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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Echsenwesen zurück, diesmal bewaffnet.
Alina stieß einen Schrei aus. »Nein!«, rief sie. »Lasst meinen
Hund in Ruhe!« Der mit der Waffe blieb ein Stück abseits stehen
und hob sie. Alina wandte sich todesmutig um, sodass Benni hinter ihr war; der Drakken hätte zuerst sie erschießen müssen.
Aber das durfte er offenbar nicht – weil er sie für Roya hielt. Benni grollte in der Tiefe seiner Kehle und ihr rollten Tränen der Wut
und der Verzweiflung über die Wangen.
»Du musst jetzt mitkommen!«, befahl der Drakken in dem
schwarzgrünen Panzer.
»Nein!«, schrie Alina. »Ich lasse nicht zu, dass ihr meinem
Hund etwas tut!«
»Du nimmst das Tier mit«, erwiderte der dritte plötzlich mit kalter, herzloser Stimme. »Lass es los. Wenn es ruhig ist, kann es
mit dir kommen!«
Alina starrte das Echsenwesen voller Abscheu und durch einen
Vorhang von Tränen an. Es war ihr ein Rätsel, wie sie diesem maschinenhaften Wesen ein solches Zugeständnis abgetrotzt hatte,
und sie traute dem Frieden nicht. Vielleicht wollte der Drakken sie
nur von Benni trennen, damit ihn der andere ungehindert erschießen konnte. Sie schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich lasse
ihn nicht los! Auf keinen Fall! Wenn er bei mir bleiben darf, komme ich mit. Wenn nicht – müsst ihr mich zusammen mit ihm töten!« Wieder berieten sich die beiden Drakken. Dann sagte der
Schwarzgrüne: »Gut. Du gehst voraus. Setz dich mit dem Tier
hinten hin. Und halte es ganz fest.« Er wies mit dem ausgestreckten Arm ins Innere des kleinen Schiffs, dessen Tür nach wie vor
geöffnet war.
Dort war Platz für höchstens vier Personen. Alina wusste nicht,
ob Benni nicht ohnehin durchdrehen würde, wenn er mit drei
Drakken auf so engem Raum eingesperrt war. Aber sie musste es
riskieren. Die drei Kreaturen hätten sie und Benni mit Leichtigkeit
auseinanderreißen und den Hund töten können. Solange sie noch
nicht auf diese Idee gekommen waren, konnte sie ihm vielleicht
das Leben retten.
Langsam erhob sie sich, nahm Benni am Hundehalsband fest in
den Griff und redete ihm beruhigend zu. Er war schon zweimal
geflogen und würde sicher mit ihr in das Schiff steigen. Sie betete, dass er ruhig blieb.
In gebückter Haltung, Benni dabei mit sich ziehend, ging sie voran und redete auf ihn ein. Widerwillig folgte er, verdrehte dabei
die Augen, um nach den Drakken sehen zu können, und bleckte
immer wieder die Zahne, ein tiefes, böses Knurren in der Kehle.
Alina achtete darauf, dem bewaffneten Drakken keinen ungehinderten Schusswinkel auf Benni zu bieten.
Dann waren sie bei dem Flugschiff. Alina zerrte Benni über die
zwei Sprossen der kurzen Einstiegsleiter hinauf und folgte ihm
rasch. Sie setzte sich ganz hinten rechts in die Ecke und nahm
ihn zwischen die Knie.
Benni war sehr böse und sehr nervös, aber er gehorchte. Sie
hoffte nur, dass es ihr gelang, ihn unterwegs ruhig zu halten.
Vorn im Flugschiff saß ein weiterer Drakken, offenbar der Pilot.
Die drei Drakken stiegen zu, zum Glück respektvollen Abstand
haltend. Benni bleckte wieder die Zähne und knurrte die Echsenwesen an, aber es gelang Alina, ihn zu halten. Einer der beiden
schwarz gepanzerten Drakken kletterte nach vorne und nahm den
Platz neben dem Piloten ein. Dann glitt die seitliche Tür zu.
Die Maschinen im Innern des Schiffs heulten wieder auf und
gleich darauf hob das kleine Schiff ab, schwenkte in Richtung des
breiten Flusstales und nahm Fahrt auf.
Alinas Erleichterung darüber, dass sie Benni hatte retten können
– wenigstens vorläufig –, machte der Verzweiflung Platz, dass
man sie nun doch erwischt hatte. Tränen liefen ihr über ihre
Wangen. Alles war vergebens gewesen, und nun war wohl alle
Hoffnung, auch wenn sie nur winzig gewesen war, dahin – ob
man sie nun für Roya hielt oder nicht. Die echte Roya war offenbar noch frei, aber sie würde wohl kaum ganz allein etwas ausrichten können. Sobald die Drakken herausbekommen hatten,
dass ihnen die Shaba in die Fänge geraten war, würden sie Roya
wieder jagen – so lange, bis sie ihnen in die Falle lief. Alina wandte das Gesicht von den Drakken ab. Benni spürte ihren Schmerz,
hob den Kopf und winselte mitfühlend. Nach einer Weile wandte
sie den Kopf. »Woher wusstet ihr, wo ich bin?«, verlangte sie zu
wissen. »Wer hat euch gesagt… wo Roya ist?«
Der Schwarzgrüne blitzte sie kurz an, antwortete aber nicht.
»Los, sag es mir!«, maulte sie den Drakken an.
»Ich will wissen, welches miese Stück mich verraten

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