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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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schwach. »Ich habe in einer Mine gearbeitet. Einer
Wolodit-Mine.«
Die beiden sahen sich verständnislos an. »Ihr… habt in einer…?«
Sie seufzte, hob wieder die Hand. »Später, Marko.
Mir geht es nicht gut. Was haben Munuel und die Drakken damit
zu tun, dass ihr jetzt hier seid?«
Izeban übernahm das Wort. »Sie waren mit einem dieser kleinen grauen Schiffe gekommen. Damals im Wald, wisst Ihr? Dort,
wo wir Murmel halfen. Es waren sechs Drakken, aber wir töteten
sie alle.
Und dann versteckte Munuel das Schiff – mithilfe einer ganz
erstaunlichen Magie.« Er lachte leise.
»Wir hätten es fast nicht wieder gefunden.«
»Später sind wir dann aus Savalgor geflohen«, fuhr Marko fort,
»Izeban und ich. Wir sind ein gutes Gespann, wir zwei – was,
Meisterlein?« Er klopfte Izeban auf die Schulter.
Langsam verstand Alina. »Und dann seid ihr zurück zu diesem
Schiff gegangen? Aber…«
»Izeban ist… nun, man könnte sagen, nicht gänzlich unbegabt
in technischen Dingen. Er hat eine dreischüssige Armbrust erfunden.«
»Sogar eine fünfschüssige!«, korrigierte Izeban.
»Eine… fünfschüssige Armbrust?«
»Ja, Shaba. Alles, was mit Apparaten, Maschinen und Geräten
zu tun hat… nun, darin besitzt er ein gewisses Talent.«
Alina ächzte leise. »Du willst mir doch nicht sagen, dass er… gelernt hat, so ein Drakkenschiff zufliegen!«
»Oh, alles andere als gut, Shaba«, räumte Izeban ein. »Wirklich
nicht.«
Marko lachte auf. »Ha! Er hat den halben Savalgorer Forst niedergemäht, ehe er das Ding einigermaßen in der Luft halten
konnte. Es ist verschrammt und verbeult wie eine alte Rüstung!«
Alina war nicht sicher, ob die beiden sie nicht zum Besten halten
wollten.
»Es ist wahr, Shaba!«, sagte Marko. »Er hat es wirklich gelernt.
Ich kann es sogar selbst schon ein bisschen.«
»Dann wart ihr es, die mit diesem Schiff auf der Sandbank gelandet sind?«
Izeban zuckte verlegen mit den Schultern.
»Ich gebe es nur ungern offen zu«, erklärte Marko fröhlich,
»aber es ist beachtlich, was Izeban in solchen Dingen zu leisten
imstande ist. Er übertrifft sogar mich!«
Alina überging Markos großtuerisches Gehabe, zumal sie wusste, dass er damit nur Izeban aufziehen wollte. »Aber… die Drakken! Hat man euch denn nirgends aufgehalten? Sie fliegen doch
mit ihren Schiffen überall herum.«
»Wir sind etlichen begegnet, Shaba«, erwiderte Izeban ernst.
»Aber keines davon machte Anstalten, etwas von uns zu wollen.
Wisst Ihr, was ich glaube? In Wahrheit sind diese Drakken unglaublich dumm!«
Alina hob eine Hand. »O ja, Meister! Inzwischen kann ich das
voll und ganz bestätigen.« Sie blinzelte ein paar Mal, aber ihr
Blick blieb nach wie vor trübe. Sie seufzte. »Nun weiß ich aber
immer noch .nicht, wie ihr auf die Idee gekommen seid, mich hier
zu suchen! Es kann doch gar niemand wissen, dass ich hier…«
»Wir haben Euch gar nicht gesucht, Shaba«, sagte Marko. »Wir
sind schon seit zwei Tagen hier und suchen nach Roya. Allerdings… die Drakken offenbar auch. Hier schwirren eine Menge
dieser kleinen Schiffe herum.«
Alina seufzte und nickte langsam. »Allmählich werde ich eifersüchtig auf Roya. Alle suchen nach ihr. Sogar ich.«
*
    Sie verbrachten den Rest des Tages und die Nacht am Fluss.
Meister Izeban hatte das kleine Schiff geschickt in einen schmalen
Einschnitt zwischen Bäumen manövriert. Er sagte, er habe keine
allzu großen Sorgen, dass man sie aufstöbern würde.
    Bisher wären sie stets unbehelligt geblieben, ganz egal, wie viele Drakkenschiffe sich in der Nähe befanden. Alinas Wunden waren versorgt, ihr rechter Unterarm von einem zartfühlenden Marko
geschient und verbunden worden. Langsam ließ ihre Sehtrübung
nach.
    »Ich habe eine Theorie über die Drakken«, verkündete Izeban
am Abend, als sie an einer geschützten Stelle ein Feuer entfacht
hatten. »Ich glaube, sie sind wie ein Insektenvolk, das eine kollektive Sozialstruktur und ein…«
    »Eine was…?«, fragte Marko.
»Eine kollektive Sozialstruktur«, wiederholte Izeban und lächelte. »Ich gebe zu – es klingt ein wenig hochgestochen. Gelehrtensprache. Wir reden alle so.«
»Ah. Und weiter?«
»Also… die Drakken«, hob Izeban noch einmal an. »Sie leben
wie ein Insektenvolk. Jedes Einzelwesen hat einen bestimmten
Rang und bestimmte Aufgaben. Aus diesem Muster können Einzelne von ihnen gar nicht ausbrechen. Sie sind von Natur aus so.
Vielleicht gibt es Ausnahmen. Wenn ja, werden sie entweder
rasch getötet

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