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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wirklich gute Fluchtmöglichkeit
sorgen?«
»Ja, bei den Kräften. Du hast vollkommen Recht!«
»Gleiches gilt natürlich für die Gemächer des Shabibs. Aber das
interessiert uns jetzt nicht. Dieser Geheimgang aus den Shabagemächern könnte ein Fluchtweg für uns sein. Um ihn zu finden,
könnten wir die beiden Mädchen von außen darauf ansetzen, verstehst du? Sie haben doch so viele alte Karten!«
»Ja – aber wie kommen wir dort hinein?« Victor zuckte mit den
Achseln. »Du hast mir erzählt, Rasnor wäre hinter dir her. Du
sagtest, er hätte dir die Gemächer bereits angeboten und würde
dich am liebsten als… Shaba an seiner Seite sehen.«
Sie schluckte. »Weißt du, was das bedeutet? Ich müsste mich
diesem Dreckskerl anbiedern!«
Er wirkte verlegen. »Versteh mich nicht falsch…«
»Ich müsste so tun«, fuhr sie fort, »als würde ich mich auf seine Seite stellen. Und der nächste Schritt wäre, dass er mich in
seinem Bett haben will. Wenn ich dieses Spiel einmal anfange,
gibt es irgendwann kein Zurück mehr!«
Victor schüttelte den Kopf. »Langsam, Leandra. Da hilft uns,
dass Rasnor intelligenter ist, als man meinen möchte. Das hast
du selbst festgestellt.
Einen dummen, offenkundigen Versuch, sich an ihn heranzumachen, würde er sofort entlarven. Lass dir Zeit. Mach es zurückhaltend, zögernd, misstrauisch. Umso mehr Zeit gewinnen wir zugleich. Deute ihm ein winziges Entgegenkommen an und er wird
dir sofort die Gemächer der Shaba anbieten! Lehne es ab. Er wird
es dir wieder anbieten. Und nach einer Weile… stimmst du zu –
aber nur unter einer Bedingung!«
»Eine Bedingung?«
Victor lächelte listig. »Ja. Dass er Cathryn endlich das Halsband
abnehmen lässt.«
Leandra war geradezu berauscht von Victors Verstandesschärfe.
Ein plötzlicher Anfall von Wehmut überkam sie und sie spürte
Tränen in den Augenwinkeln.
Er zog fragend die Brauen zusammen. Leandra konnte in diesem Augenblick nicht anders, sie lehnte sich über den Tisch und
küsste ihn auf den Mund.
»Victor, ich liebe dich!«, flüsterte sie in sein Ohr.
Er schenkte ihr ein unsicheres Lächeln: »Wofür?
Dass ich dich in die Höhle des Drachen schicke?«
Sie setzte sich wieder und deutete mit ihrer Gabel auf seine Nase: »Dafür, dass du so klug bist. Und für vieles andere.« Sie hatte
Lust ihn zu umarmen und nie wieder loszulassen.
*
    Neun Tage später hatte sie es geschafft.
Seit einigen Stunden war sie die Bewohnerin der Gemächer der
Shaba und Cathryn trug tatsächlich kein Drakkenhalsband mehr.
Es war fast Zauberei, auf welche Weise Victors Plan funktioniert
hatte.
Doch Leandra musste auch einen ersten Preis dafür zahlen. Munuel stand mit Azrani und Marina in Kontakt und die beiden sammelten Neuigkeiten aus der Stadt. Nicht viel später erfuhr es
Leandra, und das, was man sich über sie erzählte, ging schon
über die Schmerzgrenze hinaus.
Offenbar hatte in Windeseile die Nachricht in der Stadt die Runde gemacht, dass sie die neue Shaba von Akrania werden würde.
Einige wenige schienen das für einen geschickten Zug von ihr zu
halten, mit dem sie Einfluss gewinnen wollte, um etwas für ihr
Land tun zu können. Die große Mehrheit der Savalgorer jedoch
beschimpfte sie als eine miese Verräterin, die mit dem Feind gemeinsame Sache machte. Es trieb Leandra zu Tränen, so etwas
zu hören.
»Mach dir nichts draus«, flüsterte ihr Victor zu, als er ihr an diesem Morgen half, ihre Habe in die Shaba-Gemächer zu tragen.
»Wir werden es ihnen allen mit einem Paukenschlag zeigen, wenn
wir erst einmal von hier verschwinden! Die werden sich noch
wundern!«
Sie hoffte nur, dass ihnen die Flucht auch tatsächlich gelang.
»Eine Geburtstagsfeier!«, sagte sie leise. »Ich werde eine Geburtstagsfeier veranstalten!«
»Du hast Geburtstag?«, fragte er. »Aber du hast doch…«
»Nicht ich. Cathryn. Sie wird genau dann Geburtstag haben,
wenn wir so weit sind. Dann gelingt es vielleicht, uns alle bei mir
zu versammeln.«
Er zwinkerte ihr zu. »Fabelhafte Idee! Könnte von mir sein!«
»Angeber!« Sie sah sich um, aber es war niemand in der Nähe.
»Haben Azrarti und Marina ihn schon gefunden – den Geheimgang?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
Leandra schnaufte leise. »Sie suchen ihn nun schon seit neun
Tagen!«
»Mach dich lieber darauf gefasst, dass das noch dauern wird.
Wenn er nicht wirklich gut versteckt ist, ist er als Geheimgang
keinen Hosenknopf wert.
Eher noch findest du ihn selbst – von deinen neuen

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