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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Computermonitoren und elektronischen Geräten, mit Papieren und den endlosen Papierschlangen von Computerausdrucken, mit Telefonen und überquellenden Aktenkörben übersät waren. In der Luft hing noch immer die gleiche, nervöse Geschäftigkeit, wie sie auch damals geherrscht haben mochte - und trotzdem fehlte etwas. Menschliche Stimmen. Der Geruch nach Kaffee und Parfüm und Deo-Sprays, Lachen und Streiten, Leben.  Erneut und heftiger als je zuvor hatte Stone das Gefühl, ins Innere eines gigantischen Computers geraten zu sein. An den Monitoren der Computer saßen vierarmige Moroni, die mit raschen, präzisen Bewegungen ihre Arbeit ausführten und sich nur sehr selten und mit knappen Pfiffen und Klicklauten unterhielten. Alles funktionierte reibungslos und schnell, als wären auch sie nur Maschinen, die gar nicht in der Lage waren, irgend etwas anderes zu tun als das, wofür man sie geschaffen hatte. Der Inspektor deutete auf einem Tisch, der sich vor einem der deckenhohen Fenster aus Panzerglas erhob, und Stone registrierte mit einem vagen Gefühl von Unbehagen, daß hinter dem unvermeidlichen Computerpult auf diesen Tisch nicht nur eine normale Arbeiterin saß, sondern sich auch die beiden weißen Gestalten zweier weiterer Inspektoren erhoben. Hinter seiner Stirn begann eine lautlose Alarmsirene zu schrillen. Irgend etwas war passiert, während er unten gewesen war und mit Gurk geredet hatte. »Was ist passiert?« fragte er, als sie die beiden anderen Inspektoren erreicht hatten. Eines der Wesen wandte den dreieckigen Schädel und starrte ihn aus seinen unheimlichen Kristallaugen an, während sich das andere weiter auf den Computermonitor konzentrierte, auf dem unverständliche Zahlen und Symbolreihen in der fremdartigen Schrift der Moroni vorüberflimmerten; so schnell, daß die einzelnen Buchstaben ineinanderzufließen schienen. Trotzdem schien der Inspektor keine Mühe zu haben, dem Text zu folgen. »Jemand hat versucht, den Sperrgürtel zu durchdringen«, sagte der andere Inspektor. »Eine unserer Robot-Patrouillen stieß vor zwei Stunden auf zwei Humanoide.« Er machte eine Handbewegung, und die flimmernden Zahlenreihen auf dem Bildschirm machten einer grobkörnigen, stark gerasterten Schwarzweißaufnahme des schneebedeckten Landes zwanzig Meilen südlich von New York Platz. Es handelte sich um eine Infrarotaufnahme, wie Stone an den falschen Farben und verschwommenen Umrissen erkannte. Trotzdem waren die beiden menschlichen Gestalten, die sich hakenschlagend und groteske Sprünge vollführend vor den Laserschüssen der Wachroboter in Sicherheit brachten, deutlich zu identifizieren. »Was ist daran besonderes?« fragte er. »Irgendwelche Dummköpfe versuchen ständig, in den Sperrbezirk vorzudringen.« »Das ist richtig«, antwortete der Inspektor. »Trotzdem ist diese Situation außergewöhnlich.« »Wieso?« »Kurze Zeit später orteten die Meßgeräte eines in der Nähe befindlichen Läufers eine große Metallmasse«, antwortete der Inspektor. »Wie es seiner Aufgabe entspricht, änderte er den Kurs, um sie zu bergen. Sehen sie selbst.« Das Bild wechselte und war jetzt von deutlich besserer Qualität. Und als Stone sah, was der Läufer entdeckt hatte, da mußte er diesmal seine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht erschrocken zusammenzufahren. In einem gewaltigen Krater aus geschmolzenem und zu Eis wiedererstarrtem Schnee erhob sich der buckelige Kopf eines riesenhaften Flugzeuges. Die Umgebung bot keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, so daß es Stone schwerfiel, seine Größe zu schätzen, aber es mußte gewaltig sein. »Ein ... Wrack?« fragte er zweifelnd. »Keineswegs«,  antwortete der Inspektor. Das Flugzeug wuchs langsam auf dem Bildschirm heran. Das Bild schwankte im Takt der Schritte, die die riesige Maschine gemacht hatte, und ein- oder zweimal geriet das Flugzeug ganz aus dem Aufnahmebereich der Kamera. Dann begann die Maschine plötzlich zu erzittern, und Stone sah, wie sich die vier riesigen Düsentriebwerke in den Tragflächen drehten, bis sie genau abwärts gerichtet waren, so daß die Maschine senkrecht abheben konnte. Ein helles, orangefarbenes Glühen brach plötzlich aus den Düsen. Stone beobachtete mit angehaltenem Atem, wie der riesige Flugzeugleib zu zittern begann und sich dann langsam, fast widerwillig vom Boden hob, ein kurzes Stück weit durchsackte, abzustürzen drohte und sich dann abermals und schneller zu heben begann. Der Schnee unter seinem

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