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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Stille. Das beweist sich aus dem Standort des weißen Turms. Wo hätten sie die übrigen vier errichten sollen? Im
Nirgendwo?« Laura seufzte. »Du hast Recht, Azrani.« Marina
nickte. »Ja, das glaube ich auch. Auf der Dreieckswelt hat auch
nur ein Teil der Bauwerke richtig funktioniert.«
Plötzlich richtete sich Laura auf, sie sah Azrani erschrocken an.
»Du sagtest, dass hier eins der Bauwerke nicht richtig funktioniert. Damit meinst du die Fünfeckspyramide, hier im Tal! Aber
woher weißt du, dass der Turm funktioniert? Können wir von dort
aus überhaupt zu eurer Welt reisen?« Marina und Azrani nickten
und lächelten gleichzeitig. »Mach dir keine Sorgen, Laura. Als ihr
beide hier an eurem See herumgeschmust habt und wir noch an
der Mauer der Abon’Dhal festsaßen, haben wir uns mit Shaanis
Hilfe den Turm angesehen.«
»Herumgeschmust!«, sagte Ullrik und verdrehte die Augen.
Laura hingegen nahm das als Anlass, sich wohlig an ihn zu
schmiegen.
»Genau!«, bestätigte Azrani vergnügt.
»Herumgeschmust. Und Schlimmeres wahrscheinlich.
Wir hingegen haben währenddessen gearbeitet!« Ullrik tat so,
als wäre er genervt, insgeheim aber war er stolz auf das, was er
in dieser Zeit gearbeitet oder, besser gesagt, erobert hatte: Laura. Er drückte sie an sich.
»Der Turm hat alles«, erklärte Azrani mit wohlwollend gutmütigen Blicken auf die beiden.
»Ein Säulenmonument, eine Portalhalle mit unserem wohl bekannten Ornament und auch eine gläserne Spitze – in Gelb, übrigens.
Ich bin sicher, dass alles funktioniert. Die Drachen müssen
schließlich mithilfe irgendeines Bauwerks einmal in die Höhlenwelt
gelangt sein.«
»Aber welches der sechs Symbole führt heim in die Höhlenwelt?
Wisst ihr das auch?«
Sie nickten gemeinsam. »Die Abon’Dhal haben es gewusst – das
ist ja kein Wunder. Die Reliefbilder auf Mhorad Mhor geben Auskunft darüber. Es ist das Sechseck-Symbol, das findet sich überall
in den Bildnissen, die über die Zeitspanne nach der Zeit der Stille
berichten. Aber alles wissen wir noch nicht. Wie sind die Amaji in
die Höhlenwelt gelangt? Ich meine, wie sind sie darauf gekommen, die Kristallwürfel zu benutzen? Eigentlich können sie das
gar nicht, da sie keine Arme haben. Und warum sind die
Abon’Dhal ihnen gefolgt – und nie zurückgekehrt? Da liegt noch
einiges im Dunkeln.« Ullrik nickte. »Vor allem die beiden noch
fehlenden Welten. Es müssen sechs sein, nicht wahr? Das Ornament der drei verschlungenen Ovale legt das jedenfalls nahe.
Diese Sache mit den Mahnmalen klingt vernünftig. Aber meint ihr
nicht, dass noch mehr dahinterstecken muss? Ich finde, das alles
ist so groß angelegt – da fehlt irgendwie noch das Tüpfelchen auf
dem i. Eine Botschaft sozusagen.«
Azrani erhob sich und trat unter dem Regendach hervor. Sie
hielt die flachen Handflächen nach oben und sah zum Himmel auf.
»Der Regen hat aufgehört. Wir können endlich aufbrechen.«
Ullrik erhob sich ebenfalls. »Du hast meine Frage nicht beantwortet, schlaue Drachengöttin«, lächelte er sie an und legte ihr
eine Hand auf die Schulter.
»Was glaubst du, warum ich es so eilig habe? Die ganzen Fragen quälen mich richtig! Ich will sofort wieder los und ihnen auf
den Grund gehen.«
Ullrik lachte auf. »Ja. So etwas habe ich mir schon gedacht.«
Als sie in die Talsenke vor dem Wrack der Pilgrim hinaustraten,
fanden sich die ersten Leute dort ein, um sie zu verabschieden.
Tirao, Nerolaan und Shaani tauchten über den Hügeln auf, auch
sie schienen nur auf diesen Moment gewartet zu haben. Seit drei
Tagen fieberten alle dem Aufbruch entgegen, und endlich war es
so weit. Azizh, Burly, Mandal und ein paar andere würden sie auf
Shaanis Rücken noch bis zum Turm begleiten. Vom Rest der Menschen verabschiedeten sie sich tränenreich und herzlich, aber so
knapp es ging. Bald darauf waren sie in der Luft, und am späten
Nachmittag erreichten sie die Mauer der Abon’Dhal, jenes gewaltige Bauwerk, das nun wohl als das größte Mahnmal von Jonissar
zurückbleiben würde. Als sie am Turm angelangten und voller
Aufregung vor dem weiten Portalgang standen, der in sein Inneres führte, meinte Laura leise zu Ullrik: »Wenn wir Glück haben,
führt dieses Sechseck-Symbol gar nicht zu euch in die Höhlen
welt. Sondern anderswohin, auf eine weitere, aufregende Welt!«
Ullrik lachte leise. »Keine Sorge, Laura, bei uns ist es aufregend
genug.«

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