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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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welchen Inhalts sie war, und fuhr rasch fort. »Ich war damals
schon seit etlichen Tagen dort unten eingesperrt, in diesen Katakomben von Unifar. Ich hatte Sardin gesehen… und fürchtete
mich zu Tode vor ihm. Er brüllte mit furchtbarer Wut, tötete Leute, nur weil er zornig war. Und er verlangte, dass Chast nach Savalgor zurückkehrte. Er hatte Pläne für die Machtergreifung, und
es passte ihm nicht, dass Chast nach Unifar gekommen war.
Chast lächelte immer nur und sagte ihm, dass sich all seine Feinde sehr bald in Unifar einfinden würden.«
Victor fand es interessant, die ganze Geschichte einmal aus dem
Blickwinkel der anderen Seite zu erfahren. Er hatte schließlich zu
den Feinden gehört, die kurz darauf in Unifar eintrafen. »Chast
hat damit aber auch sich selbst gemeint, nicht wahr? Dass er
selbst ein Feind Sardins war.«
Alina nickte. »Ja. Zu dieser Zeit wurde mir klar, dass er etwas
plante. Aber ich wusste nicht, aus welchem Grund er mich nach
Unifar gebracht hatte.«
»Du hattest keine Ahnung, dass du ein Kind aus einer früheren
Ehe des Shabibs warst? Und damit eine mögliche Thronfolgerin?«
Sie schüttelte den Kopf. »Und wie hast du’s erfahren?«
Sie hob die Schultern. »Durch Zufall. Ich schnappte einen Satz
im Vorbeigehen auf. Als mir ein Verdacht kam, begann ich zu lauschen.« Inzwischen waren Alinas Tränen versiegt und sie wirkte
wieder ein wenig entspannter. Victor sah mit Beklemmung seine
Barrieren gegenüber Alina einstürzen.
»Ich belauschte Chast, wo es nur ging. Er erwischte mich
mehrmals, aber er hielt mich, glaube ich, immer nur für ein
dummes Ding. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass eine Frau
zu mehr in der Lage sein könnte, als nur hübsch auszusehen.«
»Und so bekamst du alles heraus, ohne dass er Verdacht
schöpfte?«
Sie nickte. »Ja, all das über mich und die Thronfolge, über dieses alte Gesetz und vor allem über das Duftöl.«
»Wie hast du es geschafft, es zu stehlen? Das hätte er doch
merken müssen!«
»Er hatte sich mehrere kleine Phiolen von Quendras vorbereiten
lassen, winzige Fläschchen mit rotgoldenem Öl. Ich habe mir eine
leere Phiole von Quendras gestohlen, und aus denen, die Chast
besaß, jeweils eine Winzigkeit abgeschöpft. So kam ich zu einer
eigenen.« Victor grinste. »Gerissen«, bemerkte er. Sie zog eine
leichte Grimasse. »Wir Frauen verstehen uns auf so manches. Auf
Heimlichtuerei, das solltest du eigentlich wissen.«
Wieder sog Victor unbemerkt die Luft ein. Leandra dürfte mich
so nicht sehen, sagte er sich. Ich fange tatsächlich an, mit dieser
Alina Frieden zu schließen.
»Das habe ich natürlich nicht gleich getan. Ich hatte ja noch gar
keinen Grund, keinen Plan.« Sie blickte ihm geradenwegs in die
Augen. »Den fasste ich erst, als ich dich entdeckt hatte.«
Victor musterte sie, und langsam, ganz langsam, begann er zu
verstehen, was sie ihm sagen wollte. »Seit Tagen wanderte ich
durch die Katakomben«, fuhr sie fort. »Ich wusste von Chasts
Plan, hatte die Phiolen entdeckt und wusste sogar, dass er mich
beobachtete. Ich meine – er spionierte die Tage meiner Fruchtbarkeit aus.« Sie holte tief Luft. »Da er mehrere solcher Phiolen
besaß, konnte ich mir leicht ausrechnen, was er vorhatte.« Victor
verstand und nickte. »Er wollte sichergehen, was? Er wollte dich
an mehreren Tagen hintereinander vergewaltigen. Damit du wirklich schwanger wurdest.«
Sie blickte kurz auf, sah dann kopfschüttelnd wieder zu Boden.
»Ich wäre beinahe durchgedreht. Mit fiel nichts ein, was ich hätte
tun können. Hätte ich meiner eigenen Hinrichtung entgegengeblickt, hätte es nicht schlimmer sein können.«
Sie ahnte vermutlich nicht, wie gut er das nachvollziehen konnte. Er hatte selbst einmal in einer Todeszelle gesessen und genau
das durchgemacht. Nur hatte er Glück gehabt – jemand war gekommen und hatte ihn gerettet. Leandra. Seit diesem Tag liebte
er sie, und er würde sie niemals aufgeben, auch nicht für eine
Frau, die so wunderschön und bezaubernd war wie Alina.
»Ich spielte tagelang mit dem Gedanken, mich selbst zu töten.
Aber ich…« Alina seufzte und hob hilflos die Arme. »Ich konnte es
einfach nicht. Vielleicht hätte ich den Mut doch aufbringen sollen.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, aber mehr fiel ihm
nicht ein.
»Dann entdeckte ich dich«, fuhr sie fort. Ihre Stimme war leise
geworden, unsicher. »Da war nur dieses kleine Viereck, durch das
Licht auf dich fiel. Du lagst in diesem

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