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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Stygischen Portals. Binnen weniger Augenblicke
verblasste er, dann war er fort.
    Hochmeister Jockum wandte sich wieder dem Durchgang zu und
lauschte angestrengt in die Tiefe der Höhlengänge. Das Stygische
Portal, das sich anfangs draußen in Malangoor unter freiem Himmel befunden hatte, war vor ein paar Wochen hierher ins Drachennest verlegt worden, in das kleine Höhlensystem, das sich
neben dem Windhaus im Fels des Stützpfeilers von Malangoor
befand.
    Hier verbarg sich der geheime Stützpunkt der Schwestern des
Windes – und dass sich ausgerechnet hier Schattenwesen herumtrieben, war ein schlimmes Zeichen.
    Vorsichtig und auf leisen Sohlen eilte Jockum zum Ausgang des
kleinen Höhlenraums, stieg über die Überreste des getöteten
Schattenwesens hinweg und spähte hinaus in den Gang. Überall
herrschte eine gewisse Grundhelligkeit, die, ausgehend von einer
magischen Lichtquelle, über ein Spiegelsystem durch die Gänge in
die Höhlenräume und die Hallen des Drachennests geleitet wurde.
Er hatte selbst dabei geholfen, es einzurichten. Die Idee stammte
von dem ruhelosen Erfindergeist Izebans.
    Der Gang vor ihm verlief nach Nordwesten, wo auch der Ausgang des Drachennests lag. In dieser Richtung konnte er ein eigenartiges, insektenhaftes Wesen erkennen, das aus einem unerfindlichen Grund an der Gangwand herumkratzte. Einzelne dieser
Schattenwesen waren seiner Erfahrung nach leicht zu besiegen.
Doch man wusste nicht, wie viele von ihnen noch in der Nähe
lauerten.
    Ungeduldig warf er einen Blick zurück zum Stygischen Portal.
Als sich in diesem Augenblick dort etwas tat, atmete er erleichtert auf. Nacheinander erschienen Cleas, Hellami und Victor. Sofort kamen sie zu ihm geeilt und verteilten sich leise um den Ausgang herum.
»Denkst du, dein magisches Schwert kann es auch mit Dämonen aufnehmen? So wie die Jambala!«, flüsterte er Hellami zu.
»Ich habe es Asakash getauft«, erwiderte sie mit bissiger Miene. »Und Ihr könnt darauf wetten, Hochmeister, dass es jeden
Dämon in Stücke haut.« Jockum musterte das Schwert.
Er kannte die Jambala gut, und dieses Schwert sah ihr zum
Verwechseln ähnlich. »Asakash? Was bedeutet das?«
»Weiß ich nicht«, erwiderte Hellami knapp und ließ grimmig
entschlossen die Blicke schweifen. »Es ist der Name eines Drachenmädchens, das getötet wurde.
Cathryns Freundin.«
Jockum nickte. Cathryn hatte ihm von den Felsdrachen erzählt,
die Meados und seiner fliegenden Mörderbande zum Opfer gefallen waren. Statt Asakash hätte Hellami das Schwert ebenso gut
blutige Rache nennen können. Er glaubte ihr anzusehen, dass sie
sich mit allerlei Absichten trug, den gemeinen Mord an Cathryns
Drachenfreundin zu rächen. »Gut. Wo der Dämon ist, müssen wir
erst noch herausfinden. Bis dahin gehen wir zu zweit. Seid ihr
bereit?« Nachdem alle ein grimmiges Ja! gebrummt hatten, eilte
Jockum los. Victor schloss sofort zu ihm auf und flankierte ihn
rechts. Hellami und Cleas wandten sich dem südöstlichen Teil der
Höhlen zu, um sich dort umzusehen. Das insektenhafte Dunkelwesen kratzte noch immer an der Wand, als Victor und Jockum es
auf leisen Sohlen erreichten. Weiter hinten im Gang schien sich
derzeit kein weiteres zu befinden. Auf ein Nicken von Jockum hin
sprang Victor vor und machte das Biest mit zwei, drei entschlossenen Schwerthieben nieder.
Leider blieb es nicht stumm. Unter Victors Hieben stieß es ein
schrilles Kreischen aus, das gut vernehmlich durch die Höhlengänge hallte. Victor fluchte. Es dauerte nur Sekunden, bis der
Alarm Wirkung zeigte. Aus mehreren abzweigenden Durchgängen
tauchten plötzlich weitere der Kreaturen auf: die Wolfsähnlichen,
die Insektenhaften und andere, die vermoderten Leichen glichen.
Es waren die typischen Schattenkreaturen, die auf einen Dämon
der Bruderschaft hindeuteten. »Verdammt«, rief Victor, während
er auf die Bestien eindrang. »Wie viele sind das denn noch?« Der
Primas schickte eine magische Druckwelle den Gang hinab, die
ein paar der Kreaturen gegen die Wände schleuderte. Die meisten
blieben reglos liegen und zerfielen rasch. Victor blieb verwundert
stehen. »Was ist mit diesen Biestern los, Hochmeister? So
schwach habe ich sie nicht in Erinnerung.«
Jockum war nervös. »Ich weiß es auch nicht.
Bleiben wir lieber vorsichtig.«
Bald darauf schlossen Hellami und Cleas wieder zu ihnen auf.
»Da war nur eins dieser Wesen«, berichtete Hellami.
»Es hat sich fast von selbst aufgelöst.«
Victor musterte Hellamis

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