über ihr lag der Schatten eines Baumes.
Es musste früher Nachmittag sein. Jemand kniete vor ihr.
»Einen netten Hund hast du da«, sagte der Jemand. »Oh, Verzeihung. Habt… Ihr da!« Alina stöhnte leise. Wer auch immer da
zu ihr gesprochen hatte – es war kein Drakken gewesen. Und er
hatte auch irgendwie nicht nach einem Bruderschaftler geklungen. Sie glaubte sogar, diese Stimme zu kennen. Die Züge des
Mannes konnte sie jedoch nicht deutlich erkennen. »Cl… Cleas?«,
fragte sie unsicher. »Nein!«, sagte der Mann mit einem lang gezogenen >N< und einem ganz kurzen >ein<, so als hatte er diese Sprechweise beim Militär gelernt. Und nun wusste sie, wer es
war. »Marko!«, keuchte sie.
Der Kerl vor ihr grinste breit, so viel konnte sie erkennen. Er
setzte sich vor ihr auf den Sand. »Richtig. Zu Euren Diensten,
Shaba!« Alinas Verwirrung war grenzenlos. Sie hob die linke, unverletzte Hand und versuchte sich die Augen auszuwischen – aber
ihr Blick blieb trübe. Marko, der eifersüchtige Jüngling, der Victor
ins Bein geschossen hatte! Marko, der sie überhaupt erst dazu
bewogen hatte zu fliehen, sich um jeden Preis den Drakken zu
entziehen! Wie, bei den Kräften, kam Marko hierher? Alina stammelte irgendetwas, brachte jedoch keine vernünftige Frage zustande.
»Meister Izeban ist auch da, Shaba«, sagte er sanft, als sich
jemand aus dem Hintergrund näherte. »Könnt Ihr nicht gut sehen?«
Alina schüttelte den Kopf, als sich ein kleiner, rundlicher Mann
neben Marko niederkniete. »Ihr habt eine Kopfwunde, Shaba,
wahrscheinlich wurde Euer Gehirn erschüttert. Da wird einem
übel und der Blick trübt sich…«
Sie nickte verstehend. »Ja… mir war die ganze Zeit schlecht, als
ich Benni aus dem Schiff holte.« Das Nicken schmerzte und sie
hob die unverletzte Hand an die Stirn.
Die beiden sahen sich kurz an. »Ihr… habt den Hund aus dem
Schiff geholt? Mit einer Gehirnerschütterung, einem gebrochenen
Unterarm und einem Metallsplitter im Bauch?«
Sie versuchte ein Lächeln. »Ja. Wie geht es ihm?
Er heißt Benni.«
»Er wird eine Weile brauchen, bis er wieder auf die Beine
kommt«, sagte Izeban. Alina konnte sich nur undeutlich an ihn
erinnern. »Wahrscheinlich länger als Ihr, Shaba. Aber nur, wenn
er strikte Ruhe hält.«
Es störte Alina sehr, dass sie die beiden nicht deutlich sehen
konnte. Schwindel überfiel sie, aber zum Glück verging er rasch
wieder. »Wie… wie kommt ihr beiden hierher?«, fragte sie. Sie
blickte nach links, versuchte, die nähere Umgebung zu erkennen,
was ihr aber nicht gelang. »Das Letzte, was ich mitbekam, war
ein Drakkenschiff, das auf der Sandbank landete…«
»Das waren wir!«, sagte Marko grinsend.
Alina verstand nicht. »Ihr?«
Unmittelbar darauf packte sie wieder ein Schwindel, diesmal
gepaart mit einem ekelhaft flauen Gefühl in der Magengegend.
Sie stöhnte auf.
»Ihr solltet schlafen, Shaba«, sagte Izeban. »Nach so einer Gehirnerschütterung braucht man viel Ruhe…«
Alina hob eine Hand. »Bitte«, sagte sie schwer atmend. »Ich
werde keine Ruhe haben, bis ihr mir erklärt habt, wie ihr hierher
kommt. Wenigstens ein bisschen.«
Wieder sahen sich die beiden an, Marko schien mit den Schultern zu zucken. »Also gut«, sagte er.
»Ihr kennt doch Munuel, den Meister und Lehrer von Leandra,
nicht wahr?«
Sie nickte vorsichtig. »Ja, natürlich.«
»Nun, wir beide lernten ihn vor gut drei Wochen kennen, etwa
zwanzig Meilen vor Savalgor. Er kämpfte gerade gegen ein paar
Drakken, „und wir hatten die Ehre… also, nun… ihm ein wenig zur
Hand zu gehen.«
Das war ihr neu. »Er kämpfte gegen Drakken?«
»Ja. Damals nannte er sich noch Jerik. Er war dieser Sache mit
den Drakken schon eine ganze Weile auf der Spur. Er wollte herauskriegen, warum sie Steine sammelten.«
»Wolodit«, flüsterte Alina.
Marko schien erstaunt. »Ja, richtig. Woher wisst Ihr das, Shaba?«
Sie lächelte

Weitere Kostenlose Bücher