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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Salz verstreuen? Seid ihr irre?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht verstreuen, Rasnor. Halte uns
nicht für blöde. Wir verdampfen es.«
Er starrte sie eine Weile an, dann nickte er mit offenem Mund.
»Jetzt verstehe ich. Deswegen wolltet ihr zu der Halle mit dem
Verdunster!«
»Richtig.«
Er sah nach den am Boden liegenden Kleidungsstücken und
lachte leise auf. »Nette Idee. Aber hast du denn keine Vorstellung
davon, wie groß dieses Schiff ist? Du hast es doch von außen gesehen!«
»Ja, habe ich.« Leandra hob den Kopf, um nach den anderen
Ausschau zu halten.
»Glaubst du denn, das bisschen Salz, dass ihr da in euren Kleidern versteckt habt, genügt, um dieses gigantische Schiff zu vergiften?«
»Das lass unsere Sorge sein.« Leandra reckte den Hals, denn
die drei anderen kamen wieder. Sie trugen eine große, sechseckige Kiste, die seitliche Griffe besaß. Cathryn hätte gut Platz darin
gehabt.
»Ja, das wird sicher gehen«, sagte sie und erhob sich.
*
    Fünfzehn Minuten später waren sie wieder mit ihrem Fahrzeug
unterwegs. Leandra, die Rasnor ständig mit dem Dolch bewachte,
hatte ihm klar gemacht, dass ihm nun zwei Möglichkeiten offen
standen: entweder durch den Dolch sofort zu sterben – oder ihnen zu helfen und zu hoffen, dass ihnen ihr Plan doch noch gelang. Danach hätte er die gleichen Chancen wie sie und würde
vielleicht, mit viel Glück, überleben. Er entschied sich für die
zweite Möglichkeit.
    Sie hatten ihre Kleider in die sechseckige Kiste gepackt, den toten uCuluu in die hinteren Räume geschleppt und dann die Kiste
mit vereinten Kräften auf das Fahrzeug gehievt. Sie war so
schwer, dass sie sie zu fünft kaum tragen konnten.
    Die Drakkenwachen draußen vor dem Raum des uCuluu reagierten erwartungsgemäß nicht auf sie – weder auf die schwere Kiste
noch darauf, dass die vier Mädchen jetzt nur noch in Unterwäsche
unterwegs waren. Die Gegenwart eines uCetu schien sämtliche
Fragen zu beantworten.
»Es ist einfach unerträglich, von solchen Trotteln beherrscht zu
werden!«, fluchte Roya leise.
    Leandra saß direkt hinter Rasnor, hatte die Reste vom Oberteil
ihres Kleides um den Arm geschlungen und hielt darunter ihr
Messer verborgen, mit dem sie ihn in Schach hielt. Roya tat das
Gleiche von der anderen Seite her mit ihrer dreischüssigen Armbrust. Er saß still vorn und steuerte das Fahrzeug durch die Gänge und Korridore in Richtung der großen Halle des Verdunsters.
Anfangs hatte er sie noch mit dem Hinweis zu verspotten versucht, dass die Drakken sich, falls ihr Plan tatsächlich gelang, in
der Höhlenwelt bitter rächen würden.
    Als er dann aber erfahren hatte, dass ihnen die Drachen helfen
würden, war er verstummt.
Inzwischen war er seltsam still. Es schien beinahe, als hätte er
das Vertrauen gefasst, dass die vier ihn hier schon wieder lebend
herausbringen würden.
»Warum ist diese Kiste so irrsinnig schwer?«, fragte er mit einem Blick über die Schulter, die Hände auf der Steuerstange des
Fahrzeugs.
»Das Salz«, sagte Leandra.
»Das Salz, das Salz!«, äffte er. »Kein Salz der Welt ist so
schwer!«
»Unseres schon«, erwiderte Leandra. Sie tauschte mit ihren
Freundinnen belustigte Blicke.
Rasnor stöhnte nur ärgerlich.
»Du hast mich selbst darauf gebracht«, klärte sie ihn endlich
auf. »Oder besser: die Drakken.«
»Die Drakken? Worauf denn?«
»Aufs Verdichten. Sie verdichten doch das Wolodit.
Also hab ich es mit dem Salz probiert. Es hat funktioniert.«
Er sah wieder nach hinten. »Du hast es… verdichtet? Aber…«
»Mit Magie.«
Seine Augen spiegelten ungläubiges Erstaunen. »So etwas gibt
es?«
»Bei euch, in der Rohen Magie, sicher nicht. Die ist ja nur für
Zerstörung und Tod gut. In der Elementarmagie gibt’s so etwas
schon. Nützliche Gebrauchsmagien. Struktur, Reibung, Dichte…
eine ganze Palette. Wir haben ein bisschen herumprobiert und
etwas Gutes gefunden.«
»Ha!«, machte er spöttisch. »Aber ihr habt nichts gefunden, um
es leicht zu machen, was? Du hast es zusammengeschrumpft,
aber es ist so schwer geblieben wie zuvor!«
»Nicht ganz. Aber du hast Recht. Das Gewicht war unser Problem. Solange wir in der Höhlenwelt waren, konnte ich uns mit
einer weiteren Magie helfen. Aber die versiegte, als wir ins Weltall
hinausflogen.«
Wieder blickte er über die Schulter. »Du hast die ganze Zeit
über eine Magie gewirkt?«
Sie warf ihm ein viel sagendes Lächeln zu. »Es gibt viele Formen der Magie, die sehr wirkungsvoll und dabei sehr

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