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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ihm einen unentschlossenen Blick.
»Glaubst du mir nicht?«
»Ich weiß nicht, was du mit Liebe meinst«, erwiderte sie mit
trauriger Miene. »Sicher nicht so, wie du Azrani liebst. Oder Marina.«
Er tastete vorsichtig nach ihrer Hand. »Doch. Mehr sogar noch.
Was glaubst du, warum ich dir hinterhergesprungen bin?«
Ihr Blick wurde noch fragender, aber ein winziger Hoffnungsfunke leuchtete in ihren Augen auf. Er sah, wie sie schluckte, offenbar wagte sie nicht, genauer nachzufragen. Vielleicht aus
Furcht, alles könnte sich nur als eine Seifenblase erweisen.
Er setzte ein Lächeln auf. »Ich würde dich gern noch mal tauchen sehen.«
»Tauchen?«, hauchte sie verwundert.
»Ja. Du warst so wunderschön.« Er malte mit der geöffneten
Hand eine geschwungene Linie in die Luft. »Als ich dich von unten
sah, von dem Licht im Wasser tiefblau beleuchtet… das war wundervoll.« Er lachte. »Ich wäre vor Begeisterung fast ertrunken.«
Dann deutete er nach rechts auf die flache Felsstufe, über die das
Wasser des Sees in die Tiefe plätscherte. »Weißt du noch, was ich
zu dir gesagt habe, als du dort standest? Ich sagte, du wärest das
schönste Mädchen der Welt.« Sie seufzte betont.
»Das schönste, das du je gesehen hättest.«
»Oh, wirklich?«, lächelte er. »Entschuldige.«
»Ich wette, das hast du Azrani auch schon gesagt.« Ein leises
Misstrauen war in sie zurückgekehrt. Er überlegte einen Augenblick, dann nickte er. »Du hast Recht. Aber ich habe es trotzdem
beide Male ehrlich gemeint.«
»Beide Male?« Sie forschte in seinem Gesicht, ihre Miene spiegelte Traurigkeit. »Also gilt es – in beiden Fällen?« Sie schüttelte
den Kopf. »Ach Ullrik, ich verstehe dich nicht.«
Er verzog das Gesicht. »Ich weiß. Ich spinne ein bisschen, weißt
du?« Er vollführte mit dem Finger eine kleine Kreisbewegung neben der Schläfe. »Azrani hat es mir schon öfter gesagt. Ich habe
den größten Teil meines Lebens in feuchten Kellern verbracht und
gar nicht geahnt, dass es so etwas gibt wie euch.«
»Uns?«
Er verzog verlegen das Gesicht. »Ja. Euch Mädchen. Ihr seid
einfach wundervoll. Ich liebe euch alle.« Sie ließ einen resignierten Laut hören. »Uns alle? Ullrik, was soll das? Du kannst nicht
alle haben. Nur eine.«
»Genau«, erwiderte er schlau. »Das sagte Azrani auch. Und
deswegen ich habe mich für dich entschieden.«
»Für mich? Aber…«
»Ich liebe dich wirklich, Laura. Als ich mich in die Tiefe stürzte,
weißt du, was ich da dachte? Entweder wollte ich dich retten oder
einfach tot sein. Ich hätte unmöglich dort oben stehen bleiben
und dich sterben lassen können.«
Nun spiegelte ihre Miene leise Verzweiflung, ihre Augenwinkel
wurden feucht. »Ullrik, sag so was nicht, wenn du es nicht ehrlich
meinst. Du würdest mir furchtbar wehtun.«
»Aber es stimmt wirklich. Bitte, glaube mir.« Er nahm ihre rechte Hand, sie entzog sie ihm nicht. Lauras Brust hatte leise zu beben begonnen. »Ullrik… ich verstehe das nicht. Du hast Azrani
geküsst, ihr seid ein Paar…«
Ullrik schloss kurz die Augen. Er hatte sich vorgenommen, vollkommen ehrlich zu sein. Nichts Beschönigendes und nichts, was
nur die Halbwahrheit war. »Wir wären fast eins geworden, Azrani
und ich«, erklärte er. »Wir haben uns geküsst. In Xahoor waren
wir zärtlich miteinander, sehr zärtlich sogar. Aber Azrani liebt dich
auch, glaube mir, und nicht erst, seit du sie vor Mandalor gerettet
hast. Sie überzeugte mich, dass sie und ich, wenn wir so weitermachten, die beiden Menschen, die wir am meisten liebten,
furchtbar enttäuschen würden. Ich würde dich enttäuschen und
Azrani Marina. Und damit hat sie Recht.«
Sie sah ihn verwirrt an. »Am meisten lieben? Ich dachte eher,
du würdest Azrani am meisten lieben.«
»Ich liebe sie auch«, bekannte er. »Und das wird sicher auch so
bleiben. Aber… ich habe zuletzt gemerkt, dass du mir noch mehr
bedeutest. Zugegeben, mit ihrer Hilfe.«
»Mit ihrer Hilfe? Und so plötzlich?«
Er warf die Arme in die Luft. »Nein, gar nicht plötzlich! Es ist eigentlich schon sehr lange so, nur habe ich Hornochse es nicht
gemerkt! Deine Klugheit habe ich schon immer bewundert. Und
deinen Mut, deine Tatkraft. Aber damals, als wir zum ersten Mal
hier waren, an diesem See, da war ich fasziniert von dir. Du warst
so schön… so lebendig und warm… Und ich habe gedacht, du wärest sechzehn! Ich konnte mich unmöglich an einem sechzehnjährigen Mädchen vergreifen!«
»Aber ich bin

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