Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar
»Das könnte funktionieren. Du bist unter dem Einfluss von Wolodit geboren. Hier gibt es
ja auch welches. Allerdings…«
»Was?«
»Einen Nachteil hat das Ganze.« Er zog sie heran, hob sie ein
wenig aus dem Wasser und küsste zärtlich ihre Brüste. »Welchen
denn?«
»Du brauchtest schon wieder ein neues Hemd. Durch diese Portale kann man nichts mitnehmen.«
Laura lachte lauthals. Es schien, als wäre endlich eine Barriere
zwischen ihnen gebrochen. Er spürte ihren Körper, wie sie sich,
von plötzlicher Wärme erfüllt, an ihn presste. Eine ganze Weile
blieb sie so; Ullrik atmete langsam und tief, glaubte mit jedem
Atemzug ein Stück neugeborenen Glücks in sich aufnehmen zu
können. Innerlich dankte er Azrani für das, was sie für ihn und
Laura getan hatte, für ihre Tapferkeit, ihren Weitblick und ihr
Übermaß an mitfühlender Wärme. Nun wurde ihm bewusst, dass
er sich in Laura schon ein bisschen verliebt hatte, als er sie zum
ersten Mal gesehen hatte – dieses quirlige Mädchen, das er auf
der kleinen Lichtung neben ihrer Beute überrascht hatte. Die Vorstellung, dass sie ihn aus dem Gebüsch heraus beobachtet und
sich über ihn krankgelacht hatte, gefiel ihm. Und dass sie sich in
ihn verliebt hatte…
Er hob den Kopf. »Was ist mit dir?«, fragte er, als hätten sie
das Wichtigste vergessen. »Ich meine, möchtest du mich denn
haben?«
»Aber ja!«, rief sie und drückte sich glücklich an ihn.
»Dass du mich ernsthaft mitnehmen willst – ich kann es gar
nicht glauben. Liebst du mich wirklich, Ullrik?«
»Ja, kleine Laura. Ich liebe dich wirklich.«
Es schien ihr zu gefallen, wie er das gesagt hatte, sie umarmte
ihn und küsste seine Wange. Doch dann versteifte sie sich plötzlich ein wenig, suchte Abstand zu ihm, sodass sie sich ins Gesicht
blicken konnten.
Ihres hatte einen goldenen Schimmer; die untergehende Sonne
strahlte es direkt an, und zum ersten Mal sah Ullrik, dass sie nicht
nur ein nettes, sympathisches Gesicht hatte – nein, sie war wirklich schön. Eine warme Woge durchströmte ihn.
Sie atmete etwas schwerer. »Wenn du mich wirklich liebst,
dann küss mich, Ullrik. Küss mich so, wie du Azrani geküsst
hast.«
Er zog die Stirn kraus. »Wie ich Azrani geküsst habe?
Wie meinst du das?«
Laura zitterte leicht. »Du weißt schon, wie. So wie auf Xahoor.«
Ullrik musste einen Augenblick nachdenken, dann schluckte er.
»Du… du hast es gesehen? Du hast uns beobachtet?«
Sie seufzte schwer, drückte sich wieder an ihn. »Ja.
Entschuldige… Jede Kleinigkeit habe ich gesehen. Und glaub
mir, ich habe mir jede Sekunde gewünscht, ich wäre an Azranis
Stelle.«
Laura durchfuhr ein Schauder. Ullrik konnte die Hitze spüren,
die sie plötzlich durchströmte. »Hast du mit Azrani geschlafen?«,
flüsterte sie.
Er schüttelte sachte den Kopf. »Nein. Wir waren kurz davor,
glaub mir. Aber sie hat es nicht zugelassen.« Er schwieg ein paar
Atemzüge lang. »Das war der Moment, als sie mir klar machte,
dass ich dich damit furchtbar enttäuschen würde.«
»Das hat sie wirklich getan?«
»Ja. Ich glaube, das werde ich ihr nie vergessen«, bekannte er.
»So ist Azrani. Voller Wärme und Mitgefühl.
Verstehst du jetzt, warum ich sie liebe? Ich kann nicht anders.«
»Und mich liebst du sogar noch mehr?«
»Du hast von alledem mindestens ebenso viel wie sie«, sagte
er. »Und dafür liebe ich dich.«
Sie waren in die Nähe des Wasserfalls getrieben, zu der Felsplatte hin. Die Sonne wollte gerade hinter den Bergen im Westen
untergehen, der Horizont leuchtete golden, wie damals. »Stellst
du dich noch mal dort hinauf?«, flüsterte er.
Sie lächelte ihn an und ließ sich von ihm aus dem Wasser auf
die Felsplatte heben. Rasch stand sie auf und stellte sich wieder
so hin wie an dem Tag, als sie Azrani gefunden hatten: die Hände
in die Hüften gestemmt, die Beine etwas gespreizt, das Becken
leicht eingeknickt.
»Du bist wirklich eine Prinzessin«, flüsterte er. Er hob sich ein
Stück aus dem Wasser, trat an sie heran, umarmte ihre Beine
und fing an, sie zu küssen. Bald näherte er sich ihrem Schoß, wo
sie ein winziges bisschen dunklen Flaum trug. Ihre Schamlippen
waren ganz frei davon, zart und zum Küssen schön.
»Warte, Ullrik!«, sagte sie und ließ sich in die Hocke sinken.
Er ließ von ihr ab, sah sie an, versuchte zurückhaltend und keinesfalls drängend zu wirken.
»Entschuldige, ich dachte, ich sollte…«
Ihr Atem ging schwer, sie lächelte verlegen. »Ist schon gut. Ich
muss
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