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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dann auch auf. Der Steg endete in einer kleinen Plattform, ähnlich der, an der er auf der anderen Seite der Riesenhalle auch begonnen hatte, es gab sogar eine Treppe, eine wahrhaft atemberaubende Konstruktion aus dreieckigen Metallstufen, die ohne Verbindung zueinander an die Wand geschweißt worden waren und deren Abstand nicht stimmte. Aber sie führte nicht zur Halbkugel der Zentrale hinab, sondern dicht an ihr vorbei zu einer niedrigen dreieckigen Tür, die wieder ins Innere des Läufers hineinführte. Charity stieß enttäuscht die Luft zwischen den Zähnen aus, als sie sah, wie knapp sie ihr Ziel verfehlt hatten. Aber sie ließ sich nichts von ihren wahren Gefühlen anmerken, sondern lächelte den drei Soldaten im Gegenteil aufmunternd zu und trat auf die erste Treppenstufe herab. Obwohl sie jetzt wußte, daß die Gefahr abzustürzen nicht bestand, schwindele ihr im ersten Moment. So massiv die eisernen Treppenstufen aussahen, vibrierten sie doch fühlbar unter ihrem Gewicht, und der Läufer schwankte und bebte noch immer ununterbrochen. Es war nur ein knappes Dutzend Stufen, aber Charity war in Schweiß gebadet, als sie endlich durch die Tür trat und wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Auch Skudder war deutlich blasser als sonst, und Faller und Phillipsen zitterten am ganzen Leib. Nur Leßter zeigte nicht die geringste Spur von Unsicherheit. Zumindest nicht bis zu dem Moment, in dem er sich als letzter durch die Tür bückte und mit seinem Instrumentengürtel am Rahmen hängenblieb. Er fing sich sofort wieder, aber sein Kompaß löste sich, prallte klirrend auf der untersten Treppenstufe auf, hüpfte wieder in die Höhe - und verschwand lautlos in der Tiefe. Charity fuhr sichtbar zusammen, und jetzt verlor selbst Leßter einen Teil seiner unerschütterlichen Selbstsicherheit, als er begriff, daß es das unsichtbare Geländer, das sie oben auf dem Steg geschützt hatte, hier nicht mehr gab. Eine Sekunde lang starrte er aus weit aufgerissenen Augen in die Halle hinab, dann drehte er sich abrupt zu Charity herum und wollte eine entsprechende Bemerkung machen, aber sie signalisierte ihm mit Blicken, still zu sein, und er verstand. Die beiden anderen Soldaten hatten von dem kleinen Zwischenfall nichts bemerkt, und es war wahrscheinlich auch besser so. Vor allem Phillipsen hatte seine Selbstbeherrschung längst noch nicht wiedergefunden. Charity war sicher, daß er - vielleicht auch Faller - bei der ersten Belastungsprobe zusammenbrechen würde. Sie hatte längst eingesehen, daß es ein Fehler gewesen war, auf Hartmann zu hören und die drei Soldaten mitzunehmen, statt mit Skudder und Net allein hierher zu kommen, wie sie ursprünglich vorgehabt hatte. Die drei Männer waren trotz ihrer relativen Jugend ausgebildete Elitesoldaten, die darauf trainiert waren, mit extremen Situationen fertig zu werden. Aber das hier war keine Extremsituation - es war Materie gewordener Wahnsinn. Nichts hier schien irgendwie logisch zu sein. Nichts war in irgendeiner Art voraussehbar. Und es war vor allem die Präsenz der Moroni, die an den Nerven der drei Soldaten zerrte. Skudder war in einer Welt geboren und aufgewachsen, die den Fremden gehörte. Sie selbst hatte von allen Menschen ihrer Generation vielleicht den intensivsten und längsten Kontakt zu den Invasoren der Sterne gehabt und sich in irgendeiner Form wohl an sie gewöhnt. Faller, Leßter und Phillipsen hatten diese Chance nie gehabt. Sie mußte sich immer wieder in Erinnerung rufen, daß die drei jungen Männer genau wie sie vor mehr als einem halben Jahrhundert in die Tiefschlafkammern der Bunkerfestung gestiegen und erst vor wenigen Wochen wieder erwacht waren. Obwohl es mehr als fünfzig Jahre her war, war der Schock über den Verlust und die furchtbare Veränderung ihrer Heimat für sie so frisch, als wäre es erst gestern geschehen. Sie verscheuchte den Gedanken und wandte sich nach links; in die Richtung, in der die Zentrale des Läufers lag. Aber sie war erst ein paar Schritte gegangen, als sie ein Geräusch hörte und abrupt stehenblieb. Hastig hob sie die Hand, als Skudder etwas sagen wollte, und der Hopi verstummte und schloß die Augen, um ebenfalls zu lauschen. Es waren Schritte. Nicht die Schritte von Menschen, sondern das harte, unrhythmische Klack-Klack horniger Insektenbeine, die in unmöglich zu schätzendem Tempo näher kamen. Und es mußt viele sein; mindestens ein Dutzend. »In Deckungl« flüsterte sie erschrocken. »Versteckt

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