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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Spuren
    Es war eine breite Sandbank, die inmitten der tiefen Schlucht
die rechte Uferseite ausmachte, und dort lagen eindeutig die Reste eines Floßes, eine Menge Schalen von Golaanüssen und andere
Hinterlassenschaften eines Lagers. Der Sand war von Füßen wie
auch von Drachenklauen aufgewühlt. Sie entdeckten eine Feuerstelle, einen Rest unverbrauchtes Feuerholz und eine kleine Kuhle, die von einem behelfsmäßigen Dach aus Drachenfarnblättern
überdeckt war. Nach einer gründlichen Untersuchung aller Fundsachen erklärte Izeban: »Hier hat jemand gehaust – für etwa eine
Woche, würde ich sagen.« Marko untersuchte einen Fußabdruck
im Sand: »Dieser Jemand war Roya. Das hier ist ganz sicher kein
Männerfuß. Wohin mag sie gegangen sein?«
    »Nach meiner Theorie«, meldete sich Alina zu Wort, »müsste
Roya hierher zurückkehren, wenn sie merkt, was passiert ist. Ich
meine den Überfall der Drakken. Für den Fall, dass einer ihrer
Freunde in Freiheit bleibt, müsste sie hier erreichbar sein, sodass
man sie finden kann.«
    »Sie könnte auch irgendwo ein Zeichen hinterlassen haben, wo
sie hingegangen ist«, schlug Marko vor.
Izeban nickte. »Ja, richtig. Aber hier ist nichts zu finden. Habt
ihr etwas entdeckt?«
Die anderen beiden schüttelten die Köpfe. Sie suchten die kleine
Sandbank noch einmal ganz genau ab, kamen aber zu keinem
Ergebnis.
»Eine Spur zu hinterlassen birgt gleichzeitig die Gefahr, den
Drakken den Weg zu ihr zu weisen«, meinte Alina.
»Diesen dummen Gesellen? Ich glaube nicht mal, dass sie ein
Schild lesen könnten, wenn Roya hier eins aufgestellt hätte«,
meinte Marko.
Izeban schüttelte den Kopf. »Als Roya hier war, konnte sie noch
nicht gewusst haben, dass die Drakken so einfältig sind. Und wir
sollten lieber davon ausgehen, dass das nicht auf alle Drakken
zutrifft. Die höheren Ränge dürften nicht so dumm sein.«
»Vielleicht ist Roya ja hier und beobachtet diesen Ort«, schlug
Alina vor und sah in die Runde. »Oder sie kommt von Zeit zu Zeit
her, hält sich im Verborgenen und sieht nach, ob jemand hier war
oder sogar auf sie wartet.« Sie deutete in Richtung der Hochebene, wo der Fluss ins Freie mündete. »Dort draußen, irgendwo
zwischen den Berggipfeln, könnte sie sich gut verstecken.
Riegen kann sie ja, denn Tirao ist bei ihr.«
Marko und Izeban sahen sich an, dann nickten beide.
»Ja, Ihr habt vollkommen Recht, Shaba. So würde ich es auch
machen. Wir sollten uns zeigen. Nicht unbedingt überdeutlich,
aber doch so, dass sie uns sehen kann, falls sie zurückkommen
sollte.«
Der Platz, den sie wählten, war das Nordufer des Flusses innerhalb des gewaltigen, steinernen Bogens. Dort wollten sie ein großes Feuer entfachen. Er lag gut geschützt innerhalb des Tunnels
und das Feuer würde nur für den sichtbar sein, der hier herauf in
die Hochebene kam und von Osten her den Tunneleingang in Augenschein nahm. Roya würde sicher genau das tun. Dass hingegen die Drakken den Weg bis hierher fanden, stand weniger zu
befürchten. Das letzte Drakkenschiff hatten sie tags zuvor gesehen, über fünfzig Meilen entfernt und weit unten im tieferen Land.
Dennoch versteckte Izeban das Flugboot über eine Meile entfernt
in einer kleinen Schlucht am Beginn des großen, flachen Tunnels,
durch den der Hauptarm des Flusses aus seinem dunklen, unterirdischen Weg wieder ans Licht trat. Für sie selbst gab es genug
kleine Höhlen, in denen sie sich notfalls verbergen konnten. Zu
Fuß machten sie sich auf den Weg zurück und erreichten kurz vor
Anbruch der Abenddämmerung die sandige Stelle am Nordufer.
Die Strahlen der Sonne fielen nun fast waagrecht von der anderen Seite durch den Einschnitt in den Tunnel und der Zauber dieses Ortes entfaltete sich zu seiner ganzen Größe. Auf der Sandbank fanden sie eine Menge strohtrockenes Schwemmholz. Sie
schichteten es zu einem riesigen Stoß auf und hatten schon kurz
darauf ein großes Feuer entfacht. Izeban und Marko schleppten
weiteres Holz heran, Alina mit ihrem gebrochenen Unterarm
konnte nicht helfen. »Was machen wir, wenn uns die Drakken
hier entdecken?«, fragte sie befangen, als das Feuer groß und
heiß brannte. Sie mussten sich fast zwanzig Schritte entfernt halten, denn es verstrahlte eine enorme Hitze. Eine dünne Rauchwolke stieg in die Höhe, die irgendwo ins Licht der schrägen Sonnenstrahlen durchbrach und dort einen bläulichen Farbton annahm. Izeban deutete am Ufer entlang, dorthin, woher sie gekommen waren. »Ein Stück

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