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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Freund Fujima viel sagend an.
»Es gehört nicht einmal allzu viel dazu, diese Hochzeit zu verhindern!« Leandra stand auf. »Das stimmt. Ihr müsst sehen, dass
Victor gefunden wird und dass Alina sich beruhigt. Vielleicht ist es
wirklich das Beste, wenn ich weit fort bin! Ich werde fliegen. Mit
Glück bin ich noch vor Sonnenuntergang in Angadoor!«
»Auf mich kann die Hochzeit ebenfalls verzichten!«, sagte Meister Fujima. »Ich werde mit dir kommen, Leandra. Nur zur Sicherheit. Und sollte in Angadoor tatsächlich etwas passiert sein, kann
ich vielleicht helfen.« Er lächelte ihr aufmunternd zu. »Ich kenne
einige Tricks, weißt du?«
Sie musterte ihn kurz und nickte dann seufzend. »Also gut.
Dann fliegen wir zu zweit.« Beide sahen sie den Primas an. Sein
Einverständnis war zwar nicht zwingend erforderlich, aber als
Oberhaupt des Cambrischen Ordens war sein Segen allemal der
bessere Weg. Hochmeister Jockum nickte. »Aber kommt schnell
zurück. Ihr wisst, dass wir die schlimmste Gefahr noch nicht beseitigt haben: die Drakken.«
*
    Victor hätte mit vielen Leuten gerechnet, nur nicht mit Alina.
Sein Herz machte einen Satz, als er sich umdrehte und sie erkannte. Sie war still an ihn herangetreten, hatte ihn womöglich
eine Weile beobachtet. Das machte ihn nicht gerade glücklicher.
»Wie… hast du mich gefunden?«, fragte er abweisend.
Sie starrte ihn eine Weile an; an ihren geröteten Augen und
Wangen sah er, dass sie vor kurzem geweint hatte. Ihm fiel
nichts ein, was er hätte sagen können. Außerdem verspürte er
keine sonderlich große Lust, irgendwie nett zu ihr zu sein.
»Ich habe dich gesucht«, erklärte sie unsicher. »Das tun im Augenblick wahrscheinlich alle.« Er wandte sich von ihr ab und
starrte in die Ferne. »Und ausgerechnet du findest mich. Hoffentlich ist das kein Omen.«
Er hörte, dass sie einen leisen Laut ausstieß, es klang wie ein
unterdrücktes Schluchzen. Er drehte sich um und sah sie an. Sie
starrte an ihm vorbei, hinauf in den Himmel, so als könnte ihr
irgendeine höhere Macht ein tröstendes Wort oder einen sinnvollen Rat geben. Plötzlich tat es ihm Leid, dass er sie so grob angemault hatte. Sie konnte nichts für all das, was geschehen war.
Er schnaufte, rutschte dann auf seinem Steinblock ein wenig zur
Seite. »Komm, setz dich«, sagte er. Sie wartete noch einen Moment, setzte sich dann aber auf den Sims der flachen Brüstung,
die seinem Platz gegenüber lag. So saß sie ihm schräg gegenüber, einige Schritte entfernt. Sie trug seltsame Kleidung: das
Oberteil eines zartrosa seidenen Festgewands mit rotgoldener
Schärpe, dazu jedoch einen einfachen, wenn auch fein gewebten
Leinenrock, der bis zum Boden reichte. An den Schultern waren
Spitzenbuketts angeheftet, der festliche Kragenspiegel aus steifem Batist jedoch hatte sich zur Hälfte wieder gelöst und stand
auf der rechten Seite ulkig in die Höhe. Im Haar trug sie einen
einfachen, weißen Reif, der gewiss nicht zum Festgewand gehörte; die Haare über dem rechten Ohr waren hochgesteckt, die übrigen nicht. An den Füßen trug sie nur einfache Sandalen, sie
waren sogar ziemlich alt und ausgetreten.
Victor stellte fest, dass sie trotz ihres kuriosen Aufzuges ein außergewöhnlich schönes Mädchen war.
Aber diese Feststellung war rein sachlich. Sie versüßte ihm keinesfalls den Tag.
Sie bemerkte seine Blicke und strich sich verlegen den Rock
glatt.
»Du bist wohl auch abgehauen, was?«
Sie nickte zögernd.
»Wirklich ein Wunder, dass du mich hier gefunden hast. Ich sitze hier schon länger als eine Stunde.«
»Ist es dir lieber, wenn ich wieder gehe?«, fragte sie.
Spontan war er versucht, ja zu sagen, aber er hielt an sich und
schüttelte den Kopf. Es gab keinen Grund, ihr noch mehr wehzutun. »Nein, bleib nur«, seufzte er. »Ist schon gut.«
Für eine Weile schwiegen sie.
Dann sagte Alina: »Der Primas kam und sagte, du wärest fort.
Da ging ich dich suchen. Ich dachte…«
»… dass ich ganz fort wäre?«, fragte er herausfordernd. »Dass
ich nicht zur Trauung käme?«
Wieder nickte sie zögernd.
Er lachte trocken auf. »Das klingt ja fast, als würdest du Wert
darauf legen, dass ich komme. Dass wir wirklich diese lächerliche
Heirat vollziehen!«
Sie zuckte zusammen, das sah er deutlich. Dann aber schüttelte
sie den Kopf. »Nein. Die Heirat…« Sie suchte nach Worten, hob
die Schultern. »Die Heirat ist nur ein Schauspiel. Für den Hierokratischen Rat. Aber…«
Er legte den Kopf ein kleines bisschen

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