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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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jedoch starb kein einziger Drakken oder zeigte auch
nur die kleinste Reaktion. Immerhin, so verkündete Izeban am
Abend des ersten Tages, wusste er, dass jeder Drakken von jedem Hund verbellt worden war, das Experiment war also genau
siebzig Mal durchgeführt worden. Sie probierten es in den folgenden Tagen im Freien, aus der Ferne oder der Nähe und unter allen nur denkbaren Bedingungen, aber ihre Versuche blieben ergebnislos. Am fünften Tag starb der halbe Drakken kurz nach
einer Reihe von Versuchen, aber sie kamen einstimmig zu dem
Schluss, dass er eines »natürlichen« Todes gestorben war. Immerhin ergab sich dadurch die Möglichkeit, die Leiche des Wesens
genauer zu untersuchen. Izeban wollte es tun.
    »Es ist ein seltsames Wesen«, erklärte er, als er sich nach der
Untersuchung seiner Handschuhe und seiner Schürze entledigte.
Sie hatten sich in Annas Zimmer im Witidhaus getroffen. »Dieses
Blut, das diese Drakken da haben – es scheint wie eine Art Klebstoff zu sein. Es ist weißlich, riecht sogar nach Blumen, und wenn
es zu fließen aufhört…«
    »Nach… Blumen?«, krächzte Marko. Izeban blickte auf. »Ja,
mein Lieber. Irgendein süßlicher Geruch. Im Gegensatz zu ihren
sonstigen Körperausdünstungen gar nicht einmal unangenehm.
Die Innereien dieser Drakken sind mir jedoch ein Rätsel. Teilweise
metallisch, teilweise aus Fleisch oder Gallert bestehend.«
    »Metallisch?«, fragte Alina verwundert. Izeban hob die Achseln.
»Und dieser Panzer? Was tut der?«
»Ihr meint wegen der Dampfwolken, nicht wahr? Nun, ich glaube inzwischen gar nicht mehr, dass es wirklich ein Panzer ist. Die
Schale ist zwar hart, aber nicht undurchdringlich. Marko hat
mehrmals einen Drakken mit dem Schwert durchbohrt, und ich
habe, damals bei dem Kampf im Wald, einen Panzer mit meinen
Armbrustbolzen glatt durchschießen können. Inzwischen kommt
mir dieses Ding eher wie etwas vor, das… wie soll ich sagen… eine
Art Wetter aufrechterhalten soll.«
»Ein… Wetter?«
»Ja. Es scheint, als hätten die Drakken so etwas wie ein Wetter
in diesen Panzern. Es ist feucht und warm darin. Und es herrscht
ein gewisser Druck.
Deswegen schießt der Dampf heraus, wenn man ein Loch hinein
macht.«
»Nett«, grinste Marko. »Lasst uns Löcher in die Drakken machen. Löcher in ihre Panzer!«
Izeban brummte nachdenklich. »Nun – was die von uns getöteten Drakken anging: Die starben alle an ihren Verletzungen –
nicht an zerstörten Panzern.«
»Bis auf die, die Benni anbellte«, warf Alina ein.
»Die begannen zu toben, und dann platzte ihr Panzer von allein
auf.«
Izeban zog die Stirn in Falten. »Er platzte auf?
Das wusste ich nicht – das habt ihr nicht erwähnt!«
Alina schluckte. »Nicht? Also – ich habe es vielleicht ungenau
beschrieben.« Sie dachte kurz nach. »Nein, wartet – es stimmt
gar nicht. Ich glaube, sie versuchten, den Panzer zu öffnen! Ihn
sich vom Leib zu reißen.«
»Ach!«, machte Izeban erstaunt. »Das ist interessant.«
»Ja. Sie schafften es auch – jedenfalls der Erste.
Dann stob diese Dampfwolke auf und er starb. In Sekundenschnelle.«
Izeban dachte eine Weile nach. »Und die anderen?
Ich meine, in diesem abgestürzten Schiff, in dem wir Euch fanden? Haben die auch versucht, ihren Panzer loszuwerden?«
»Schwer zu sagen. Zu diesem Zeitpunkt ging es im Drakkenboot drunter und drüber. Benni hat sie gebissen. Vielleicht hat er
dabei die Panzer beschädigt.«
»Vielleicht hat es mit den Hunden gar nichts zu tun«, murmelte
Roya. »Vielleicht ist es nur dieser Panzer. Wenn sie den nicht tragen, sterben sie.« Izeban hatte die Augen zu Schlitzen verengt.
Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein, junge Dame«, erwiderte
er. Plötzlich wirkte er aufgeregt. Es war ihm anzusehen, dass das
Räderwerk in seinem Gehirn wieder heftig zu ticken begonnen
hatte. »Mit den Hunden hat es schon zu tun – nicht aber mit ihrem Gebell!« Er wandte sich um und rief aufgeregt: »Wir müssen
etwas probieren – jetzt gleich!« Sie folgten ihm und eilten gemeinsam zurück in den Stützpunkt. »Einen der vier übrigen müssen wir opfern!«, rief Izeban unterwegs. »Das mit den Panzern
werden wir jetzt herausfinden!« Doch sie hatten wieder kein
Glück. Vier Zellenwächter packten sich einen der Drakken mithilfe
einen schweren Fangnetzes, banden ihn, und rissen ihm seinen
Panzer vom Leib. Der Drakken saß anschließend reglos da, erst
nach Stunden begann er sich zu regen und schließlich zu ächzen.
Es war

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