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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ständig, Cleas? Solange
das Prisma auf dem Sockel liegt?«
»Ja, Hochmeister«, lächelte Cleas. »Ihr könnt jetzt einfach hindurchgehen.«
»Ist das nicht gefährlich? Ich meine, dass es immer funktioniert? Dann könnte ja jeder hindurch.«
Cleas zuckte mit den Schultern. »Er müsste von diesem geheimen Ort wissen – und zuerst den Palast und die Gemächer der
Shaba durchqueren. Aber die sind streng bewacht.«
Der Primas blickte in die Runde. »Ich hatte eigentlich an die andere Richtung gedacht.«
Die Anwesenden erschauerten.
Er hatte etwas ausgesprochen, das angesichts der Vermutungen
über Roya und Malangoor von beunruhigender Bedeutung war.
Niemand hier wollte es wahrhaben, dass Malangoor jemals entdeckt werden könnte, aber die Möglichkeit bestand. War es etwa
schon geschehen?
»Ihr solltet jetzt gehen, Hochmeister«, bat Alina ungeduldig.
»Ich will wissen, was mit Malangoor ist.«
Jockum nickte und legte Victor die Hand auf die Schulter. Gemeinsam traten sie auf die Lichtfontäne zu. Sie nickten sich kurz
zu und traten dann in die Sphäre der bunt glühenden Funken.
Innerhalb weniger Sekunden verblassten die beiden und waren
schließlich verschwunden.
*
    Es war ein Glück, dass Victor sein Schwert bereits gezogen hatte, als er sich im Stygischen Portal von Malangoor manifestierte.
Kaum war er da, sprang ihn direkt von vorn etwas an.
    Er stieß einen überraschten Schrei aus und zog instinktiv seinen
Schild hoch, um das dunkle Etwas abzuwehren. Das wolfsähnliche
Wesen prallte mit einem abgründigen Knurren gegen den Schild.
Victor hielt sein Schwert nicht gerade in einer günstigen Position,
trotzdem zog er durch. Die Bestie war seltsam leicht und wurde
von Victors nur mit halber Kraft geführtem Streich zur Seite geschleudert. Vor Überraschung noch ganz verstört, musste er
gleich darauf einen raschen Schritt zur Seite tun. Eine glühende
Hitzewelle zischte aus Jockums Richtung an ihm vorbei. Die Erscheinung schoss auf den Höhlendurchgang zu und traf dort ein
weiteres Wesen, das ebenso schwarz und monströs wie der unheimliche Wolf war. Es wurde gegen die Wand geschleudert und
ging mit einem hohen Aufheulen zu Boden. Als Victor seinen ersten Schrecken verdaut hatte, trat er unter dem Funkenregen aus
dem magischen Kreis des Portals hervor, den Blick auf das zappelnde Etwas gerichtet, das vor ihm auf dem Boden lag und seltsam keuchende Laute von sich gab. Er stieß ein wütendes Brummen aus und erledigte die Kreatur mit zwei heftigen Schwerthieben.
»Verdammt!«, rief er Jockum voll dunkler Ahnungen zu. »Hier
ist wirklich etwas passiert!«
     
Jockum stand auf der anderen Seite und starrte, ebenso verwundert wie Victor, auf die tote Kreatur herab.
    Schon jetzt setzte ein rapider Zerfall ein, so als bestünde der
Kadaver aus nichts als vertrocknetem Material. Jockum ging in
die Hocke und beobachtete, was mit der Kreatur geschah. Bald
lag kaum mehr als ein Häufchen Asche vor ihnen. »Das sind
Schattenwesen«, stellte er mit finsterer Miene fest. »Weißt du,
was das bedeutet?«
    Victor war bleich geworden sein Puls dröhnte. Aber es war weniger der Schreck des Überfalls als die plötzliche Erkenntnis, dass
Malangoor tatsächlich nicht länger ihr geheimer Stützpunkt war.
»Ein Dämon? Heißt das, ein Dämon ist hier?«
    Jockum nickte mit finsteren Blicken. »Ja. Sehr wahrscheinlich.«
Ein Dämon! Victor benötigte eine Weile, um die möglichen Folgen zu überdenken. Ein Dämon war so ziemlich das Schlimmste,
was das Stygium für diesen Teil der Welt aufzubieten hatte. Nur
selten gelangte ein solches Monstrum – ein machtvoller Knotenpunkt zerstörerischer Kräfte – aus eigener Kraft ins Diesseits.
Meistens wurden sie mithilfe dunkler Magie herbeigerufen, oder
    besser: mit Hilfe Roher Magie. Wenn sich hier tatsächlich ein Dämon aufhielt, musste Malangoor gefallen sein. Und das, obwohl
Munuel und Quendras hier waren; ebenso Jacko, ein Dutzend
erfahrener Kämpfer aus dessen Bande und dazu noch Roya und
Marko. Ein scheußliches Gefühl machte sich in Victors Magen
breit.
    Jockum erhob sich. »Schnell – hol die anderen! Und Alina bleibt
in Savalgor, verstanden? Richte ihr aus: Wenn sie kommt, ehe
hier alles sicher ist, versohle ich ihr persönlich den Hintern.«
    Dazu wäre viel zu bemerken gewesen, aber Victor wusste, dass
im Moment nichts anderes zählte, als schnell und entschlossen zu
handeln. Er nickte knapp, wandte sich um und trat zurück in den
Funkenregen des

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